Giardien beim Hund: Alles über Ursachen, Symptome und Behandlung

Giardien beim Hund: Alles über Ursachen, Symptome und Behandlung

Hast du schon mal von Giardien gehört? Diese Parasiten können eine Durchfallerkrankung beim Hund verursachen. Doch die Symptome können sehr unterschiedlich sein. Während gesunde erwachsene Hunde oft keine Anzeichen zeigen, können Giardien bei jungen oder älteren Hunden mit geschwächtem Immunsystem zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Es ist daher wichtig, über diese weit verbreiteten und leicht übertragbaren Parasiten Bescheid zu wissen. Hier findest du umfassende Informationen über die Ursachen, Symptome und Behandlung der Giardiose beim Hund.

Ursachen von Giardien

Giardien sind Parasiten, die in zwei Formen vorkommen. Im Darm des Hundes leben sie als sogenannte Trophozoiten, einzellige Organismen. Außerhalb des Darms können sie als Zysten überleben. Die Trophozoiten ernähren sich vom Darminhalt und vermehren sich durch Zellteilung. Im Dickdarm verwandeln sie sich in Zysten, die eine äußere Hülle haben und so vor ungünstigen Umwelteinflüssen geschützt sind.

Die Zysten werden mit dem Kot ausgeschieden und können bis zu drei Monate lang infektiös bleiben. Ein infizierter Hund kann pro Gramm Kot bis zu 10 Millionen Zysten ausscheiden, aber schon wenige Zysten können einen anderen Hund infizieren.

Die Übertragung der Giardien erfolgt fäkal-oral, das heißt, durch die Aufnahme von Erregern über den Kot anderer Hunde. Besonders feuchte Umgebungen, wie Pfützen, stellen eine hohe Infektionsgefahr dar. Hunde sollten daher immer ausreichend Trinkwasser zur Verfügung haben. Infektionen können aber auch beim Schnüffeln, Wühlen im Gelände, Schwimmen oder beim Kontakt mit infizierten Artgenossen auftreten. Sobald die Zysten im Maul des Hundes sind, gelangen sie in den Darm und verwandeln sich erneut in Trophozoiten. Diese vermehren sich durch Nährstoffaufnahme und Zellteilung und verwandeln sich wieder in Zysten, die mit dem Kot ausgeschieden werden und andere Lebewesen infizieren können.

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Symptome der Giardiose

Die Entzündung im Darm, die durch die Giardien verursacht wird, stört die Verdauung und führt zu Durchfall. Zusätzlich können weitere Symptome auftreten:

  • Durchfall (oftmals mit wechselhaftem Auftreten)
  • Häufiges Kotabsetzen
  • Gewichtsverlust (obwohl der Hund genug frisst)
  • Blähungen
  • Juckreiz
  • Bauchschmerzen
  • Leichtes Fieber
  • Dehydrierung durch starken Durchfall

Die Symptome und ihre Stärke hängen vom Alter des Hundes, dem Zustand des Immunsystems und der Aggressivität der Giardien-Stämme ab. Es ist sogar möglich, dass Hunde mit Giardien infiziert sind, aber keine Symptome zeigen. Dennoch können sie infektiöse Zysten über ihren Kot ausscheiden und so andere Lebewesen anstecken.

Kot bei Giardienbefall: Aussehen und Geruch

Hunde mit Giardienbefall scheiden infizierte Zysten über ihren Kot aus. Folgende Merkmale können auf eine Giardieninfektion hinweisen:

  • Durchfall: dünnflüssiger, übelriechender, schleimiger, breiig-wässriger Kot, möglicherweise mit Blut
  • Steatorrhoe (Fettstuhl): fettig und glänzend aussehender Kot, weil der Hund Fett ausscheidet
  • Farbe: grau, gelblich, grünlich
  • Geruch: faulig süßlich

Wenn du solche Anzeichen bei deinem Hund bemerkst, solltest du tierärztlichen Rat einholen und eine Kotuntersuchung durchführen lassen, um Gewissheit zu bekommen.

Behandlung von Giardien

Es stehen Tierärzt:innen zwei Medikamente zur Behandlung von Giardien zur Verfügung:

  • Fenbendazol (Breitband-Anthelminthikum aus der Gruppe der Benzimidazole)
  • Metronidazol (Mittel gegen Bakterien und Einzeller)

Besonders in Haushalten mit mehreren Hunden ist eine Behandlung wichtig, um weitere Tiere vor einer Ansteckung zu schützen. Die Therapie sollte immer von Tierärzt:innen durchgeführt werden, und der Behandlungserfolg sollte durch Tests kontrolliert werden.

