GmbH, GbR oder Einzelunternehmer: Welche Rechtsform passt zu dir?

GmbH, GbR oder Einzelunternehmer: Welche Rechtsform passt zu dir?

Gründest du ein eigenes Unternehmen? Dann stehst du vor vielen wichtigen Fragen! Eine davon ist, welche Rechtsform zu dir und deinem Unternehmen passt. In diesem Artikel vergleichen wir die verschiedenen Rechtsformen GmbH, GbR und Einzelunternehmen, um dir einen schnellen Überblick zu geben.

GmbH gründen: Das Haftungsrisiko “auslagern”

Eine GmbH, also eine “Gesellschaft mit beschränkter Haftung”, bietet dir einen entscheidenden Vorteil: Bei finanziellen Problemen haftest du nicht mit deinem Privatbesitz, sondern die GmbH haftet mit ihrem Kapital. Dein persönliches Haftungsrisiko ist also auf die eingezahlte Stammkapitalhöhe begrenzt. Zudem bleiben berufliches und privates Vermögen steuerlich getrennt. Aus diesen Gründen ziehen viele Gründer eine GmbH in Betracht.

Auch eine Ein-Mann-GmbH ist möglich. In diesem Fall haftet eine einzelne Person mit ihrem Startkapital. Gründen mehrere Personen eine GmbH, sind sie Gesellschafter und haften mit ihrer Kapitaleinlage, die im Gesellschaftsvertrag festgelegt ist.

7 Schritte zur Gründung einer GmbH

Möchtest du eine GmbH gründen? Das geht einfacher, als es zunächst scheint. Du musst:

  1. Einen Namen für dein Unternehmen festlegen (und am besten gleich die Website-Domain sichern).
  2. Einen Gesellschaftsvertrag aufsetzen, in dem ihr festlegt, wer die Geschäftsführung übernimmt. Ein Anwalt kann bei der Vertragsgestaltung helfen.
  3. Einen Termin beim Notar vereinbaren, um den Gesellschaftsvertrag beurkunden zu lassen.
  4. Ein Geschäftskonto eröffnen und das erforderliche Startkapital einzahlen. Du musst dem Notar einen Nachweis über die Einzahlung vorlegen.
  5. Die GmbH beim Handelsregister anmelden und eine HRB-Nummer erhalten.
  6. Dich beim Finanzamt für die Steuernummer, beim Gewerbeamt und verpflichtend auch bei der IHK anmelden.
  7. Eine Eröffnungsbilanz für das Finanzamt erstellen. Bei Unsicherheiten kannst du einen Steuerberater um Unterstützung bitten.
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Vorteile einer GmbH

  • Haftungsrisiko nur in Höhe der eigenen Geldeinlage.
  • Gutes Image einer GmbH durch Eintrag ins Handelsregister und finanziellen Aufwand.
  • Vertrauen bei Geschäftspartnern durch einsehbaren Jahresabschluss im Bundesanzeiger.

Nachteile einer GmbH

  • Hohe Gründungskosten (Notar- und Gerichtskosten sowie Startkapital).
  • Buchführungs- und Bilanzierungspflichten.
  • Gewerbesteuerpflicht, auch für Freiberufler.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Gesellschafter in bestimmten Situationen dennoch mit ihrem privaten Vermögen haften können. Experten empfehlen daher, erst nach der Eintragung ins Handelsregister mit Geschäftstätigkeiten zu beginnen und bei Unsicherheiten einen Rechtsexperten zu konsultieren.

Für wen eignet sich die Gründung einer GmbH?

Wenn du dein privates und berufliches Vermögen trennen möchtest, ist eine GmbH eine gute Wahl. Allerdings musst du das erforderliche Startkapital von 25.000 Euro aufbringen können. Eine GmbH lohnt sich meistens erst ab einer bestimmten Unternehmensgröße.

GbR gründen: die einfachste Form der Unternehmensgründung

Eine GbR, also eine “Gesellschaft bürgerlichen Rechts”, ist die lockerste Form einer Unternehmensgründung zwischen mehreren Personen. Um eine GbR zu gründen, musst du mindestens zu zweit sein und einen gemeinsamen Zweck verfolgen. Wenn du keinen Partner hast, kannst du kein GbR gründen, sondern ein Einzelunternehmen.

Im Vergleich zur GmbH benötigst du für die Gründung einer GbR keinen Vertrag (empfohlen) und keine Kapitaleinlage. Auch ein Eintrag ins Handelsregister ist nicht notwendig. Allerdings haftest du bei einer GbR auch mit deinem Privatvermögen.

