Hängebauch bei Katze: Kein Grund zur Sorge!

Hängebauch bei Katze: Kein Grund zur Sorge!

Habt ihr bei eurer Katze einen kleinen Hängebauch zwischen den Hinterbeinen entdeckt? Keine Panik! Ein solcher Hängebauch bei Katzen ist völlig normal und erfüllt wichtige Schutzfunktionen. Dennoch ist es manchmal ratsam, den Bauch eurer Samtpfote genauer zu beobachten und zu fühlen.

Warum haben Katzen einen Hängebauch?

Katzen haben zwischen den Hinterbeinen eine überschüssige Haut, die wie ein kleiner Hängebauch aussieht und fröhlich hin und her schwingt. Diese “Reservehaut” erfüllt gleich zwei Funktionen: Sie schützt den empfindlichen Unterleib und ermöglicht der Katze eine größere Beweglichkeit.

Wenn zwei Katzen kämpfen, treten sie oft mit den Hinterpfoten gegen den Bauch des Gegners. Ohne den Hängebauch als Schutzschicht könnte die Katze bei einer solchen Auseinandersetzung leicht schwere Verletzungen erleiden.

Außerdem ist die Bauchtasche besonders dehnbar, wodurch sich die Katze besser strecken kann. Dadurch gelingen ihr weitere und höhere Sprünge.

Manche Katzenrassen haben zudem einen etwas größeren Bauchbeutel als andere, wie zum Beispiel die Ägyptische Mau oder die Bengal-Katze.

Warum hat eine kastrierte Katze einen Hängebauch?

Oft stellen Katzenhalter nach der Kastration fest, dass ihre Katze einen Hängebauch entwickelt. In diesem Fall ist es wichtig, die Katze im Auge zu behalten. Es kann sein, dass sich anstelle der üblichen “Reservehaut” nach und nach Übergewicht bemerkbar macht. Aber warum kommt es nach der Kastration vermehrt zu Gewichtszunahme?

Der Grund liegt darin, dass die kastrierte Katze keine Sexualhormone mehr produziert. Ihr Stoffwechsel stellt sich um, und sie verbraucht nicht mehr so viele Kalorien wie vor der Kastration. Wenn ihr weiterhin das gewohnte Futter in gewohnten Mengen füttert, kann dies zu einer schrittweisen Gewichtszunahme führen. Da das Bindegewebe im Bauchbereich nicht so straff ist, zeigt sich überschüssiges Körperfett dort besonders schnell.

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Die gute Nachricht ist, dass ihr etwas dagegen tun könnt, den ausgeprägten Hängebauch eurer Katze wieder loszuwerden oder gar nicht erst entstehen zu lassen. Wenn eure Katze nach der Operation zu einem vergrößerten Hängebauch neigt, solltet ihr langsam die Kalorienzufuhr reduzieren. Am besten erreicht ihr dies durch ein kalorienreduziertes Alleinfutter, das einen erhöhten Anteil an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralien enthält. Euer Tierarzt kann euch hierzu beraten.

Mit zunehmendem Alter wird das Bindegewebe am Katzenbauch schwächer. Dies führt dazu, dass ältere kastrierte Tiere einen stärker ausgeprägten Hängebauch haben als junge Katzen.

Wann sollte man mit der Katze zum Tierarzt gehen?

Wenn der Hängebauch eurer Katze wie ein halb leerer Wasserballon aussieht und sie ansonsten fit, schlank und beweglich ist, besteht kein Grund zur Sorge. Wenn ihr jedoch am Bauch eine deutliche Fettschicht fühlen könnt oder eure Katze träger ist als sonst, solltet ihr sofort zum Tierarzt gehen. Der Veterinär wird unter anderem das Gewicht eurer Katze überprüfen.

Wenn der Hängebauch eurer Katze plötzlich anschwillt oder größer wird, obwohl ihr ihre Ernährung entsprechend angepasst habt, ist dies ebenfalls ein Grund für einen sofortigen Tierarztbesuch. In diesem Fall kann der Hängebauch der Katze eine der folgenden Ursachen haben:

  • Würmer
  • Die Katze hat etwas Unverträgliches oder Giftiges gefressen
  • Eine Verletzung mit inneren Blutungen – insbesondere bei Freigängern besteht ein erhöhtes Risiko
  • Tumore am Bauch
  • Organerkrankungen wie Leberinsuffizienz oder Herzprobleme, die sich durch Wasseransammlungen bemerkbar machen – insbesondere bei älteren Katzen besteht ein erhöhtes Risiko
  • Feline Infektiöse Peritonitis (FIP), die sich ebenfalls durch Wasseransammlungen auszeichnet
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Weitere Anzeichen für ernstere Erkrankungen im Zusammenhang mit einem Hängebauch sind:

  • Appetitlosigkeit
  • Apathie
  • Durchfall
  • Verstopfung
  • Verhaltensänderungen
  • Der Bauch des Tiers fühlt sich hart an

Wenn es um die Gesundheit eurer geliebten Samtpfote geht, gilt: Im Zweifelsfall lieber einmal zu viel zum Tierarzt gehen!

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