Hast du bemerkt, dass deine Katze in letzter Zeit unter Durchfall leidet? Möglicherweise hat sie Giardien, einzellige Parasiten, die im Dünndarm leben. Vor allem junge Katzen und solche mit einem geschwächten Abwehrsystem werden von dieser Erkrankung betroffen. Erfahre hier alles Wichtige über die Symptome und Behandlung von Giardien bei Katzen.
Symptome von Giardien bei Katzen
Giardien verursachen bei jungen Katzen oder solchen mit einem geschwächten Immunsystem oft Durchfälle. Diese können wässrig, blutig, schleimig oder fettig sein und entweder nach 24 Stunden von selbst aufhören oder über Monate andauern. Meistens haben erkrankte Katzen keine anderen Symptome, aber bei schweren andauernden Durchfällen können zusätzliche Anzeichen wie Flüssigkeitsverlust, Mangelerscheinungen, Appetitmangel, Gewichtsverlust, Müdigkeit und Erbrechen auftreten.
Auch symptomfreie Katzen können Giardien verbreiten
Es ist wichtig zu wissen, dass ausgewachsene Katzen mit einem gesunden Immunsystem oft keine sichtbaren Symptome zeigen, obwohl sie mit Giardien infiziert sind. Diese symptomfreien Katzen scheiden jedoch unerkannt infektiöse Giardien-Zysten mit dem Kot aus und tragen so zur weiteren Verbreitung der Darmparasiten bei. Laut einer Analyse der Universität Wien sind 15,3 Prozent von 3.174 Katzenkotproben positiv für Giardien.
So infizieren sich Katzen mit Giardien
Die infektiösen Zysten der Giardien können sich fast überall in der Umwelt befinden und sogar in kühlem Wasser drei Monate lang überleben. Katzen können sich infizieren, indem sie beispielsweise Wasser aus Teichen, Pfützen oder Vogelbädern trinken. Auch das Schnüffeln an Kot oder das Ablecken kontaminierter Oberflächen kann zur Ansteckung führen. Sogar Wohnungskatzen können sich leicht infizieren, wenn Stubenfliegen die Parasiten von draußen in die Wohnung einschleppen.
Diagnose von Giardien bei Katzen
Falls deine Katze mehrere Tage am Stück oder immer wiederkehrend an Durchfall leidet oder weitere Symptome eines Giardien-Befalls zeigt, solltest du sie einem Tierarzt vorstellen. Dort wird mithilfe eines Schnelltests festgestellt, ob deine Katze an Giardien leidet oder nicht. Dafür ist eine Kotprobe der Katze notwendig, meist eine Sammelprobe, die den Kot der letzten drei Tage enthält.
So ansteckend sind Giardien für Katzen, Hunde und Menschen
Wenn eine Katze Giardien hat, müssen nicht nur sie, sondern auch alle anderen Katzen im Haushalt behandelt werden, da sich die Tiere sonst immer wieder gegenseitig anstecken. Bei manchen Giardien-Typen können auch Hunde infiziert werden und Durchfall bekommen. Es ist daher wichtig, auch alle Hunde im Haushalt zu behandeln. Der Tierarzt kann mit einer Spezialuntersuchung feststellen, um welchen Giardien-Typ es sich handelt und ob dieser auf Menschen übertragbar ist. In den meisten Fällen ist der Giardien-Typ bei Katzen nicht auf den Menschen übertragbar, aber in seltenen Fällen kann ein für Menschen infektiöser Giardien-Typ bei der Katze gefunden werden.
Behandlung von Giardien bei Katzen
Die Behandlung von Giardien bei Katzen umfasst die Verabreichung von Medikamenten, die die Einzeller abtöten. Der Erfolg der Therapie wird durch wiederholte Kotuntersuchungen kontrolliert. Eine unterstützende kohlenhydratarme Diät kann ebenfalls hilfreich sein. Zusätzlich ist es wichtig, das Reinfektionsrisiko zu senken, um zu verhindern, dass sich die Katze erneut mit Giardien infiziert.
Wiederansteckung vermeiden
Um eine Reinfektion zu vermeiden, ist eine gute Hygiene entscheidend. Das zeitnahe Entfernen und hygienische Entsorgen von Kot aus dem Katzenklo ist besonders wichtig. Die Katzentoilette sollte einmal täglich gründlich gereinigt werden. Futter- und Trinkgefäße sollten täglich mit kochendem Wasser gesäubert werden. Lieblingsdecken, Kissen und Kratzbäume sollten ebenfalls regelmäßig gereinigt werden. Eine Desinfektion ist sinnvoll, aber haushaltsübliche Desinfektionsmittel wirken in der Regel nicht gegen Giardien. Es ist am besten, sich in der Tierarztpraxis beraten zu lassen, welche Mittel wirksam sind.
Besonders hartnäckige Fälle
In hartnäckigen Fällen kann es notwendig sein, die Katze mit einem Spezial-Shampoo zu baden, um sie von anhaftenden Kotresten zu säubern. Bei langhaarigen Katzen kann es hilfreich sein, die Haare um den Anus zu kürzen. Wenn du unsicher bist, kannst du den Tierarzt oder einen Tierfriseur um Rat fragen.
Giardien-Durchfall hört in den meisten Fällen spätestens nach dem ersten Lebensjahr der Katze auf.
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