In den 90er-Jahren nannte man das Produkt für seidigen Haarglanz einfach nur Spülung. Mittlerweile hat sich der Begriff “Conditioner” durchgesetzt. Egal ob Haarspülung oder Conditioner, beide versprechen, was wir wollen: geschmeidiges, glänzendes und gepflegtes Haar. Hier erfährst du, wie du das Beste aus deinem Conditioner herausholen kannst.
Was bringt ein Conditioner?
Nach dem Haarewaschen mit Shampoo und warmem Wasser öffnen sich die Schuppenschichten der Haare. Vor allem in den Längen fühlen sich die Haare nach dem Waschen rau an. Um die aufgeraute Haarschicht zu glätten, verwendet man nach dem Haarewaschen einen Conditioner. Dieser schließt mit seiner cremigen Textur und speziellen Inhaltsstoffen wie Ölen, Feuchtigkeitscreme und Glanzstoffen die Schuppenschicht und schützt das Haar vor äußeren Einflüssen wie Sonnenlicht.
Haare mögen es kalt…
Wir mögen es in der Dusche lieber warm, aber unsere Haare sehen das anders. Das Waschen mit warmem Wasser raut die Haarstruktur zusätzlich auf. Daher solltest du es einmal mit kaltem bis lauwarmem Wasser beim Haarewaschen versuchen. Besonders das Ausspülen mit kaltem Wasser sorgt dafür, dass sich die Haarfaser zusammenzieht und das Haar mehr Glanz bekommt.
…und Conditioner nicht zu nass
Deshalb solltest du deine Haare vor der Anwendung des Conditioners gut auswringen. Haare, die vom Wasser aufgeweicht sind, nehmen die Pflegestoffe des Conditioners weniger gut auf. Bei zu nassen Haaren läuft der Conditioner einfach herunter. Das Gleiche gilt übrigens auch für Haarkuren!
Conditioner liebt Längen und Spitzen
Die Kopfhaut und der Haaransatz benötigen oft eine andere Pflege als das Haar in den Längen. Vor allem längere Haare neigen zu Trockenheit und Spliss, während der Ansatz eher fettig ist. Generell gilt: Verwende pflegende Produkte, die das Haar nicht beschweren, besser nicht auf der Kopfhaut und am Ansatz, sondern nur in den Längen und Spitzen.
Gib dem Conditioner Zeit
Wenn du zusätzliche Pflege benötigst, lasse den Conditioner etwas länger einwirken. Der Conditioner wirkt wie eine Feuchtigkeitspflege und benötigt daher etwas Zeit, um seine Magie zu entfalten. Aber spätestens nach zwei Minuten solltest du den Conditioner ausspülen.
Gründlich ausspülen
Es ist wichtig, den Conditioner gründlich auszuwaschen, es sei denn, es handelt sich um ein spezielles “Leave-In”-Produkt. Shampoo- und Conditioner-Rückstände können das Haar beschweren und es im schlimmsten Fall fahl und speckig aussehen lassen. Dies gilt besonders für lockiges und dickes Haar.
Conditioner wechsle dich
Es gibt unterschiedliche Conditioner für coloriertes, feines oder strapaziertes Haar. Du solltest den Conditioner nicht nur nach Haartyp, sondern auch nach Jahreszeit wählen. Dies hängt sowohl von der Ernährung als auch von der Luftfeuchtigkeit ab. Im Sommer schwitzen wir mehr und waschen daher öfter unsere Haare. Je öfter wir die Haare waschen, desto stärker aktivieren wir die Talgdrüsen auf der Kopfhaut. Dies führt oft zu fettigem Haar. Bei von der Sonne gebleichtem Haar mit Strohigkeit und Glanzverlust helfen Leave-In-Conditioner. Diese können bequem mit an den Strand oder ins Schwimmbad genommen werden oder nach dem Tauchen aufgetragen werden. Sie sind perfekt als Haar-Entwirrer für unterwegs.
Im Winter hingegen trocknet uns die Heizungsluft das Haar aus, daher benötigt es eine reichhaltigere Pflege. Welcher Conditioner für alle Fälle der richtige ist, musst du durch Ausprobieren herausfinden.
