Grünkohl auf Rheinische Art – Wärme und Sättigung für den Winter

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Habt ihr im Winter auch so große Lust auf Soulfood? Wie wär’s mit einer zünftigen Portion Grünkohleintopf: das macht wunderbar warm und schön satt!

Grünkohl Rezepte – total regional!

Grünkohl ist so ein Ding für sich: man liebt ihn oder man hasst ihn. Aber bevor ihr euch für das eine oder das andere entscheidet, lohnt es sich mal drauf zu gucken, wie unendliche viele unterschiedliche Rezepte es für das zünftige Wintergemüse gibt.

In Oldenburg gibt‘s Grünkohl grunsätzlich mit Pinkel (das ist die regionale Oldenburger Wurst zum Grünkohl, die man nirgendwo anders in Deutschland kriegt). In Hamburg isst man Grünkohl gern mit Bratkartoffeln und Kassler dazu. Gern mit ’n büschen Senf dabei. Grünkohl schmeckt natürlich auch ohne Fleisch: als vegetarische Variante. Wirklich lieben gelernt hab‘ ich Grünkohl tatsächlich erst hier in meiner zweiten Heimat – im Rheinland. Da kocht man Grünkohl untereinander: mit Kartoffeln zusammen als Eintopf. Die Kartoffeln werden in Würfel geschnitten und gemeinsam mit dem Grünkohl aufgewärmt. Das ist so lecker!

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Rezept: Grünkohl untereinander gekocht mit Kohlwurst

Grünkohl – 4 Portionen

  • ca. 1,5 kg Grünkohl frisch bzw. 800 g TK, gehackt
  • 8 große Kartoffeln
  • 3 Zwiebeln
  • ca. 100 g durchwachsener Speck
  • 1 – 2 EL Schmalz
  • ca. 300 ml Wasser
  • Fleischbrühe (gekörnt oder Würfel)
  • 4 – 6 Kohlwürste (Mettenden)
  • Salz & Pfeffer
  • nach Wunsch: scharfer Senf
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Und so wird’s gemacht:

Pro Portion rechnet man etwa 200 g Grünkohl. Ganz einfach geht’s mit tiefgekühltem Grünkohl … aber frischer Grünkohl ist natürlich auch ganz großartig. Macht nur etwas mehr Arbeit: weil Strunke und Blattrippen nicht verwendet werden, muss man die doppelte Menge an frischem Grünkohl kaufen. Also ca. 400 g frischen Grünkohl für eine 200 g Portion. Und du brauchst natürlich ewas mehr Zeit für die Vorbereitung.

Rezept mit frischem Grünkohl:

Zuerst die Kohlblätter von den Blattrippen zupfen, dann den Grünkohl gründlich waschen und gut abtropfen lassen. Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen, salzen und den Grünkohl portionsweise 2 – 3 Minuten in kochendem Wasser blanchieren. Wer mag, schreckt das Gemüse kalt ab (das hilft, den Nitratgehalt zu reduzieren).Den Grünkohl im Sieb abtropfen lassen und das restliche Wasser ausdrücken. Tipp: das funktioniert perfekt mit der Salatschleuder. Dann die Blätter ganz nach Vorliebe grob oder fein hacken.

Rezept mit TK Grünkohl

Den küchenfertigen Grünkohl bei Zimmertemperatur auftauen lassen. Das war’s auch schon.

Grünkohl kochen – so geht das:

Die Zwiebeln fein hacken. Den Bauchspeck würfeln.Den Schmalz in einem großen Topf bei mittlerer Temperatur erhitzen und die Zwiebelwürfel mit dem Bauchspreck glasig dünsten. Etwas Wasser hinzugeben und die Brühe darin auflösen.

Den Grünkohl hinzugeben und auf kleiner Hitze köcheln lassen. Nach etwa 30 Minuten die Kohlwurst dazugeben und alles für weitere 30 Minuten garen. Gleichzeitig Kartoffeln schälen und in heißem Salzwasser ca. 20 Minuten kochen. Abdämpfen und in Stücke schneiden.

Jetzt die Kartoffeln unter den Grünkohl mischen und alles zusammen nochmal richtig heiß werden lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Hier im Rheinland serviert man den untereinander gekochten Grünkohl mit scharfem Senf … und ich find’s super lecker!

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Grünkohl rheinische Art: untereinander gekocht mit Kartoffeln und Kohlwurst

Grünkohl: kalorienarm und vitaminreich

Grünkohl ist typisches Soulfood für den Winter. Nach dem ersten Froste geerntet liefert er Calcium, Eisen, Vitamin K und ganz viel Vitamin C. Als echter Gesundheits-Booster gilt das grüne Gemüse für den hohen Gehalt an antioxidativen Pflanzenstoffen.

Tipp: Darf man Grünkohl aufwärmen?

Die Frage hört und liest man immer wieder. Die Antwort ist: Ja! Der Grünkohl sollte schonend erwärmt werden, damit die Vitamine und Nährstoffe nicht komplett verloren gehen. Wie so viele Eintopf-Gerichte schmeckt er nach dem Aufwärmen noch ein bisschen besser.

Was man wissen muss: Grünkohl enthält Nitrat. Das wird im menschlichen Körper erst in Nitrit und später in Nitrosame umgebaut. Letztere stehen im Verdacht gesundheitsschädlich zu sein. Bei häufigem Aufwärmen entsteht ein mehr Nitrit im Grünkohl … dafür muss man das Grünkohl-Gericht allerdings wirklich häufig aufwärmen. Bei uns kommt das selten vor: weil der rheinische Grünkohl so super lecker ist, wird er nämlich ratzfatz verputzt.

Lasst es euch schmecken!