Manchmal können wir unseren Haaren beim Wachsen zusehen, oder? Kaum ist alles frisch rasiert, sprießen die feinen Härchen auf der glatten Haut schon wieder fröhlich vor sich hin – wie nervig! Damit ist jetzt Schluss, denn wir eröffnen jetzt unser eigenes, ganz persönliches Waxing-Studio zu Hause. Waxing selber machen ist nämlich easy peasy! Wir verraten, wie’s geht, was ihr beachten müsst und ein Sugaring-Rezept haben wir auch noch.
Was ist Waxing?
Im Gegensatz zur Rasur, werden die Haare nicht nur oberflächlich abgetrennt, beim Waxing werden sie nämlich samt Wurzel entfernt. Das Enthaarungswachs wird auf die Haut aufgetragen und mit einem Ruck abgerissen. Durch diese Enthaarungsmethode wachsen die Haare nicht mehr so schnell und stark nach – bis zu vier Wochen können wir haarfrei bleiben. Gesichtshaare entfernen, Beinhaare loswerden oder Intim-Waxing statt Intim-Rasur: Diese Methode kann an allen Körperbereichen angewendet werden. Das Haar in der Suppe? Waxing kann schmerzhaft sein.
Welche Waxing-Arten gibt es?
Grundsätzlich ist das Prinzip beim Haare-Waxen bei jeder Methode gleich. Die Haare werden samt Haarwurzel entfernt, so wachsen die Haare langsamer und weniger stark nach. Dennoch gibt es Unterschiede in der Anwendung, Zeitaufwand, Technik und Wachsart.
Kaltwachs
Kaltwachs ist ein bisschen wie der Rasierer unter den Waxing-Sorten: Es geht schnell, ist praktisch, es gibt keine Sauerei und gefühlt ist es nicht ganz sooo schmerzhaft. Die Kaltwachsstreifen kann man gebrauchsfertig in der Drogerie kaufen, sie müssen vor der Anwendung lediglich kurz aufgewärmt werden (etwa mit einem Föhn oder zwischen den Händen) und dann kann’s auch schon losgehen. Die angewärmten Wachsstreifen auf die Haut, in Haarwuchsrichtung glatt streichen und mit einem Ruck gegen Wuchsrichtung abziehen. Es gibt zwar für die unterschiedlichen Körperpartien passende Kaltwachsstreifen, aber sie passen leider nicht immer genau und es ist schwierig, an kleine Stellen zu kommen. Besonders die Haarentfernung im Intimbereich wird dadurch schwieriger.
Waxing selber machen – die Warmwachs-Methode
Warmwachs muss vor der Anwendung aufgewärmt werden, entweder im Wasserbad oder in einem dafür vorgesehenen Wachserhitzer. Anschließend kann die dickflüssige Masse mit einem Spachtel auf die Haut aufgetragen werden. Unbedingt in Haarwuchsrichtung! Achtung: Achtet darauf, dass das Wachs eine angenehme Temperatur hat und nicht zu heiß ist, ansonsten könnt ihr eure Haut verbrennen! Ist das Wachs aufgetragen, legt ihr einen Fließstreifen auf das Wachs und streicht ihn in Wuchsrichtung glatt. Fließstreifen bekommt ihr meistens mit dem Wachs, falls sie nicht ausreichen, könnt ihr sie im Internet günstig nachkaufen. Lasst das Wachs kurz abkühlen und zieht den Streifen anschließend mit einem schnellen Ruck gegen Wuchsrichtung ab. Aua! Ja, es tut weh, aber es lohnt sich! Und: Je öfter man es macht, desto unempfindlicher wird man. Tipp: Strafft die Haut mit der freien Hand, damit ihr den Streifen besser und gründlicher abziehen könnt.
Sugaring – Haarentfernung mit Zuckerpaste
Neben dem klassischen Wachs könnt ihr eure Haare auch mit einer speziellen Zuckerpaste loswerden. Sie besteht aus Zucker, Zitronensaft und Wasser. Beim sogenannten Sugaring wird die Haut zunächst mit einer alkoholhaltigen Lotion und einem Puder vorbereitet, damit die Paste besser an den Haaren haftet. Die Paste wird anschließend erwärmt (in den Handflächen oder mit einem Föhn), damit sie schön weich und formbar ist. Sie wird gegen Haarwuchsrichtung aufgetragen und mit einem schnellen Ruck in Wuchsrichtung abgezogen. Diese Waxing-Methode soll nicht so schmerzhaft sein wie das Waxing, da beim Sugaring die Masse in Haarwuchsrichtung abgezogen wird und nicht wie beim Waxing entgegen der Wuchsrichtung.
Diese Körperteile können problemlos behandelt werden
Beine, Achseln, Intimbereich oder Gesicht? Ihr könnt wachsen, wonach euch der Sinn steht, allerdings gibt es natürlich Stellen, die einfacher zu enthaaren sind und manche benötigen eine helfende Hand wie beispielsweise die Achseln oder der Rücken.
Im Clip: Waxing selbst machen – so geht DIY-Sugaring!
