Um die Echtheit von handschriftlichen Dokumenten zu überprüfen, kann eine Handschriftvergleichung durchgeführt werden. Dabei werden verschiedene Aspekte der Schrift analysiert, um festzustellen, ob sie von derselben Person stammt oder ob es sich um eine Fälschung handelt. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die möglichen Untersuchungsgegenstände, häufig gestellte Fragen und die Anforderungen an das vergleichende Schriftmaterial.
Untersuchungsgegenstände
Eine Handschriftvergleichung kann bei verschiedenen Dokumenten angewendet werden, wie Verträgen, Vollmachten, Quittungen, Testamenten, Bestellungskarten und anonymen Briefen. Dabei werden sowohl die Textschrift als auch die Unterschrift untersucht.
Häufig gestellte Fragen
Bei der Handschriftvergleichung ergeben sich oft folgende Fragen:
- Stammt die Textschrift oder Unterschrift eines bestimmten Dokuments von einer bestimmten Person?
- Wenn die Schrift nicht authentisch ist, wurde sie von einer anderen Person gefertigt?
- Lassen sich anhand der Schrift Rückschlüsse auf die Person des Schreibers oder das Alter des Dokuments ziehen?
Anforderungen an das Schriftmaterial
Für eine aussagekräftige Handschriftvergleichung sollten sowohl das zu prüfende Schriftmaterial als auch das vergleichende Schriftmaterial bestimmte Anforderungen erfüllen. Das zu prüfende Schriftmaterial sollte im Original vorliegen und keine Beschriftungen oder Faltungen aufweisen. Das vergleichende Schriftmaterial sollte in etwa der gleichen Schriftart, dem gleichen Schreibmaterial und dem gleichen Schreibgerät entsprechen wie das zu prüfende Material. Zudem sollte es zeitnah entstanden sein und ausreichend umfangreich sein, um eine Vergleichsbasis zu bieten.
Auftragserteilung und Gutachten
Um eine Handschriftvergleichung durchführen zu lassen, ist entweder ein gerichtlicher Beschluss oder ein ausgefülltes Auftragsformular erforderlich. In beiden Fällen werden alle relevanten Informationen zum Sachverhalt und den zu überprüfenden Personen benötigt. Nach Abschluss der Untersuchung wird ein Gutachten erstellt, das entweder für den gerichtlichen oder den außergerichtlichen Gebrauch geeignet ist.
Ergebnisse der Untersuchung
Die Ergebnisse der Handschriftvergleichung werden in Form von Wahrscheinlichkeitsaussagen präsentiert. Je nach vorliegenden Befunden wird die Echtheit oder Fälschung der Schrift mit verschiedenen Wahrscheinlichkeitsgraden eingeschätzt. Dabei reicht die Skala von “mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit” bis “nicht entscheidbar”.
Bitte beachten Sie, dass eine Handschriftvergleichung keine grafologische Analyse ist und dass Kopien oder Faxkopien nur begrenzte Erkenntnismöglichkeiten bieten.
Abschließend können wir sagen, dass die Handschriftvergleichung ein bewährtes Verfahren ist, um die Echtheit von handschriftlichen Dokumenten zu überprüfen. Bei Bedarf stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung und erstellen ein Gutachten, das Ihnen die nötige Klarheit verschafft.
Nach oben