Günstigere Optionen beim Kauf von Benzin- und Dieselautos

Günstigere Optionen beim Kauf von Benzin- und Dieselautos

Von Marcus Althaus

Gebrauchtwagenpreise haben sich gegenüber dem Anstieg im Vorjahr wieder etwas stabilisiert. Einsteigermodelle sind mancherorts rar. Verbrenner sind gefragter als E-Autos, weil preislich attraktiver.

Gebrauchtwagenpreise

Gemessen an den Ergebnissen der Marktstudie des Duisburger CAR-Instituts, sollten preisbewusste Autokäufer derzeit eher Verbrennermodelle in Betracht ziehen. Die Kaufanreize für diese Modelle übersteigen mittlerweile diejenigen für Elektrofahrzeuge, da die staatliche Förderung gekürzt wurde und die Herstelleranteile von 50 Prozent entsprechend zurückgegangen sind.

Autohersteller können den Kunden aktuell höhere Kaufanreize bei Verbrennungsmotoren bieten, und das weiß auch Thorsten Jähn, Filialleiter bei der BMW Wahl Group in Korbach. Er bestätigt, dass die Konditionen für Benziner und Dieselfahrzeuge derzeit günstiger sind als bei Elektromodellen. Er sagt: “Die Reduzierung der staatlichen Förderung bei Elektrofahrzeugen wirkt sich bereits spürbar auf die Nachfrage aus. Kunden übernehmen lieber ihre geleasten E-Fahrzeuge, weil Neuwagen teurer geworden sind.”

Auch Thomas Schmidt, Verkaufsleiter im Korbacher VW-Autohaus Arnold, sieht höhere Kaufanreize bei Verbrennungsmotoren, allerdings nur bei bestimmten Modellen. Die rückläufige Nachfrage bei Elektrofahrzeugen führt er ebenfalls auf die abnehmende Förderung zurück. Ab dem 1. Januar 2024 erhalten Privatkäufer von E-Autos bis zu einem Nettolistenpreis unter 45.000 Euro nur noch 3.000 Euro an “Umweltprämie”, anstatt wie bisher 4.500 Euro. Unternehmen erhalten seit dem 1. September 2023 überhaupt keine Umweltprämie mehr für ihre Neuwagenkäufe.

Prognose: Preise für E-Autos werden wieder sinken

Schmidt rechnet mit einer Reaktion seitens der Hersteller: “Elektro” ist weiterhin das Thema, und attraktive Konditionen sind der Schlüssel dazu. Laut dem Duisburger CAR-Institut ist der VW-Konzern beispielsweise noch in der Lage, bestimmte E-Modelle innerhalb dieses Jahres zu den alten, günstigeren Förderkonditionen zu liefern. Doch schon bald dürfte laut Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer eine neue Preissenkungsrunde von Tesla eingeläutet werden.

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Markus Beil vom Autohaus Beil, das die Marken Renault, Land Rover und Dacia in Frankenberg und Korbach führt, sieht weiterhin attraktive Leasingraten für E-Fahrzeuge, die von manchen Herstellern schon jetzt gezielt bezuschusst werden. Aus seiner Sicht sind günstigere Verbrennermodelle Auslaufmodelle: “Besonders wenn die Euro-7-Norm kommt und die CO2-Zertifikate thermische Fahrzeuge unattraktiver machen.” Elektromobilität sei die Zukunft, wie die IAA zeige.

“Hingegen glaube ich nicht, dass der Verbrenner in Zukunft sterben wird. Synthetische Kraftstoffe werden ein Thema sein”, meint Thomas Schmidt.

“Erst waren die Subventionen für Elektroautos unverhältnismäßig hoch. Jetzt wird diese Förderung zu rasant wieder zurückgefahren”, zeigt Thorsten Jähn, Filialleiter der Wahl Group ein Problem auf. Er hätte sich eine ausgeglichenere und dauerhaftere Förderung gewünscht.

Anfang März hat das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) den Umweltbonus für das einmillionste Batterieelektrofahrzeug seit Start der Förderung in 2016 ausgezahlt. Insgesamt sind mehr als 8 Milliarden Euro an Fördermitteln für das Programm geflossen, so die BAFA.

E-Autos machen Riesensprung bei den Zulassungen kurz bevor die Förderung ausläuft

Markus Beil vom Autohaus Beil betrachtet die reduzierte Förderung jedoch nur als vorübergehende Hürde: “Gegenüber dem Vorjahr wurden laut Kraftfahrtbundesamt 170 Prozent mehr Elektrofahrzeuge verkauft.” Die Pkw-Neuzulassungen in Deutschland waren im August 2023 deutlich höher als im Vorjahresmonat. Besonders Elektroautos legten einen sprunghaften Anstieg hin, da viele Unternehmen noch von den Prämien profitieren wollten, bevor die Förderung ausläuft.

Die heimischen Händler hoffen nun auf einen Kaufeffekt durch das von Bundesminister Dr. Volker Wissing angekündigte Förderprogramm zur Eigenerzeugung und Nutzung von Solarstrom für Elektrofahrzeuge an Wohngebäuden. Dieses Programm startet am 26. September.

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Neue Förderung verspricht bis zu 10.200 Euro für PV-Anlage, Wallbox und Batteriespeicher

Eigentümer von selbstgenutzten Wohnhäusern können bei der KfW einen Investitionszuschuss von bis zu 10.200 Euro für eine Ladestation in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage und einem Batteriespeicher beantragen, sofern ein eigenes Elektroauto vorhanden oder verbindlich bestellt ist.

Aktuell halten Autobesitzer ihre Fahrzeuge wieder länger. Das betrifft auch Leasingkunden. “Viel öfter wird ein Fahrzeug nach Vertragsablauf übernommen, anstatt es zu wechseln”, sagt Jähn mit Blick auf die Zinsentwicklung, Finanzierungsmöglichkeiten und gestiegene Preise im Allgemeinen. Das hat auch Auswirkungen auf den Gebrauchtwagenmarkt. Bis zum vergangenen Herbst stiegen die Preise für gebrauchte Fahrzeuge aufgrund des geringen Angebots und der steigenden Nachfrage.

Preise für Gebrauchtwagen

Aktuell haben sich die Preise auf dem Gebrauchtwagenmarkt wieder stabilisiert, da die Nachfrage tendenziell etwas gesunken ist. Laut dem Gebrauchtwagen-Preisindex für August des Verkaufsportals AutoScout24, das eine Million Gebrauchtwagen als Datenbasis in Deutschland angibt, kosten Fahrzeuge im Alter von 10 bis 20 Jahren durchschnittlich rund 10.000 Euro. Fahrzeuge im Alter von 5 bis 10 Jahren liegen im Durchschnitt bei 22.000 Euro und Gebrauchtwagen im Alter von 3 bis 5 Jahren kosten etwa 30.000 Euro.

Verbrennungsmotoren sind deutlich günstiger

Gebrauchte PKWs mit Verbrennungsmotoren sind mehrere tausend Euro günstiger als gebrauchte E-Fahrzeuge. Laut dem Verkaufsportal liegen die Durchschnittspreise im August für Benziner bei rund 26.000 Euro, für Diesel bei rund 29.000 Euro und für Elektroautos bei rund 34.000 Euro. Hybridfahrzeuge sind mit durchschnittlich rund 39.000 Euro am teuersten, werden aber weiterhin am häufigsten nachgefragt.

Kontakt: marcus.althaus@example.com