5 Schritte zur Gründung einer GbR

Wenn du eine GbR gründen möchtest, musst du:

  1. Einen Firmennamen ausdenken und am besten gleich eine Domain sichern.
  2. Einen empfohlenen Gesellschaftsvertrag aufsetzen, um rechtliche Sicherheit für alle Beteiligten zu gewährleisten.
  3. Ein Geschäftskonto eröffnen.
  4. Dich beim Gewerbeamt anmelden, falls deine GbR gewerblich tätig ist.
  5. Dich beim Finanzamt anmelden, um eine Steuernummer für deine GbR zu erhalten und Rechnungen stellen zu können.
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Vorteile einer GbR

  • Geringere Gründungskosten im Vergleich zur GmbH.
  • Unkomplizierte Gründung.
  • Einfache Buchführung, lediglich eine vereinfachte Gewinn- und Verlustrechnung ist erforderlich.
  • Keine Gewerbesteuerpflicht für Freiberufler bis zu einem bestimmten Gewinn (24.500 €).

Nachteile einer GbR

  • Volle persönliche Haftung der Gesellschafter mit ihrem Privatvermögen.
  • Weniger Flexibilität bei Geschäftsentscheidungen, die jedoch durch den Vertrag festgelegt werden können.
  • Umsatzgrenze für Gewerbetreibende: Bei Überschreitung der Umsatzgrenze von 250.000 Euro wird die GbR automatisch zu einer OHG und muss ins Handelsregister eingetragen werden. Diese Regelung gilt jedoch nicht für Freiberufler.

Für wen eignet sich die Gründung einer GbR?

Die kostengünstige und unkomplizierte Gründungsform einer GbR wird von Start-ups, Freiberuflern in der Kultur- und Kreativbranche sowie Personen, die ein Kleingewerbe aufbauen möchten (Umsatz unter 250.000 €), genutzt.

Die Gründung einer GbR ist vor allem bei Freiberuflern beliebt, da keine Gewerbesteuer anfällt. Allerdings solltest du das Haftungsrisiko mit deinem persönlichen Vermögen sorgfältig abwägen. Eine GbR eignet sich eher für Unternehmen mit überschaubaren Risiken, die zur Not auch privat getragen werden können.

Für Solo-Selbstständige: Das Einzelunternehmen

Wenn du alleine ein Unternehmen gründen möchtest, ist der Einzelunternehmer eine gute Alternative zur GbR. Als Freiberufler meldest du dich lediglich beim Finanzamt an, als Gewerbetreibender zusätzlich beim Gewerbeamt. Die Gründung eines Einzelunternehmens ist in vielen Fällen genauso unkompliziert wie die Gründung einer GbR. Du benötigst kein Startkapital und keinen Eintrag ins Handelsregister. Wie bei einer GbR haftest du jedoch unbeschränkt mit deinem Privatvermögen. Der Unterschied besteht darin, dass du als Einzelunternehmer das Risiko allein trägst, aber auch alle Entscheidungen unabhängig treffen kannst.

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Formen von Einzelunternehmern

  • Einzelunternehmer ohne Eintrag ins Handelsregister: Du musst lediglich eine einfache Einnahmenüberschussrechnung erstellen, wenn dein jährlicher Gewinn unter 60.000 Euro und dein Jahresumsatz unter 600.000 Euro liegt. Abhängig von höheren Umsätzen bist du jedoch buchführungs- und bilanzierungspflichtig.
  • Einzelunternehmer mit Eintrag im Handelsregister: Wenn du dich als Kaufmann/Kauffrau im Handelsregister einträgst oder eintragen musst, bist du buchführungspflichtig und musst einen Jahresabschluss sowie Bilanzen erstellen.

Für wen eignet sich die Tätigkeit als Einzelunternehmer?

Als “alleine” tätige Person bist du ein Einzelunternehmer. Die genaue Form hängt vor allem von deinem Verdienst ab. Die Kleinunternehmerregelung ist für viele Solo-Selbstständige besonders attraktiv, da sie steuerliche Vorteile bei begrenztem Umsatz bietet.

Fazit: Einzelunternehmen, GbR oder GmbH?

Die Entscheidung für eine Unternehmensform hängt oft davon ab, ob du alleine oder mit anderen Personen gründest, über ausreichend Startkapital verfügst und wie du die Haftung regeln möchtest.

Bevor du dich für eine Rechtsform entscheidest, solltest du folgende Fragen stellen:

  • Gründest du alleine oder gemeinsam mit anderen Personen?
  • Wie hoch ist das finanzielle Risiko, wenn du persönlich haftest?
  • Wie wichtig ist dir die beschränkte Haftung?
  • Verfügst du über das erforderliche Startkapital für eine GmbH?
  • Bist du bereit, den höheren Aufwand bei der Gründung einer GmbH in Kauf zu nehmen?

Wir hoffen, dieser Artikel hat dir einen guten Überblick über die verschiedenen Unternehmensformen gegeben. Vielleicht weißt du jetzt sogar schon, welche Rechtsform für dich die richtige ist. Dennoch empfehlen wir dir, dich mit einem Experten zu beraten, um auf der sicheren Seite zu sein und deinen Traum vom eigenen Unternehmen mit gutem Gewissen zu verwirklichen!