Gschleckts Göschle: Ein köstlicher Cider aus heimischem Obst

Gschleckts Göschle

Cider erfreut sich zunehmender Beliebtheit und die neuen lokalen Variationen wie Schwäbischer Cider oder Schwarzwald Cider bieten eine großartige Möglichkeit, das heimische Streuobst zu nutzen. Cider ist im Grunde genommen ein spritziger Most, der in Flaschen abgefüllt und mit einem speziellen Gärprozess hergestellt wird. Die Zeiten, in denen Cider als Getränk für Damen in englischen oder irischen Pubs galt, sind längst vorbei – mittlerweile dürfen ihn auch Männer genießen. Es ist wichtig, dass wir alle versuchen, Cider aus heimischem Obst zu trinken, um unsere Streuobstwiesen zu unterstützen und zu erhalten.

Gschleckts Göschle

Ein einfaches Rezept für Apfel-/Birnen Cider

In diesem Beitrag möchte ich euch ein Rezept vorstellen, mit dem ihr zu Hause euren eigenen Apfel-/Birnen Cider herstellen könnt. Das wichtigste ist dabei das Ausgangsmaterial – ein hochwertiger Saft. Ich bevorzuge es, den Saft aus verschiedenen Streuobstwiesen zu mischen, wobei ich mich gerne über alte Sorten freue. Ihr könnt den Saft entweder selbst herstellen oder bei lokalen Obstanbietern oder Mostereien kaufen. Auf die klassischen Safttüten aus dem Regal sollte man dabei verzichten. Achtet darauf, dass der Saft oder Süßmost pasteurisiert ist oder pasteurisiert wird (10 Minuten bei 70 Grad erhitzen, aber nicht über 80 Grad erhitzen und vor der Weiterverarbeitung abkühlen lassen).

Aber nun zum Rezept:

Ausrüstung

  • Gärbehälter (10 l) mit Hahn
  • Gäraufsatz
  • Schlauch
  • 10 l Eimer (ggf. große Schüsseln)
  • Trichter
  • Bügelflaschen (24 Stück à 0,33 l)

Zutaten

  • 7,5 l Saft (2/3 Apfel und 1/3 Birne)
  • 1,5 kg Haushaltszucker
  • Reinzuchthefe (z.B. Sherry)
  • ggf. Birkenzucker
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Vorbereitung

3-4 Tage vor der Herstellung des Ciders müsst ihr einen Hefeansatz oder auch Gärstarter genannt aus ca. 250 ml Apfelsaft herstellen. Ihr könnt entweder fertigen Saft verwenden oder 6-8 Früchte waschen, reiben und anschließend mit einem Küchentuch auspressen. Den Saft mit einem Esslöffel Zucker in eine zuvor mit heißem Wasser sterilisierte Flasche geben und die Hefe hinzufügen. Die Flasche an einem sonnigen und warmen Ort platzieren, damit sich die Hefe vermehren kann. Nach 1-2 Tagen werdet ihr sehen, wie sich Schaum bildet.

Ansetzen

Sterilisiert den Gärbehälter, den Hahn und den Gäraufsatz mit heißem Wasser. Füllt den Saft in den Behälter und gebt 1,5 kg Haushaltszucker hinzu. Fügt auch den Hefeansatz hinzu und rührt alles gut um. Verschließt den Gärbehälter und füllt den Gäraufsatz mit Wasser bis zur Markierung auf. Setzt den Gäraufsatz auf den Behälter und stellt alles an einen sonnigen Ort mit einer Temperatur von etwa 20 Grad.

Gärphase

Der Cider benötigt eine stürmische Gärung, die etwa 1 Woche dauert. Sobald keine Luftblasen mehr im Wasser des Gäraufsatzes aufsteigen (dies sind entstandene Kohlendioxid-Blasen), ist die Gärung abgeschlossen. Lasst den Cider danach noch eine Woche ruhen, damit sich Trub und Hefetrückstände absetzen. Anschließend könnt ihr mit dem Abfüllen beginnen.

Abfüllen

Abfüllen

Spült die gereinigten Flaschen heiß aus, um sie zu sterilisieren. Taucht den Auslaufhahn des Gärbehälters in eine Tasse mit heißem Wasser und sterilisiert den Auslaufschlauch ebenfalls mit heißem Wasser. Sterilisiert auch den Eimer oder die Schüsseln, in die der Cider fließen wird. Stellt den Gärbehälter auf eine Erhöhung und befestigt den sterilisierten Schlauch am Auslaufhahn. Lasst den gegorenen Cider in den sterilisierten Eimer oder die Schüsseln fließen. Ein kleiner Tipp: Wenn ihr zuerst in einen Liter-Messbecher abfüllt und dann in den Eimer füllt, könnt ihr später das genaue Volumen des gegorenen Ciders bestimmen, um die Menge an Flaschen oder Zuckerzugabe zu berechnen.

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Probiert den Cider (natürlich mit sterilisiertem Werkzeug). Wenn er nicht süß genug ist, könnt ihr mit Birkenzucker süßen (dieser gärt mit den Resthefen nicht weiter). Gebt dann noch 56,25 g Haushaltszucker hinzu, um den Cider spritziger zu machen. Rührt alles gut um und füllt den Cider in die sterilisierten Flaschen. Lasst dabei etwa 10% Freiraum in den Flaschen.

Etikettiert die Flaschen und lasst den Cider nun 2-3 Wochen bei einer Temperatur von 20 Grad in der Flasche nachreifen. Danach stellt ihr ihn am besten im Kühlschrank aufrecht.

Genießt den heimischen Cider und tut gleichzeitig etwas Gutes für unsere Streuobstwiesen! Prost!