Beim DIY-Waxing setzen wir auf Zuckerpaste! Die können wir nämlich easy selbst machen – ohne viel Aufwand! Wir verraten wie:
Sugaring-Rezept
- 50 g Zucker
- 30 ml Wasser
- 2 EL Honig
- 2 EL Zitronensaft
Zudem brauchen wir:
- einen Kochtopf zum Erwärmen der Masse
- einen Behälter für die Paste
Die Zubereitung:
- Alle Zutaten in den Topf geben und bei ständigem Rühren erhitzen.
- Sobald die Masse anfängt Bläschen zu bekommen, solltet ihr den Topf vom Herd nehmen und gründlich rühren.
- Stellt den Topf wieder auf den Herd und bringt die Masse erneut zum Kochen.
- Wiederholt den Vorgang solange, bis sich eine zähflüssige Paste ergibt.
- Lasst die Paste auf Zimmertemperatur abkühlen und ihr könnt starten.
So funktioniert die Enthaarung:
- Entfettet eure Haut mit einer alkoholhaltigen Lotion, damit die Zuckerpaste besser haftet.
- Für ein besseres Ergebnis vorher Babypuder auf die Haut geben.
- Knetet eine walnussgroße Menge in euren Handflächen, bis sie weich und elastisch ist.
- Tragt die Masse gegen Wuchsrichtung auf.
- Zieht die Paste mit einem schnellen Ruck in Wuchsrichtung wieder ab.
- Verwendet eure “Knetmasse”, bis nichts mehr daran haften bleibt. Danach könnt ihr euch ein neues Stück Sugaring-Paste nehmen.
- Ihr seid fertig und es ist noch Paste übrig? Zero waste! Verpackt in einem luftdichten Behältnis, könnt ihr die Zuckerpaste mehrere Wochen im Kühlschrank aufbewahren.
Wachs-Haarentfernung – wie lang müssen die Haare sein?
Bevor es ans Entfernen geht, müsst ihr die Haare wachsen lassen, sie sollten ungefähr zwei bis fünf Millimeter lang sein. Sind die Haare zu kurz, funktioniert’s nicht, sind sie zu lang, können sie abbrechen und die Haarwurzel bleibt drin. Außerdem solltet ihr eure Haut zwei bis drei Tage vorher mit einem Peeling oder einer Trockenbürste bearbeiten, damit sich eingewachsene Haare lösen. Startet euer Waxing-Programm am besten nach dem Duschen, danach ist die Haut besonders weich. Keine gute Idee: Waxing während der Periode! In dieser Zeit ist man oft noch schmerzempfindlicher. Ob Kalt-, Warmwachs oder Sugaring: Verzichtet nach dem Enthaaren auf parfümierte Pflegeprodukte und setzt auf alkoholfreie Cremes und Lotionen, die für sensible Haut geeignet sind oder verwöhnt die Haut mit reinem Kokosöl oder Aloe-vera-Gel. Workouts, Sauna-Sessions und Spitzenunterwäsche solltet ihr die nächsten zwei bis drei Tage auch meiden, damit die Haut ausreichend Zeit hat, sich zu beruhigen.
Haar-Waxing: Mit diesen Tipps gelingt es möglichst schmerzfrei
Wir wollen ehrlich sein: Waxing ist eine schmerzhafte Angelegenheit, aber mit ein paar Tricks kann die Enthaarung “angenehmer” werden.
Vorbereitung: Kühlt die Haut vor der Wachs-Haarentfernung mit Kühlpads. Alternativ könnt ihr euch in der Apotheke eine spezielle Betäubungscreme kaufen – lasst euch hier unbedingt beraten.
Wachstemperatur: Achtet darauf, dass das Wachs Körpertemperatur hat, so wird es als angenehm empfunden.
Enthaarungs-Technik: Ein anderer wichtiger Punkt für schmerzfreies Waxing ist die richtige Arbeitstechnik. Der Wachsstreifen sollte mit einem Ruck, ohne Zögern, abgezogen werden. Außerdem solltet ihr beim Abziehen nicht zu sehr nach “oben” gehen, sondern möglichst nah am Körper bleiben. Zieht mit der freien Hand die Haut glatt, damit mehr Widerstand vorhanden ist.
Das solltet ihr beim Haare-Waxen beachten
Diese Punkte solltet ihr noch beachten und dann steht eurer Wachs-Enthaarung nichts mehr im Wege!
- Reinigt und desinfiziert zunächst die zu enthaarenden Stellen eures Körpers.
- Vermeidet nach dem Waxing enge Kleidung! Die Reibung könnte zu Irritationen führen. Setzt außerdem auf weiche Materialien wie Baumwolle.
- Pflegt eure Haut nach der Anwendung mit parfüm- und alkoholfreien Lotionen oder Cremes, um sie zu beruhigen und mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen.
- Verzichtet die ersten paar Tage nach dem Waxing auf heiße Bäder, Solarium, Sauna, Workouts und Schwimmbad. Schweißtreibende Aktivitäten können zu Irritationen und Rötungen führen.