Grießknödel sind eine tolle Ergänzung zu europäischen Suppen und verwandeln eine gute Fleischbrühe in etwas Besseres.
Grieß – dieses Wort ruft bei vielen Erwachsenen unangenehme Kindheitserinnerungen hervor. Der Grießbrei mit seiner zwiespältigen Konsistenz war schuld daran. War er nun ein weicher Brei oder ein körniger Bissen? Grießbrei war auch nicht mein Favorit, aber heute sehe ich das anders. Wenn ich an ein Grieß-Flammeri mit fruchtiger Sauce oder süße Grießknödel mit Mohn und Mandeln denke, bekomme ich richtig Lust darauf.
Über den Grieß
Grieß ist grobes Mehl, das aus besonders selektiertem und geschältem Getreide besteht. Natürlich gibt es gesetzliche Regelungen dazu – das ist ja nicht verwunderlich. Die Grießkörner müssen zum Beispiel alle gleich groß sein. In der Regel wird Grieß aus Hart- oder Weichweizen hergestellt. Es gibt aber auch Dinkelgrieß und natürlich Maisgrieß, der in Italien zur Herstellung von Polenta verwendet wird. Heute bleiben wir jedoch beim Grieß aus Weizen.
Hartweizengrieß bleibt beim Kochen ziemlich fest und eignet sich daher hervorragend für die Herstellung unserer Klößchen. Weichweizengrieß hingegen wird leicht breiig und eignet sich besser für Grießbrei oder Grießflammeri.
Knödel, Kloß, Klops
Lasst uns einen kurzen sprachlichen Ausflug machen.
Der Knödel (auch das Knödel) ist eine Teigspeise, die entweder als Hauptgericht, Beilage oder Suppeneinlage serviert wird. Die Zutaten für Knödel können unter anderem Grieß, Kartoffeln, Brot, Mehl, aber auch Fleisch oder Fisch sein.
Weiter nördlich spricht man auch von Kloß, wenn der Knödel eine kugelförmige Form hat. Das Wort Kloß bedeutet ursprünglich Kugel oder Klumpen.
Im Norden und Osten ist der Klops beliebt. Ein Klops (Plural: Klopse, nicht Klöpse) ist in der Regel ein kleiner Kloß aus Hackfleisch, der in berühmten Gerichten wie den Königsberger Klopsen serviert wird. Manchmal wird der Klops auch als Fleischklößchen oder Hackbällchen bezeichnet, aber niemals als Knödel.
Im Englischen spricht man von “dumplings”, wenn man Knödel meint, während der Klops eher dem englischen “meatball” entspricht.
Einkaufsliste für 12 kleine oder 4 große Grießknödel
Die Mengenangabe entspricht vier Portionen. Wie groß du die Knödel magst, liegt ganz bei dir.
- 220 ml Vollmilch
- 60 g Hartweizengrieß
- 2 EL Butter
- 1 Ei
- 3 EL Schnittlauch
- 5 l Rinder- oder Gemüsebrühe
- 1 Prise Salz
Zubereitung
In einem ausreichend großen Topf bringst du die Brühe zum Kochen.
Währenddessen gibst du Milch, Butter und Salz in einen anderen Topf und kochst die Mischung auf. Dann rührst du den Hartweizengrieß ein und reduzierst die Hitze. Rühre den Teig ständig um, bis er sich vom Kochlöffel löst und dicker wird. Füge anschließend das Ei hinzu.
Nimm den Topf vom Herd, wenn die Masse fester wird, lasse sie etwas abkühlen und mische den fein geschnittenen Schnittlauch darunter. Forme mit feuchten Händen gleichgroße Knödel daraus.
Versenke die Knödel in der kochenden Brühe oder in kochendem Wasser. Reduziere die Hitze und lasse die Grießknödel etwa zwanzig Minuten gar ziehen.
Verteile die Klöße gerecht auf vier Teller und fülle Brühe darüber. Vielleicht noch ein paar Röllchen Schnittlauch obendrauf. Und fertig!
Zwei weitere Alternativen
Auf dem abgebildeten Bild habe ich die Knödel einfach zwanzig Minuten in der Gemüsesuppe mitgekocht.
Du kannst die Grießknödel auch einfach in gesalzenem Wasser garen und als Beilage zu anderen Gerichten servieren, aber ich ziehe Semmel- oder Kartoffelklöße vor. Das ist halt Geschmackssache.
Fotos: Thomas Hobein
(Beim Essen hört man am besten “The Cost Of Loving” von The Style Council.)