Grünes Ammoniak: Ein Multitalent für die Seefahrt

Grünes Ammoniak: Ein Multitalent für die Seefahrt

Die Schifffahrt sucht nach nachhaltigen Lösungen, um ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Eine vielversprechende Option ist grünes Ammoniak. Experten sind sich einig, dass Ammoniak sowohl als Rohstoff, Energieträger als auch Kraftstoff große Potenziale bietet.

Ammoniak und Wasserstoff: Eine vielversprechende Kombination

Dr.-Ing. Gunther Kolb vom Fraunhofer Institut erkennt in Ammoniak und Wasserstoff keine Konkurrenz, sondern eine zusätzliche Option für nachhaltige Energien. Die Speicherung von Ammoniak hat klare Vorteile und wird daher in der Stromerzeugung eine wichtige Rolle spielen. Sein Einsatz in der Schifffahrt ist nur der Anfang einer vielversprechenden Entwicklung. Die DNV, ein internationaler Dienstleister für technische Beratung und Zertifizierungen, schätzt das Potenzial von Ammoniak in der Schifffahrt ebenfalls hoch ein. Demnach könnte der Anteil von Ammoniak im Energieträgermix bis zum Jahr 2050 auf 25 Prozent steigen.

Herausforderungen und Lösungsansätze

Die Verwendung von Ammoniak in der Schifffahrt ist jedoch mit einigen Herausforderungen verbunden. Die Herkunft des Ammoniaks und die Kosten für grünes Ammoniak sind wichtige Aspekte, die berücksichtigt werden müssen. Bisher wurde Ammoniak hauptsächlich aus Kohlenwasserstoffen hergestellt, was klimatisch kaum von Vorteil ist. Grünes Ammoniak hingegen, das aus erneuerbaren Energien durch Elektrolyse hergestellt wird, könnte eine ausgezeichnete Alternative als Kraftstoff sein. Die Herausforderung besteht darin, die Produktion von Ammoniak zu steigern und gleichzeitig die Kosten zu senken, um den Kraftstoff für die Schifffahrt rentabel zu machen.

Grünes Ammoniak als Mehrzwecklösung

Ein großer Vorteil von grünem Ammoniak liegt darin, dass es auch in einer CO2-neutralen Zukunft als Ausgangsprodukt für Düngemittel und andere Chemieprodukte benötigt wird. Schiffe könnten daher nicht nur Ammoniak als Kraftstoff nutzen, sondern auch als chemischen Rohstoff oder als Trägermedium für Wasserstoff dienen. Die Umrüstung von LNG-Terminals auf Ammoniak könnte einfacher und kostengünstiger sein als der Umbau für die Nutzung von Wasserstoff.

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Risiken und Nebenwirkungen

Bei der Verwendung von grünem Ammoniak sind auch Risiken zu beachten, insbesondere im Hinblick auf mögliche Unfälle wie Havarien. Ammoniak ist hochgiftig und erfordert daher besondere Sicherheitsvorkehrungen. Die DNV sieht hier Herausforderungen, die jedoch überwindbar sind. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) bestätigt das hohe Potenzial von grünem Ammoniak für den Klimaschutz, weist jedoch auch auf Herausforderungen wie Lachgas- und Stickoxidemissionen hin, die jedoch bewältigt werden können. Investitionen in Ammoniak-Infrastruktur sind daher langfristig sinnvoll und werden eine wichtige Rolle in der Wasserstoffwirtschaft spielen.

Grünes Ammoniak bietet der Schifffahrt große Chancen, ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die Herausforderungen sind erkannt und Experten arbeiten an Lösungen, um Ammoniak als umweltfreundlichen Rohstoff, Energieträger und Kraftstoff nutzbar zu machen. Die Zukunft der Schifffahrt sieht grün aus!