Grauer Star beim Hund: Was du wissen musst, um deinem pelzigen Freund zu helfen

Tierärztin erklärt: So lässt sich Grauer Star bei Hunden behandeln

Mit der Augenerkrankung Grauer Star ist auch bei Hunden nicht zu spaßen. Eine schnelle Behandlung durch einen spezialisierten Tierarzt ist unerlässlich, da nur eine Operation Heilung bringen kann. In diesem Artikel erfährst du alles, was du darüber wissen musst, um deinem pelzigen Freund zu helfen.

Grauer Star beim Hund erkennen

Oft wird die Krankheit nur zufällig entdeckt. Der Hund fängt das zugeworfene Leckerli nicht mehr so geschickt wie früher, stolpert über Bordsteinkanten oder hat Schwierigkeiten beim Treppensteigen. In diesem Fall sollte schnellstmöglich ein Tierarzt aufgesucht werden, um die Augen des Hundes untersuchen zu lassen. Ist die Linse grau oder sogar weiß, könnte es sich um Grauen Star handeln. Der Hund leidet entweder unter Sehproblemen oder ist bereits erblindet.

Grauer Star beim Hund: Die Rolle des Spezialisten

Tierärztin Barbara Braus von der Tierklinik in Hofheim warnt davor, diese Erkrankung zu unterschätzen, da die Netzhaut nicht regenerationsfähig ist. Sie empfiehlt, den Hund sofort zu einem auf Augenbehandlungen spezialisierten Tierarzt zu bringen. Spezialisten verfügen über die erforderlichen Geräte und Erfahrung, um die Krankheit richtig zu diagnostizieren und bestmöglich zu behandeln.

Um die Diagnose zu stellen, werden den Hunden zunächst Tropfen ins Auge gegeben, um die Pupillen weit zu stellen und eine gründliche Untersuchung durchführen zu können. Die Behandlungsmöglichkeiten sind jedoch begrenzt. Nur eine Operation kann Heilung bringen. Je früher diese stattfindet, desto besser sind die Chancen auf eine vollständige Genesung. Voraussetzung dafür sind eine intakte Netzhaut, funktionierende Nervenzellen und die Narkosefähigkeit des Hundes.

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Wenn eine Operation nicht möglich ist, muss der Hund sein Leben lang mit entzündungshemmenden Augentropfen behandelt werden, um schmerzhafte Symptome zu lindern. Unbehandelt kann die Krankheit für das Tier äußerst unangenehm sein.

Erfolgsaussichten einer Operation

Die Operation bei Grauem Star beim Hund ist mittlerweile so ausgereift wie in der Humanmedizin. Der Chirurg macht einen kleinen Schnitt am äußeren Augenwinkel, öffnet die Hornhaut und entfernt den Linseninhalt mit Ultraschall. Anschließend wird eine Kunstlinse implantiert. Die gute Nachricht: Bei frühzeitiger Erkennung der Krankheit sind die Erfolgsaussichten einer Operation enorm. Viele Hunde können schon einen Tag nach der Operation wieder sehen, selbst wenn sie zuvor blind waren. Die Dauer des Krankenhausaufenthalts nach der Operation kann von Klinik zu Klinik variieren.

Die Kosten einer Augen-OP

Eine Operation ist jedoch nicht für jeden bezahlbar. Wenn beide Augen vom Grauen Star betroffen sind, können die Kosten für den Besitzer bei etwa 4.000 Euro liegen. Bei einem Auge sind es über 2.000 Euro. Es kann auch zu Komplikationen kommen, und einige Tiere reagieren mit entzündeten Augen. Daher werden die Patienten nach der Operation noch längere Zeit mit Augentropfen behandelt und benötigen regelmäßige Nachkontrollen. In den ersten Wochen nach der Operation müssen sich die Hunde schonen und an der Leine geführt werden.

Grauer Star beim Hund: Nicht nur eine Alterserscheinung

Anders als oft angenommen, tritt Grauer Star nicht nur bei älteren Tieren auf. Die Ursachen können vielfältig sein. Die Krankheit kann vererbt, durch Diabetes oder Augenverletzungen verursacht werden. Einige beliebte Hunderassen wie der Golden Retriever und der Labrador neigen bereits in jüngeren Jahren dazu. Sie können innerhalb von nur ein bis zwei Wochen völlig erblinden. Wenn Grauer Star im Alter auftritt, schreitet die Krankheit jedoch langsamer voran.

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Es ist wichtig, dass du die Anzeichen des Grauen Stars bei deinem Hund erkennst und schnell handelst, um mögliche Schmerzen und eine Verschlechterung des Sehvermögens zu verhindern. Indem du deinem pelzigen Freund die bestmögliche Behandlung ermöglichst, kannst du ihm zu einer besseren Lebensqualität verhelfen.