Gummi ist ein faszinierender Werkstoff mit vielfältigen Anwendungen. Du denkst vielleicht sofort an Luftballons oder Gummistiefel, aber Gummi ist viel mehr als das. In diesem Artikel erfährst du alles über den Herstellungsprozess, die verschiedenen Arten von Gummi und spannende Fakten rund um dieses vielseitige Material.
Kautschuk, Latex und Elastomere
Gummi wird aus Kautschukbäumen gewonnen, wobei heutzutage überwiegend synthetischer Kautschuk verwendet wird. Es gibt jedoch verschiedene Arten von Gummi, die speziell für verschiedene Anwendungen entwickelt wurden. Chemiker bezeichnen sie als Elastomere oder Elastomerprodukte. Allein in Deutschland wurden im Jahr 2018 etwa 678.000 Tonnen Kautschuk verarbeitet, wobei der größte Teil synthetisch hergestellt wurde. Nur 232.000 Tonnen stammten aus Naturkautschuk, der hauptsächlich aus Malaysia, Thailand und Indonesien importiert wird.
Mit dem richtigen Schnitt zur reichen Ernte
Die Kautschukbäume wachsen in den tropischen Regionen und werden zwischen 15 und 30 Metern hoch. Die Ernte von Latex, dem Saft der Kautschukbäume, beginnt, wenn die Bäume zwischen fünf und acht Jahre alt sind. Dabei wird die Rinde schräg angeschnitten und der Saft aufgefangen. Pro Tag können etwa 20 bis 30 Gramm Latex pro Baum gewonnen werden. Ein Drittel davon ist Kautschuk, der Rest besteht hauptsächlich aus Wasser. Die Ernte erfolgt über mehrere Tage, wobei die Arbeiter den Baum umrunden und immer wieder neue Schnitte anbringen, bis sie am Fuß des Baumes angekommen sind. Ein gut gepflegter Kautschukbaum kann Latex liefern, bis er 40 Jahre alt ist, allerdings nimmt die Produktion mit zunehmendem Alter ab.
Manche Menschen reagieren allergisch
Es gibt einen Unterschied zwischen Naturkautschuk und synthetischem Kautschuk. Beide haben spezifische Eigenschaften und werden je nach Anwendungsbereich eingesetzt. Naturkautschuk wird häufig für Produkte wie Luftballons, Babysauger und hochwertige Gummistiefel verwendet. Synthesekautschuke, wie beispielsweise Chloropren-Kautschuk, eignen sich besser für den Kontakt mit Ölen und werden daher oft in Taucheranzügen verwendet. Allerdings können manche Menschen allergisch auf den Naturkautschuk reagieren, da er Proteine enthält. Die Industrie hat jedoch Maßnahmen ergriffen, um diese Proteine im Herstellungsprozess zu entfernen und allergische Reaktionen zu vermeiden.
Recycling: Eine zweite Chance für alte Reifen
Das Recycling von Gummi, insbesondere von alten Reifen, ist ein wichtiges Thema. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, alte Reifen in den Wirtschaftskreislauf zurückzuführen. Ein Teil wird zerkleinert und zu neuen Produkten wie Gummimatten oder Sportplatzbelägen verarbeitet. Die Zementindustrie nutzt alte Reifen oft als Brennstoff, da sie einen ähnlichen Brennwert wie Steinkohle haben und das enthaltene Eisen in den Zement eingebunden werden kann.
Die deutsche Kautschukindustrie ist ständig bemüht, Produkte aus Gummi weiterzuentwickeln. Denn das Material wird in vielen Bereichen eingesetzt, insbesondere im Fahrzeugbau. Verbesserungen in der Haltbarkeit von Dichtungen und Schläuchen zielen darauf ab, den Austausch von Autoteilen zu reduzieren. Auch an den Autoreifen wird gearbeitet, um besseren Grip und geringeren Rollwiderstand zu gewährleisten und so den Kraftstoffverbrauch zu senken.
Gummi ist also ein äußerst vielseitiges Material, das unser tägliches Leben in vielerlei Hinsicht bereichert. Von Autoreifen über Luftballons bis hin zu Gummistiefeln – Gummi ist überall! Also schätze es und erinnere dich an all die faszinierenden Fakten, die du jetzt kennst!
💡 Tipp: Wenn du mehr über Gummi erfahren möchtest, schau dir das folgende Video an: Wie macht man Gummi?
