Hast du schon einmal von Giardien beim Hund gehört? Diese Diagnose kann manchmal zu Panik führen, und oft greifen Tierbesitzer sofort zu chemischen Mitteln, um den Vierbeiner zu behandeln. Aber ist das wirklich notwendig? Wir haben uns schlau gemacht und möchten dir alle wichtigen Informationen dazu liefern.
Giardien sind winzige Parasiten, die mit bloßem Auge nicht erkennbar sind, aber sowohl Menschen als auch Tiere befallen können. Besonders bei einem schwachen Immunsystem können sie unangenehme Auswirkungen haben. Die Ansteckung mit diesen Schmarotzern passiert sehr schnell.
Giardia intestinalis – Darmparasiten bei Hunden
Giardia intestinalis, oder Giardien, wie sie umgangssprachlich genannt werden, verursachen am häufigsten Durchfallerkrankungen bei Welpen oder älteren und immunschwachen Hunden. Doch warum sind gerade diese Hundegruppen anfällig? Der Grund liegt darin, dass ihr Immunsystem nicht optimal funktioniert und der Parasit sich dadurch leicht vermehren kann.
Laut Tierärzten sind etwa 70 Prozent aller Welpen bis zu einem Jahr von Giardien befallen. Und auch die Hälfte aller älteren Hunde trägt Giardien in sich, ohne dass eine Erkrankung ausbricht. Gesunde Tiere sind oft immun gegen die Parasiten und zeigen keine Symptome.
Wie stecken sich Hunde mit Giardien an?
Giardien sind nahezu überall verbreitet und können sowohl in der Umgebung von Mensch und Tier als auch in Pfützen und Grashalmen vorkommen. Eine Ansteckung erfolgt sehr schnell, wenn der Hund beispielsweise auf einen Grashalm tritt, auf dem zuvor ein mit Giardien belasteter Kothaufen eines infizierten Tieres lag. Auch Fliegen können Giardien aufnehmen und weiter übertragen.
Die Auswirkungen von Giardien im Darm
Die Parasiten heften sich im Darm an die Darmschleimhaut und ernähren sich von den Nährstoffen im Nahrungsbrei. Gleichzeitig geben sie chemische Stoffe ab, die schädlich für den Körper sind. Der Giardienbefall kann zu Schäden in der Darmschleimhaut führen, wodurch Nährstoffe nicht mehr richtig aufgenommen werden und es zu Durchfall kommt.
Symptome bei Giardienbefall
Typische Symptome eines Giardienbefalls bei Hunden, insbesondere bei Welpen und immunschwachen Hunden, sind starker Durchfall, übel riechender Kot, Gewichtsverlust und Bauchschmerzen. In einigen Fällen treten auch Erbrechen, Fressunlust und allgemeine Abgeschlagenheit auf. Bei Verdacht auf Giardien solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen, der mittels einer Kotprobe den Befall feststellen kann.
Gründliche Reinigung ist wichtig
Wenn dein Hund mit Giardien infiziert ist, ist eine gründliche Reinigung besonders wichtig, um die Verbreitung der Parasiten einzudämmen. Reinige täglich Spielzeug, Wasser- und Fressnäpfe am besten mit kochendem Wasser und wasche die Schlaf- und Liegedecke so heiß wie möglich. Reinige auch die Flächen, auf denen sich der erkrankte Hund aufgehalten hat, am besten mit einem Dampfstrahler oder heißem Wasser.
Übertragbarkeit von Giardien auf Menschen
Es besteht eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit, dass Giardien auch auf den Menschen übertragbar sind. Besonders in südlichen und tropischen Ländern ist das Risiko höher. Meide dort im Urlaub den Kontakt zu Straßenhunden und reinige dich gründlich. Eine gute Hygiene und Reinigung sind wichtig, um eine erneute Ansteckung des Hundes zu vermeiden.
Welpen und die Giardiose
Welpen leiden besonders unter Giardien und können schwere Symptome zeigen. Es ist wichtig, den Welpen nicht zu isolieren, sondern ihn wie gewohnt zu behandeln. Achte darauf, beruhigend auf den Welpen einzuwirken und die Hygiene zu verbessern.
Antibiotika und Giardien
Die Behandlung mit Antibiotika kann sich negativ auf die Gesundheit des Hundes auswirken, indem es das Darmgleichgewicht schädigt. Giardien lassen sich normalerweise nicht vollständig aus dem Darm vertreiben, und eine zu häufige Medikamentengabe kann das Immunsystem schwächen. Es gibt natürliche Mittel zur Stärkung der Darmflora und des Immunsystems, über die du mit dem Tierarzt sprechen kannst.
Giardien und mehrere Hunde
Wenn ein Hund mehrmals von Giardien befallen ist und Durchfall hat, sollten auch die anderen Hunde getestet werden. Auch gesunde Hunde können Zysten ausscheiden und andere Hunde anstecken. Eine regelmäßige Wurmkur sollte jedoch mit Vorsicht durchgeführt werden, da sie das Immunsystem des Hundes schwächen kann.
Vorbeugen ist besser als Heilen
Es gibt derzeit keinen Impfstoff gegen Giardien, aber du kannst als Hundebesitzer einige Maßnahmen ergreifen, um einer Infektion vorzubeugen. Achte auf die richtige Ernährung, vermeide Stress und achte darauf, dass dein Hund keinen Kot anderer Tiere aufnimmt. Eine gute Hygiene und Sauberkeit können die Chance einer Ansteckung verringern.
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