Winterzeit ist Glühwein- und Punschzeit! Doch was verbirgt sich eigentlich hinter diesen beliebten winterlichen Getränken? Dieser Artikel gibt einen Einblick in die Welt von Glühwein, Punsch und ihren Geschwistern.
Was ist im Glühwein enthalten?
Glühwein besteht in der Regel aus Rotwein, Zucker oder Süßstoff, Zimt, Gewürznelken, Anis, Orangen- und Zitronenschalen. Diese spezielle Mischung verleiht dem Glühwein seinen – hoffentlich – köstlichen Geschmack. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, den Glühwein nicht über 78 Grad zu erhitzen, da sich der Alkohol in diesem Fall verflüchtigt und das Aroma verändert. Ein Schuss Rum oder ähnliches Hochprozentiges kann dem Glühwein wenig helfen.
Qualitätsunterschiede beim Glühwein
Die Hersteller von Glühwein sind gesetzlich dazu verpflichtet, lediglich den Alkoholgehalt und einen Hinweis auf enthaltene Sulfite auf dem Etikett anzugeben. Die Qualität des Weins, der für den Glühwein verwendet wird, bleibt hingegen oft im Verborgenen. Oftmals können Gewürze und Zucker unerwünschte Gerüche und Geschmacksnoten überdecken. Wenn auf dem Etikett Begriffe wie Winzer-Glühwein oder der Name eines Weinguts stehen, wurde der Glühwein ausschließlich aus eigenen Weinen im eigenen Betrieb hergestellt. Der Begriff “Deutscher Glühwein” garantiert, dass der Wein ausschließlich aus heimischen Grundweinen zubereitet wurde.
Punsch: Weniger strenge Anforderungen
Im Unterschied zum Glühwein müssen bei Punsch keine strengen Vorgaben eingehalten werden. Punsch steht allgemein für heiße Getränke mit Alkohol, bei denen der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind. Ob Fruchtsaft oder Tee, Wein oder Schnaps – sie können in beliebiger Mischung in den Becher wandern. Eine besondere Variante ist der Eierpunsch, bei dem Eierlikör mit Weißwein, Zucker und Zimt gemischt wird und auf Weihnachtsmärkten immer beliebter wird. Ursprünglich stammt der Begriff Punsch aus Indien und bezeichnet ein Getränk aus Arrak, Wasser, Zitrone, Zucker und Gewürzen.
Zucker und andere Inhaltsstoffe im Glühwein
Glühwein wird oft mit Traubensaftkonzentrat oder Zucker gesüßt. Doch wie viel Zucker tatsächlich in den Getränken enthalten ist, erfährt der Verbraucher meist nicht. Die Hersteller sind nicht dazu verpflichtet, die Zutaten oder Nährwertangaben auf dem Etikett anzugeben. Allerdings prüft die EU-Kommission derzeit eine Kennzeichnungspflicht auch für alkoholische Getränke und plant, bis Ende 2022 einen entsprechenden Gesetzentwurf vorzulegen.
‘Glögg’: Der skandinavische Bruder des Glühweins
Eine Variante des Glühweins, die aus Skandinavien nach Deutschland geschwappt ist, ist der ‘Glögg’. Er wird mit Rotwein, Korn, Wodka oder Rum sowie den typischen Gewürzen zubereitet. Mandelstifte und Rosinen verleihen dem Glögg eine besondere Note. In Süddeutschland und im Alpenraum wird Glühwein gelegentlich auch aus Weißwein zubereitet und heißt dann ‘Heißer Seehund’.
Feuerzangenbowle: Wenn der Zuckerhut brennt
Die Feuerzangenbowle stammt ebenfalls aus dem Süden und wird auch auf norddeutschen Weihnachtsmärkten angeboten. Für die Zubereitung wird ein Rum mit mindestens 54 Prozent Alkohol verwendet, der einen Zuckerhut entzündet. Die geschmolzene, leicht karamellisierte Zucker-Rum-Mischung tropft in einen Kessel mit gewürztem Rotwein und verleiht der Bowle ihren unverkennbaren Geschmack.
Grog und Pharisäer: Norddeutsche Klassiker
Der norddeutsche Klassiker unter den Wintergetränken ist der Grog. Einfach, aber effektiv: Zwei Drittel heißes Wasser, ein Drittel Rum und optional Zucker ergeben einen köstlichen Grog. Wer es “steif” mag, reduziert die Menge an Wasser. Ein weiterer norddeutscher Klassiker ist der Pharisäer. Dieser besteht aus starkem, gesüßtem Kaffee, einem kräftigen Schuss Rum und einer dicken Sahnehaube. Der Pharisäer wird oft als Nationalgetränk Nordfrieslands bezeichnet.
Fazit
Ob Glühwein, Punsch oder ihre Geschwister, die verschiedenen winterlichen Getränke haben alle ihre Besonderheiten und bieten eine Vielzahl von Geschmacksrichtungen. Egal für welches Getränk man sich entscheidet, eines ist sicher: Sie sorgen für wohlige Wärme und reichlich Genuss in der kalten Winterzeit.