Prävention und Hausmittel

Giardien lassen sich nur medikamentös behandeln. Zusätzlich können folgende Maßnahmen helfen, um eine Ansteckung anderer Tiere oder eine Reinfektion zu vermeiden:

  • Separierung des Hundes: Den Hund möglichst nicht mit anderen Hunden in Kontakt kommen lassen.
  • Kot einsammeln: Beim Gassigehen immer konsequent den Kot einsammeln und sicher entsorgen, um andere Tiere zu schützen.
  • Reinigung langhaariger Hunde mit Shampoo: Zysten können sich im Fell festsetzen und eine Reinfektion verursachen.
  • Sauberkeit: Regelmäßige Reinigung von Näpfen und Hundedecken, idealerweise mit heißem Wasser.
  • Hygiene: Gründliches Händewaschen nach dem Kontakt mit dem Hund.
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Um Giardien vorzubeugen, ist eine ausgewogene Fütterung wichtig, um eine gesunde Darmflora zu fördern. Die Moro’sche Karottensuppe kann helfen, da sie ein spezielles Zuckermolekül enthält, das sich an der Darmwand anheftet und die Anhaftung der Trophozoiten verhindern kann.

Fazit

Nicht jede Giardiose wird erkannt und behandelt, aber das ist kein Grund zur Panik. Bei gesunden erwachsenen Hunden treten oft keine Symptome auf. Wenn du jedoch Anzeichen einer Krankheit, wie Durchfall oder Fieber, bei deinem Hund bemerkst, solltest du immer tierärztlichen Rat einholen. Tierärzt:innen können den Hund professionell behandeln und für eine Linderung der Symptome sorgen. Giardien sind hochansteckend, auch wenn ein Hund keine Symptome zeigt. Es ist wichtig, zu vermeiden, dass Hunde den Kot anderer Tiere aufnehmen, um sie vor einer Infektion mit Giardien oder anderen Keimen zu schützen. Die Giardiose sollte immer von Tierärzt:innen behandelt werden und nicht in Eigenregie. Der Tierarztbesuch ist unerlässlich, um die richtige Diagnose zu stellen und eine angemessene Behandlung einzuleiten.

FAQs: Häufig gestellte Fragen zum Thema Giardien beim Hund

Wie lange dauert eine Giardien-Behandlung beim Hund?

Die Dauer der Giardien-Behandlung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Schweregrad der Infektion, der Konstitution des Hundes, der Art der Behandlung und dem Behandlungserfolg. In der Regel erfolgt eine mehrtägige medikamentöse Behandlung mit einer anschließenden Pause, um den Behandlungserfolg zu überprüfen. Nach der Pause wird oft eine weitere medikamentöse Behandlung durchgeführt, um eine erneute Infektion zu verhindern. Zusätzlich sollten alle Gegenstände, die mit infizierten Zysten in Berührung gekommen sein könnten, gereinigt werden.

Was kostet ein Giardien-Test beim Hund?

Die Kosten für einen Giardien-Test können je nach Praxis variieren. Sie hängen vom Untersuchungsumfang, der Durchführung in der Praxis oder dem Einschicken in ein Labor ab. Die Kosten für einen Giardien-Test beim Hund können ab ca. 15 Euro beginnen und je nach weiteren Untersuchungen bis zu ca. 150 Euro betragen. Im Verdachtsfall übernimmt die Hundekrankenversicherung der Uelzener die Kosten für den Test und eine medizinisch notwendige Behandlung.

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Sind Giardien von Hund auf Mensch übertragbar?

Es kommt selten vor, dass Giardien auf den Menschen übertragen werden. Für gesunde Erwachsene ist eine Infektion in der Regel ungefährlich. Allerdings können Giardien für kleine Kinder, ältere Menschen und Menschen mit schwachem Immunsystem eine Gefahr darstellen. Daher sollte man immer auf Hygiene achten, Hände waschen und seinen Hund beispielsweise nicht küssen. Eine Giardieninfektion beim Menschen ist meldepflichtig.

Können Giardien auch von selbst verschwinden?

Bei vielen gesunden und erwachsenen Hunden verläuft eine Giardieninfektion unbemerkt und kann nach drei bis vier Wochen von selbst verschwinden. Bei jungen und immungeschwächten Hunden ist eine Infektion gefährlicher, da sie weniger Abwehrkräfte haben. Eine gestörte Nährstoffaufnahme durch die Giardien kann zu weiteren Problemen führen. Wenn du Krankheitsanzeichen bemerkst, solltest du unbedingt den Tierarzt aufsuchen, um deinen Hund untersuchen und behandeln zu lassen.