Ghee, auch bekannt als Butterschmalz oder Butterreinfett, wird im indischen Ayurveda seit Jahrtausenden für seine gesundheitsfördernden und entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt. Anstatt Ghee zu kaufen, kannst du es ganz einfach und kostengünstig selbst aus Butter herstellen.
Was ist Ghee eigentlich?
Ghee ist Butterreinfett, das übrig bleibt, wenn die Milcheiweiße, der Milchzucker und das Wasser aus Butter, Sahne oder Milch entfernt werden. Im Ayurveda wird dem reinen Butterfett eine Reihe positiver Eigenschaften zugeschrieben, da es keine unverträglichen Begleitstoffe enthält. Mit einem hohen Rauchpunkt von über 200 °C eignet sich Ghee ideal zum Braten, Frittieren und für Wok-Gerichte.
Ghee selbst herstellen
Für die Herstellung von etwa 300 Gramm Ghee benötigst du:
- 500 g Biobutter (Süßrahm- oder Sauerrahmbutter)
- 1 sehr feines Sieb, z. B. mehrere Teefiltertüten ineinandergesteckt
- 1 desinfiziertes Glasgefäß mit Deckel zur Aufbewahrung
- 1 desinfizierte Schaumkelle oder großer Löffel
So gehst du vor:
- Schmelze die Butter langsam bei geringer Hitze in einem Topf. Achte darauf, die Wärmezufuhr niedrig zu halten, um ein Anbrennen zu vermeiden.
- Stelle die Herdplatte auf die kleinste Stufe, sodass die Butter leicht blubbert. Decke den Topf nicht ab und rühre nicht um.
- Nach einigen Minuten bildet sich an der Oberfläche ein Schaum aus geronnenem Milcheiweiß. Schöpfe diesen Schaum kontinuierlich mit einer Schaumkelle ab, bis die Flüssigkeit klar ist.
- Das Ghee ist fertig, wenn es durchsichtig ist, eine goldgelbe Farbe hat und einen karamellartigen Duft verströmt.
- Gieße die Flüssigkeit vorsichtig durch doppelt ineinandergelegte Teefilter-Tüten oder gefaltetes Küchenpapier, um sie zu filtern.
- Sollte das Ghee nach dem Filtern nicht klar sein, kannst du es noch einmal kurz erhitzen und erneut filtern.
Fülle das noch flüssige Ghee nun in ein Schraubglas, lasse es abkühlen und verschließe es fest. Ghee ist auch ungekühlt sehr lange haltbar. An einem kühlen Ort hält es etwa neun Monate, im Kühlschrank sogar 15 Monate. Wenn es nach wenigen Wochen oder Monaten ranzig oder schimmelig wird, wurde entweder das Eiweiß nicht vollständig entfernt oder die verwendeten Geräte waren nicht ausreichend sterilisiert.
Ghee verwenden
Das abgekühlte Ghee hat eine cremige Konsistenz und ist nicht so fest wie Butter. Zum Braten in der Pfanne benötigst du etwas weniger Ghee als die übliche Menge an Butter oder Margarine. Beim Backen mit Ghee benötigst du etwa 20 Prozent weniger Ghee als die angegebene Menge an Butter oder Margarine im Rezept.
Ghee statt Pflanzenöl zum Braten
Im Gegensatz zu vielen Pflanzenölen, die einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren enthalten, behält Ghee seine positiven Eigenschaften auch bei hohen Temperaturen bei. Bei der Erhitzung von Pflanzenölen entstehen hingegen gesundheitsschädliche Transfettsäuren. Ghee besteht größtenteils aus gesättigten Fettsäuren und eignet sich daher bedenkenlos zum Braten, Backen und Frittieren bei Temperaturen bis zu 180 °C, ohne dass schädliche Transfette entstehen oder sich die Fettsäuren negativ verändern. Erst bei einem Rauchpunkt über 200 °C würde dies geschehen. Ghee kann also problemlos Butter oder Margarine beim Backen ersetzen.
Gesundheitsförderliche Wirkungen von Ghee
Ghee kann bei verschiedenen Beschwerden eine positive Wirkung entfalten, da es entzündungshemmend und entgiftend wirkt. Zum Beispiel kann es bei der Linderung von Psoriasis unterstützen. Äußerlich angewendet fördert Ghee die Wundheilung und verhindert Narbenbildung. Gereizte und entzündete Haut erholt sich schneller, wenn sie dünn mit Ghee eingerieben wird. Medizinisches Ghee kommt auch bei Trinkkuren zum Einsatz, um beispielsweise Arteriosklerose entgegenzuwirken.
Hast du bereits Ghee selbst hergestellt und noch weitere Tipps? Oder hast du Anregungen für Rezepte mit Ghee? Dann hinterlasse uns gerne einen Kommentar!
Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag “Ghee selber machen aus Butter – Rezept für ayurvedisches Butterschmalz” von Smarticular und wurde für dich übersetzt und angepasst.