Die Solidarität mit den vom Krieg betroffenen Menschen in der Ukraine ist in Deutschland weiterhin beeindruckend. Laut einer Umfrage des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) haben elf Hilfswerke und Bündnisse bisher insgesamt 812 Millionen Euro an Spenden erhalten. Seit der letzten Erhebung im März sind die Spenden an diese Organisationen um rund 180 Millionen Euro gestiegen.
Die Unterstützung der deutschen Bevölkerung zeigt sich nicht nur in Form von Geldspenden, sondern auch durch ehrenamtliches Engagement und Sachspenden. Da es schwierig ist, den Wert von Zeit- und Sachspenden genau zu quantifizieren, werden sie in den Erhebungen des DZI nicht erfasst. Das tatsächliche Gesamtvolumen der Geldspenden liegt sogar noch höher als die genannten 812 Millionen Euro, da viele kleinere Initiativen ebenfalls Spenden gesammelt haben, die in der Umfrage nicht berücksichtigt werden konnten.
Mit diesem aktuellen Zwischenstand erreicht das Spendenaufkommen für die Ukrainerinnen und Ukrainer den höchsten Betrag, der seit dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland für eine einzelne Katastrophe gespendet wurde. Dennoch ist das Spendenaufkommen für die Tsunami-Opfer in Südostasien im Jahr 2004, wenn man die Geldwertentwicklung berücksichtigt, immer noch das höchste. Damals wurden insgesamt 904 Millionen Euro gespendet.
“Die Bereitschaft zu spenden und zu unterstützen ist unserer Einschätzung nach weiterhin hoch, jedoch ist das tägliche Spendenvolumen von Geld und Sachen gesunken. Informative und transparente Berichte über den erfolgreichen Einsatz der Spenden und den weiterhin bestehenden Bedarf können dazu beitragen, neue oder zusätzliche Spenden anzuregen”, erklärt Burkhard Wilke, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter des DZI in Berlin. Er betont auch die Notwendigkeit, anderen Ländern wie dem Sudan und anderen afrikanischen Staaten, die von einer dramatischen Hungerkrise betroffen sind, Hilfe zukommen zu lassen.
Im Folgenden sind die aktuellen Zwischenstände der Hilfswerke und Bündnisse aufgeführt, die dem DZI Spendeneinnahmen im Zusammenhang mit der Ukraine-Hilfe von mehr als 10 Millionen Euro gemeldet und zur Veröffentlichung freigegeben haben:
- Aktion Deutschland Hilft e.V. (220,4 Mio. Euro)
- Aktionsbündnis Katastrophenhilfe (141,5 Mio. Euro)
- Bündnis Entwicklung Hilft – Gemeinsam für Menschen in Not e.V. (97,6 Mio. Euro)
- Deutsches Rotes Kreuz e.V. (64,8 Mio. Euro)
- Deutsches Komitee für UNICEF e.V. (50,2 Mio. Euro)
- Deutscher Caritasverband e.V. (32,0 Mio. Euro)
- Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e.V. (27,1 Mio. Euro)
- Diakonie Katastrophenhilfe (24,4 Mio. Euro)
- Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. (17,5 Mio. Euro)
Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) unterstützt Spenderinnen und Spender bei ihrer Entscheidung, indem es das DZI Spenden-Info “Nothilfe Ukraine” bereitstellt. Das Info enthält eine Liste von rund 50 Hilfswerken mit ihren Kontoverbindungen, die für die Ukraine sammeln und das DZI Spenden-Siegel tragen. Darunter finden sich auch viele kleine und mittelgroße Organisationen, die effektive Hilfe leisten. Auf der Website des DZI kann man außerdem einfach nach karitativen Organisationen suchen, die in anderen Teilen der Welt Hilfe leisten.
Wenn du dich also weiterhin solidarisch zeigen möchtest, gibt es genügend Möglichkeiten, den Menschen in der Ukraine und anderen Notgebieten weltweit zu helfen. Deine Spenden machen einen Unterschied!
