GOs und NO-GOs der Hundeerziehung – Z .. wie Zerrspielzeug – Martin Rütter DOGS Erfurt/Weimar

GOs und NO-GOs der Hundeerziehung – Z .. wie Zerrspielzeug – Martin Rütter DOGS Erfurt/Weimar

Ein Zerrspielzeug ist perfekt, um sich so richtig auszutoben und den Spaß mit einem anderen Vierbeiner oder einem Menschen zu genießen. Aber manche Hundehalter schütteln vehement den Kopf darüber. Ist es wirklich so fatal, sich mit dem Hund zu messen? Wir finden, warum nicht? Solange alle Beteiligten Spaß haben und das Spiel Regeln hat, spricht doch eigentlich nichts dagegen?!

Die Wahl des passenden Spielzeugs

Es gibt Zerrspielzeuge in vielen verschiedenen Variationen und Materialien. Wichtig ist, dass sie robust genug sind, um dem körperlichen Kräftemessen standzuhalten. Silikon- oder Plüschspielzeuge sind weniger geeignet als dicke Taue oder Hartgummispielzeuge. Ideal ist es, wenn das Spielzeug groß genug ist, damit der Mitspieler es problemlos greifen kann, ohne versehentlich zwischen die Zähne des Hundes zu geraten. Viele Zerrspielzeuge haben dafür eine extra Schlaufe.

Was zeichnet ein Zerrspiel aus?

Ein Zerrspiel ist im Grunde genommen ein Beutestreit, bei dem jedoch der Ernst fehlt. Hunde spielen auch gerne untereinander mit Beute. Dabei gibt es klare Spielregeln. Um brenzlige Situationen und Missverständnisse zu vermeiden, gehen weder Hund noch Mensch bis an ihre Grenzen oder darüber hinaus. Wenn der ranghöhere Hund die Beute für sich beansprucht und das Spiel beendet, akzeptiert der rangniedrigere Hund dies ohne Diskussionen. Natürlich setzt dies grundlegende Strukturen und Beziehungen im Zusammenleben der Hunde voraus!

Ein Zerrspiel zwischen Mensch und Hund ist unter diesen Umständen ebenfalls unproblematisch. Eine harmonische Beziehung, geklärte Strukturen und Vertrauen sind hierfür grundlegend. Nur wenn sich der Hund am Menschen orientiert, wird er die Spielregeln akzeptieren und befolgen. Das bedeutet, dass der Mensch das Spiel bestimmt, Dynamik hineinbringt oder herausnimmt und gegebenenfalls das Spiel beendet.

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Wann wird ein Zerrspiel zum Problem?

Grundsätzlich ergibt ein Zerrspiel nur dann Sinn, wenn der Hund keine Probleme mit Beute zeigt. Wenn er jedoch dazu neigt, Beute in anderen Situationen verteidigen zu wollen, kann aus einem Spiel schnell Ernst werden.

Außerdem sollte man sich bewusst sein, dass man bestimmte Grenzüberschreitungen bewusst zulässt oder sogar fördert. Dies kann dazu führen, dass der Hund in anderen Alltagssituationen körperbetonter, distanzloser oder respektloser wird und ein solches Spiel einfordert. Daher ist es umso wichtiger, dass der Mensch die Spielregeln vorgibt und auf die Forderungen des Hundes nur sporadisch und überlegt eingeht.

Vor Beginn eines Zerrspiels sollte auch das Ausgeben von Beute separat trainiert werden. Das Ziel ist es, den Hund auch in aufregenden Momenten durch ruhige Signale wie “Aus” zu unterbrechen, ohne dabei lauter oder gar körperlich werden zu müssen.

Zuletzt sollte darauf geachtet werden, dass der Hund sich im Spiel nicht zu sehr aufpusht. Bei sehr reizbaren oder beutegierigen Hunden kann es passieren, dass sie die Außenwelt und die menschlichen Signale kaum noch wahrnehmen.

Und was bedeutet das für den Alltag?

Wenn ein Hund problemlos in der Lage ist, seinem Menschen Beute zu überlassen, auf einfache und ruhige Signale zu reagieren und sich beim Spielen nicht zu sehr aufpusht, spricht nichts gegen ein Zerrspiel zwischen Mensch und Hund. Der Mensch sollte jedoch darauf achten, dass er überwiegend der Initiator eines solchen Spiels ist. Andernfalls kann es dazu führen, dass der Hund im Alltag häufiger Spiele einfordert, zum Beispiel mit der Leine, Kleidung oder anderen Gegenständen.

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Akzeptiert der Hund, dass der Mensch die Spielregeln vorgibt und dass man trotz des ausgelassenen Spiels gewisse Grenzen einhalten muss, kann ein Zerrspiel eine tolle und bindungsfördernde Abwechslung sein. Natürlich darf der Hund auch ab und zu das Spiel für sich gewinnen. Wichtig ist immer, dass letztendlich der Mensch entscheidet.