Immer mehr Rentnerinnen und Rentner sind in Deutschland von Armut betroffen. Doch es gibt staatliche Leistungen, die helfen können, sich vor Altersarmut zu schützen. In diesem Artikel erläutern wir die Voraussetzungen und Höhen der Grundsicherung und des Wohngelds.
Wie viele Menschen sind von Altersarmut betroffen?
Laut einer Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sind mehr als 22 Prozent der über 80-Jährigen in Deutschland von Armut betroffen. Dabei gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern und Bildungsständen.
Wann kannst du Grundsicherung beantragen? Was ist das?
Die Grundsicherung im Alter ist eine Sozialleistung, die vom Sozialamt ausgezahlt wird und Menschen unterstützt, die ihren Lebensunterhalt nicht aus eigener Kraft bestreiten können. Rentnerinnen und Rentner können die Grundsicherung beantragen, wenn sie die Regelaltersgrenze erreicht haben oder dauerhaft voll erwerbsgemindert sind und mindestens 18 Jahre alt sind. Die Höhe der Grundsicherung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Einkommen und Vermögen des Rentners bzw. der Rentnerin.
Wann kannst du Wohngeld beantragen?
Wohngeld kannst du beantragen, wenn dein monatliches Nettoeinkommen über dem Existenzminimum, aber unter der Einkommensgrenze für Wohngeld liegt. Die genaue Höhe hängt von der Bruttokaltmiete, der Mietstufe und der Anzahl der Haushaltsmitglieder ab. Mit der Wohngeldreform ab 2023 wird die Einkommensgrenze deutlich angehoben.
Was ist in welchem Fall besser?
Wenn man die Beträge betrachtet, die man durch Grundsicherung und Wohngeld erhalten kann, ist man in der Regel mit der Grundsicherung besser gestellt. Denn der Regelsatz bei Grundsicherung ist höher und es werden zusätzlich Miete und Heizung bezahlt. Allerdings sind die Voraussetzungen für den Erhalt von Grundsicherung strenger. Menschen, die keinen Anspruch auf Grundsicherung haben, aber nur über eine geringe Rente verfügen, könnten durch die Wohngeldreform profitieren, um zu vermeiden, dass sie in die Grundsicherung abrutschen.
Fazit: Es ist wichtig, sich frühzeitig über seine Rechte und Möglichkeiten zu informieren, um im Falle einer geringen Rente nicht in die Armut abzurutschen. Sowohl die Grundsicherung als auch das Wohngeld können eine finanzielle Unterstützung bieten. Jeder Einzelfall ist jedoch individuell zu prüfen.
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