Gründung im Nebengewerbe: Die Vorteile und wie es geht

Gründung im Nebengewerbe: Die Vorteile und wie es geht

Eine Gründung im Nebengewerbe kann eine sichere Möglichkeit sein, um sich selbstständig zu machen. Im Vergleich zur Hauptgewerbe-Gründung gibt es einige Vorteile und Schritte, die wir hier übersichtlich zusammengefasst haben.

Nebengewerbe und Hauptgewerbe – die Unterschiede

In Deutschland muss jede dauerhafte gewinnorientierte Tätigkeit beim Gewerbeamt angemeldet werden. Das gilt sowohl für das Hauptgewerbe als auch für das Nebengewerbe. Es gibt jedoch einen Unterschied: Während das Hauptgewerbe den Lebensunterhalt sichert, gibt es beim Nebengewerbe mindestens eine weitere Einkommensquelle, die hauptsächlich den Lebensunterhalt abdeckt. Beim Nebengewerbe dient die gewerbliche Tätigkeit also nicht ausschließlich der Sicherung des Lebensunterhalts.

Für ein Nebengewerbe ist außerdem keine eigene Krankenversicherung notwendig, solange nicht mehr als 15 Stunden pro Woche für das Gewerbe aufgewendet werden.

Die Vorteile einer Gründung im Nebenerwerb

1. Finanzielle Absicherung

Der wichtigste Vorteil einer Gründung im Nebenerwerb ist die weiter bestehende finanzielle Absicherung. Die Lebenshaltungskosten sind gedeckt, selbst wenn das Gewerbe keinen Gewinn abwirft. Das Unternehmen gerät nicht in eine Krise.

2. Investitionsspritze für das Unternehmen

Bei einer Gründung im Nebenerwerb kann das Unternehmen regelmäßig mit zusätzlichem Kapital unterstützt werden. Durch den bestehenden Job kann man immer wieder Geld zuschießen oder ansparen. Diese laufenden Investitionen können dazu führen, dass das Unternehmen schneller wächst.

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3. Geschäftskontakte und eigene Kunden

Berufliche Kontakte aus dem Hauptjob können beim Nebengewerbe genutzt werden. Allerdings sollte man dabei darauf achten, keine Konkurrenz zum Arbeitgeber zu werden oder Kunden abzuwerben. Es ist wichtig, den Arbeitgeber über die Nutzung dieser Kontakte zu informieren und seine Zustimmung einzuholen.

4. Bessere Bonität des Selbstständigen

Selbstständige, die ihr Einkommen aus der Selbstständigkeit beziehen, werden von Banken intensiv geprüft. Bei einer Gründung im Nebenerwerb besteht jedoch ein geringeres Ausfallsrisiko, da noch ein festes Einkommen aus dem Hauptjob vorhanden ist. Finanzierungen für das Unternehmen lassen sich so leichter erhalten.

5. Geordneter Aufbau des Unternehmens

Ein Unternehmen, das im Nebenerwerb aufgebaut wird, kann in Ruhe und überlegt wachsen. Es besteht weniger Druck, monatlich einen bestimmten Gewinn zu erzielen. So kann eine solide Marktposition aufgebaut werden.

6. Bessere Marktkenntnis

Im Nebenerwerb hat man die Möglichkeit, den Markt in Ruhe zu beobachten und kennenzulernen. Man kann Marktschwankungen besser einschätzen und sich über einen längeren Zeitraum hinweg etablierende Trends erkennen. Diese Zeit der “stillen Beobachtung” kann zur Solidität des späteren Unternehmens beitragen.

Gründungsfahrplan

Für die Gründung im Nebenerwerb gelten die gleichen Schritte wie für eine hauptberufliche Gründung:

1. Unternehmensidee und Business-Plan

Eine sorgfältige Überlegung der Unternehmensidee, eine ausführliche Marktanalyse und ein detaillierter Businessplan sind auch beim Nebengewerbe wichtig. Sie geben Orientierung und tragen zum Erfolg des Unternehmens bei.

2. Anmeldung beim Gewerbeamt

Die Gewerbeanmeldung erfolgt auch beim Nebengewerbe beim Gewerbeamt. Dabei muss angegeben werden, dass es sich um ein Nebengewerbe handelt.

3. Planung auf den Nebenerwerb abstimmen

Bei der Planung des Nebengewerbes sind einige Fragen zu beachten:

  • Wie viel Einkommen und Sonderzahlungen können als Investitionskapital verwendet werden?
  • Welche Schritte sind bis zu welchem Zeitpunkt erreichbar?
  • Welche Belastungen aus dem Hauptberuf müssen berücksichtigt werden?
  • Wann ist ein Wechsel zur hauptberuflichen Selbstständigkeit geplant?
  • Wie können die im Nebengewerbe erwirtschafteten Gewinne am besten verwendet werden?
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Die Gründung im Nebenerwerb kann viele Vorteile bieten. Eine solide Marktkenntnis, ein geordneter Aufbau des Unternehmens und die finanzielle Absicherung sind nur einige davon. Zwar bedeutet die Doppelbelastung eine Herausforderung, aber sie ist nicht immer ein Hindernis.