Heute möchte ich ein praktisches Thema behandeln und euch zeigen, wie ihr ganz einfach professionelle Produktfotos selbst machen könnt. Ich werde alle wichtigen Aspekte beleuchten, damit ihr nicht nur wisst, wie es funktioniert, sondern auch was ihr dafür braucht. Also los geht’s, verpasst eurem Online-Shop einen ordentlichen Umsatzboost mit eigenen Produktfotos. 😉
Warum eigene Produktfotos?
Zuerst die wichtigste Frage überhaupt: Warum solltet ihr überhaupt eigene Produktfotos für euren Online-Shop erstellen? Hier sind zwei direkte Antworten, die sich auch sofort auf euren Umsatz auswirken:
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Habt ihr die nötigen Nutzungsrechte für vorhandene Produktbilder in eurem Shop? Nur weil ein Hersteller Produktfotos seiner Waren zum Download anbietet, bedeutet das nicht automatisch, dass ihr die Erlaubnis habt, sie zu nutzen. Ihr müsst euch diese Rechte separat einholen, zum Beispiel per E-Mail. Achtet darauf, keine fremden Produktfotos zu verwenden oder überprüft genau die Nutzungsrechte.
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Gute Bilder sind entscheidend, um Aufmerksamkeit zu erregen und eure Conversion-Rate zu steigern. Zeigt wichtige Details und achtet auf gute Qualität. Das betrifft nicht nur eure Produkttexte, sondern auch eure Produktfotos. Indem ihr eure eigenen Produktfotos erstellt, habt ihr außerdem die Möglichkeit, einen einheitlichen Look und eine gleichbleibende Qualität in eurem gesamten Shop anzubieten. Das schafft Vertrauen und wirkt professionell.
Was sollte ein Produktfoto zeigen?
Produktfotos werden besonders wichtig, wenn ihr für ein Produkt werbt, das potenzielle Käufer nicht direkt vor sich haben können. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn das Produkt noch in der Verpackung ist, online bestellt oder im Katalog betrachtet wird.
Die geeigneten Motive für eure Produktbilder zu finden, ist relativ intuitiv: Stellt euch einfach vor, dass ihr das Produkt zum ersten Mal in den Händen haltet und betrachtet. Ihr werdet es wahrscheinlich von allen Seiten betrachten und drehen. Zeigt es also auch auf den Fotos aus verschiedenen Perspektiven!
Gibt es wichtige Details, die hervorgehoben werden sollten? Nehmt auch diese in einer Nahaufnahme auf! Betrachtet das Produkt sachlich und bringt “Ruhe” ins Bild. Das erleichtert es euren Betrachtern, eure Gedanken und die Details des Produkts schneller zu erfassen.
Überlegt, was ihr euch selbst im Laden anschauen würdet. In eine Tasche würdet ihr sicherlich auch hineinschauen – nehmt also ein Bild davon auf! Wenn es um Produkte geht, bei denen Größe und Proportionen wichtig sind, visualisiert diese. Bei einem kleinen Rasenmäher erkennt man zum Beispiel den Vorteil seiner geringen Größe erst, wenn man ihn im Vergleich zu einem Menschen sieht. Während dies bei einem genormten Aktenordner nicht unbedingt relevant ist.
Lasst diese Gedanken auf euch wirken, macht ein paar Notizen und dann geht es an die Umsetzung!
1. Die Technik – Die Grundlage für eure eigenen Produktfotos
Kommen wir nun zur Technik. Je nach Größe eures Online-Shops empfehle ich euch, für reproduzierbare Ergebnisse ein Mini-Studio für eure Produktaufnahmen einzurichten. Idealerweise reserviert ihr dafür eine Ecke in einem Raum.
Eure Kamera sollte eine ausreichende Mindestqualität bieten. Vielleicht habt ihr bereits eine Kamera, die ihr dafür nutzen könnt. Ihr müsst nicht unbedingt eine neue Kamera kaufen. Achtet darauf, dass eure Kamera einen großen Abbildungsmaßstab bieten kann, um das Produkt scharf darzustellen.
Ein Stativ ist wichtig, um stabile und reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen. Es muss stabil sein und sich nicht unbeabsichtigt verstellen. Ein gutes Stativ muss nicht teuer sein.
Ihr benötigt außerdem einen Tisch, auf dem ihr euer Produkt platzieren könnt. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, je nach den Anforderungen eurer Produkte. Findet einen passenden Tisch und stellt ihn an eine Wand. Auf dem Tisch habt ihr verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten für eure Produktfotos.
Was das Licht betrifft, strebt eine möglichst gleichmäßige und schattenfreie Ausleuchtung an. Direkte Sonne, Lampen oder Blitzlicht solltet ihr vermeiden. Fotografiert nach Möglichkeit nicht direkt am Fenster, da dies zu unterschiedlichen Lichtverhältnissen führen kann. Vermeidet Streulicht und verdunkelt den Raum, um Reflexionen zu vermeiden. Verwendet Dauerlichtlampen für die Ausleuchtung.
Wenn das Ergebnis nicht schattenfrei genug ist oder ihr eine andere Beleuchtungstechnik verwenden möchtet, kann euch ein Lichtzelt helfen. Ein Lichtzelt sorgt für eine völlig schattenfreie Ausleuchtung.
2. Der Ablauf
Nehmen wir an, ihr habt euer erstes Produkt bereit. Stellt es in die Mitte eurer Hohlkehle und richtet grob die Kamera ein. Schaltet die beiden Softboxen ein und achtet darauf, dass der Raum ausreichend abgedunkelt ist.
Bringt eure Produkte in Position und richtet die Kamera entsprechend ein. Achtet darauf, dass euer Produkt vollständig vom Hintergrund umgeben ist. Passt die Beleuchtung an und achtet darauf, dass es keine Reflexionen gibt.
Stellt die Kamera auf manuell ein und wählt die richtige Blende und Verschlusszeit. Macht eine Testaufnahme mit einem Hilfsmittel wie dem Spydercube, um die Belichtung und den Weißabgleich zu optimieren. Macht dann die eigentlichen Aufnahmen.
3. Die Nachbearbeitung
Die Nachbearbeitung ist individuell und hängt von eurem Prozess ab. Versucht eine Vorlage für eure Produktfotos zu erstellen und haltet euch an diese Vorlage. Erstellt individuelle Photoshop-Aktionen, um eure Bilder zu optimieren und ins richtige Format zu bringen.
Berücksichtigt beim Export und der Komprimierung der Bilder den Anwendungszweck und entscheidet, ob ihr Transparenzen benötigt oder nicht.
Die Nachbearbeitung erfordert sorgfältiges Arbeiten. Ein kleiner Fehler kann sich auf die gesamte Serie auswirken. Wenn ihr weitere Fragen oder Anregungen habt, schreibt sie gerne in die Kommentare oder an blog@lichtisten.com.
Viel Erfolg bei der Erstellung eurer eigenen professionellen Produktfotos!