Grausame Mutterliebe

Grausame Mutterliebe

Die Geschichte einer Mutter, die ihr eigenes Kind absichtlich krank machte, um Aufmerksamkeit zu erlangen, sorgt derzeit für Aufsehen. Der Fall, der vor Gericht verhandelt wird, ist ein weiteres Beispiel für das sogenannte Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom, bei dem eine Person eine Krankheit vortäuscht oder absichtlich eine andere Person krank macht. In den meisten Fällen sind es Mütter, die ihre Kinder auf diese grausame Weise misshandeln, in dem Bemühen, für sich selbst und ihre Kinder Aufmerksamkeit zu erlangen.

Bewusst krank gemacht

Die Angeklagte in diesem Fall leidet laut der Staatsanwaltschaft unter dem Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom. Sie war immer an der Seite ihres Kindes und wenn sich sein Zustand verbesserte und es aus dem Krankenhaus entlassen wurde, gab sie ihm erneut eine verseuchte Injektion. Die Ärzte glaubten schließlich, dass das Kind an Krebs erkrankt sei, und planten eine Knochenmarktransplantation mit Chemotherapie. Doch dann fiel das Verhalten der Mutter auf und sie wurde von dem Kind getrennt. Zwei Wochen später konnte das Kind mit normalen Blutwerten nach Hause zurückkehren.

Vermindert schuldfähig?

Das Gericht schloss die Öffentlichkeit von dem Verfahren aus und erörterte die Möglichkeit einer Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung. Es wird auch geklärt, ob die Angeklagte vermindert schuldfähig ist. Sollte sie schuldig gesprochen werden, droht ihr eine lange Haftstrafe. Diese grausame Form der Misshandlung von Schutzbefohlenen ist eine ernsthafte Straftat und wird entsprechend geahndet.

Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom – Was ist das?

Beim Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom macht eine Person einen anderen Menschen bewusst krank oder täuscht eine Krankheit vor. Anschließend verlangt der psychisch kranke Täter eine fachkundige Behandlung für sein Opfer. In den meisten Fällen sind es Mütter, die auf diese Weise ihre Kinder schwer misshandeln. Das Motiv ist meistens der Wunsch nach Zuwendung für sich selbst und ihre Kinder. In einigen extremen Fällen endet die Misshandlung sogar tödlich.

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Grausige Beispiele

Es gibt viele grausame Beispiele für diese Art der Misshandlung. Manche Mütter lassen ihre Säuglinge erbrechen, um zu verhindern, dass sie zunehmen. Andere geben ihren Kleinkindern Abführmittel oder fügen ihnen schlimme Verletzungen zu. Die Täterinnen sind fast immer Mütter, die vortäuschen, dass ihre Kinder krank sind, um die Aufmerksamkeit der Ärzte auf sich selbst zu lenken. Diese Störung ist nicht nur erfinderisch, sondern auch äußerst grausam.

Die Täterinnen sind oft selbst Opfer gewesen

Interessanterweise zeigen alle bisher bekannten Fälle, dass die Täterinnen selbst in ihrer Kindheit Opfer waren. Viele von ihnen haben traumatische Erfahrungen gemacht und leiden unter einem labilen Identitätsgefühl. Im Umgang mit ihren eigenen Kindern suchen sie Anerkennung und können ihre destruktiven Tendenzen ausleben. Eine erfolgreiche Therapie ist jedoch nahezu unmöglich, da die Täterinnen oft ihre Täterschaft verleugnen.

Der aktuelle Fall vor Gericht zeigt erneut, wie wichtig es ist, derartige Fälle aufzudecken und zu verhindert. Die Behörden und die Gesellschaft müssen wachsam bleiben, um solche Formen der Misshandlung von unschuldigen Kindern zu bekämpfen.