Der beste Conditioner für strapaziertes und widerspenstiges Haar
Wenn sich die Haare spröde und kaputt anfühlen und nach dem Waschen chaotisch aussehen, solltest du unbedingt zu einem Conditioner für strapaziertes Haar greifen. Am besten wählt man einen Conditioner mit natürlichen Pflanzenölen wie Arganöl, Macadamiaöl oder Mandelöl. Diese Öle glätten nicht nur die spröde Haaroberfläche, sondern gleichen auch den Feuchtigkeitshaushalt aus.
Der beste Conditioner für gefärbtes Haar
Das Haarefärben entzieht den Haaren Feuchtigkeit. Zurück bleibt ein geschädigtes Haar, das die Farbe nicht mehr richtig aufnimmt. Mit einem Conditioner, der Aprikosenöl oder Panthenol enthält, kannst du dem gefärbten Haar die Feuchtigkeit geben, die es braucht, um wieder zu strahlen.
Der beste Conditioner für feines Haar
Für feines Haar gibt es spezielle Conditioner. Bei feinem, dünnem Haar ist Vorsicht geboten, da zu viel Pflege das Haar beschwert. Die Haare hängen dann schlaff herunter und das gewünschte Volumen bleibt aus. Die meisten Conditioner für feines Haar setzen daher auf Volumenpflege, die das Haar nicht beschwert. Gute Inhaltsstoffe sind zum Beispiel grüner Tee oder Hopfen.
Auf der nächsten Seite erfährst du mehr über Conditioner-Treatments, die du kennen solltest.
Natürlich kann nicht jedes Haar über einen Kamm geschoren werden. Wenn zum Beispiel feines Haar nicht nur Volumen, sondern auch intensive Pflege benötigt, kann man auf spezielle Conditioner-Tricks zurückgreifen. Hier sind einige der beliebtesten Conditioner-Treatments der Beauty-Profis:
Für feines, dünnes Haar: Reverse Washing
Normalerweise verwendet man zuerst Shampoo und dann Conditioner. Reverse Washing dreht diese Reihenfolge um und verwendet zuerst den Conditioner. Vor allem feines und fettiges Haar reagieren gut auf diese Methode, da der Conditioner durch das nachfolgende Shampoonieren besser ausgespült wird und weniger Rückstände im feinen Haar zurückbleiben. Die Haarstruktur wird durch den schützenden Film des Conditioners beim Shampoonieren auch weniger aufgeraut. Das Haar wird trotzdem gepflegt, und durch das effektivere Ausspülen kann auch feines Haar von einer reichhaltigeren Pflegespülung profitieren.
Für sprödes und strapaziertes Haar: Die Conditioner-Kur
Wenn du die Wirkung deines Conditioners verstärken möchtest, erwärme eine kleine Menge für einige Sekunden in der Mikrowelle oder im Backofen. Massiere den erwärmten Conditioner ins Haar ein, wickle am besten ein Handtuch darum und lasse es 30 bis 60 Minuten einwirken. Die Wärme sorgt dafür, dass die Inhaltsstoffe tiefer in die Haarstruktur eindringen können und das Haar mehr Feuchtigkeit erhält. Achte jedoch darauf, dass der Conditioner nicht zu heiß wird, da er sonst wie ein heißes Glätteisen wirken kann.
Für strapaziertes und lockiges Haar: Conditioner only und Cleansing Conditioner
Beim Conditioner only, auch No-poo genannt, verzichtet man einige Zeit komplett auf Shampoo. Conditioner enthält ebenfalls reinigende Tenside, allerdings nicht so viele wie Shampoo. Dadurch wird das Haar schonender gepflegt. Diese Methode soll besonders bei strapaziertem und lockigem Haar wirksam sein. Aufgrund der Beliebtheit gibt es mittlerweile sogenannte Cleansing Conditioner auf dem Markt. Diese Spülungen reinigen das Haar schonend und sollen langfristig zu mehr Volumen, Glanz und Griffigkeit führen.
Bei Frizz: Conditioner als Anti-Frizz-Treatment
Wenn das Haar krisselig ist, kann man ein wenig Conditioner in den Händen erwärmen und auf die trockenen Längen geben. Das hilft gegen Frizz und du musst deine Haare nicht gleich waschen und neu stylen.