Harnsteine bei Katzen: Tierarzt Dr. Hölter enthüllt alles!

Harnsteine bei Katzen: Tierarzt Dr. Hölter enthüllt alles!

Hast du gewusst, dass Harnsteine nicht nur bei Menschen vorkommen, sondern auch bei unseren geliebten Katzen? Diese kleinen Kristalle können zu großen Unannehmlichkeiten und gesundheitlichen Problemen führen. In diesem Artikel erfährst du alles über Harnsteine bei Katzen und wie du sie erkennen und behandeln kannst.

Wodurch entstehen Harngrieß und Harnsteine?

Harnsteine bestehen aus Mineralien, die sich im Urin zu mikroskopisch kleinen Kristallen zusammenlagern. Im Laufe der Zeit können sie zu sandartigem Harngrieß oder zu größeren Harnsteinen heranwachsen. Besonders Katzen sind gefährdet, da sie Nachfahren von Wüstenbewohnern sind und deshalb wenig trinken. Dadurch produzieren sie nur kleine Mengen eines stark konzentrierten Harns, was das Wachstum von Harnsteinen begünstigt. Zusätzlich können häufige Harnwegsentzündungen, unausgewogene Ernährung, Übergewicht und Bewegungsmangel das Risiko erhöhen.

Welches sind die häufigsten Harnsteine bei Katzen?

Bei Katzen sind Struvitsteine immer noch die häufigsten Harnsteine. Allerdings treten Kalziumoxalatsteine immer häufiger auf. Manchmal findet man auch gemischte Steine aus Struvit und Kalziumoxalat bei einer Katze gleichzeitig. Bei Hunden und seltener bei Katzen können Harnsteine auch aus Abbauprodukten des Stoffwechsels bestehen, wie beispielsweise Purinen, Urat, Xanthin oder dem Eiweißbaustein Cystin.

Wodurch entstehen Struvit-Harnsteine?

Struvitsteine bestehen aus Ammonium-Magnesium-Phosphat-Kristallen. Ein erhöhtes Risiko der Struvitsteinbildung besteht, wenn das Futter reich an Magnesium und Phosphat ist. Diese Kristalle können sich mit Eiweißen aus dem Urin verbinden und größere Pfropfen bilden, die gelegentlich die Harnwege verstopfen können. Ein zu hoher (basischer) pH-Wert des Urins, verursacht durch Blasenentzündungen oder ungünstige Fütterung, begünstigt ebenfalls die Entstehung von Struvitsteinen.

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Wodurch entstehen Kalziumoxalat-Harnsteine?

Kalziumoxalatsteine sind die zweithäufigsten Harnsteine bei Hunden und Katzen. Ihre Genese wird hauptsächlich durch die Futterzusammensetzung und die Trinkmenge beeinflusst. Die genauen Entstehungsmechanismen sind jedoch noch nicht vollständig geklärt. Es scheint jedoch, dass Burma-, Perser- und Himalajakatzen ein höheres Risiko haben.

Was bedeutet FLUTD?

FLUTD ist die Abkürzung für “Feline Lower Urinary Tract Disease” und bedeutet übersetzt “Erkrankung der unteren Harnwege der Katze”. Eine veraltete, aber immer noch weit verbreitete Bezeichnung dafür ist Felines Urologisches Syndrom (FUS). FLUTD umfasst verschiedene Erkrankungen, die zu einer Reizung der Blase oder der Harnröhre führen. Oft ist die Ursache einer Blasenentzündung nicht feststellbar, diese wird dann als idiopathische Zystitis bezeichnet. Es besteht ein Zusammenhang zwischen FLUTD und Harnsteinbildung, da Harnsteine häufig die Schleimhäute des Harntrakts reizen und Entzündungen verursachen können. Umgekehrt können pH-Wert-Änderungen und ein Überschuss an Eiweiß im Urin einer Katze mit FLUTD die Bildung von Harnsteinen fördern.

Welche Anzeichen deuten auf Harnsteine hin?

Harnsteine können lange Zeit in der Blase vorhanden sein, ohne erkennbare Probleme zu verursachen. Manchmal wird eine Harnsteinerkrankung zufällig entdeckt. Wenn jedoch Harnsteine die Blasenschleimhaut zu sehr reizen, äußert sich dies ähnlich wie eine Blasenentzündung. Anzeichen dafür sind häufiges Urinieren in kleinen Mengen, begleitet von Schmerzen (Strangurie). Einige Katzen können ihren Urin nicht mehr halten (Inkontinenz). Möglicherweise ist der Urin blutig (Hämaturie). Harnsteine können auch in der Niere sitzen und scheinbare Rückenschmerzen verursachen. Wenn Harnsteine die Harnröhre verstopfen, kann kein Urin mehr abgesetzt werden. In diesem Fall ist der Bauch dick und schmerzhaft, die betroffene Katze ist schlapp und frisst nicht mehr. Es ist wichtig zu wissen, dass eine Verlegung der Harnröhre durch Harnsteine ein lebensbedrohlicher Notfall ist!

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Was untersucht der Tierarzt bei Verdacht auf Harnsteine?

Der Tierarzt untersucht zuerst allgemein den Gesundheitszustand der Katze, um festzustellen, wie stark sie von der Erkrankung betroffen ist und um andere Krankheiten auszuschließen. Der Urin wird mithilfe von Teststreifen auf Anzeichen einer Entzündung sowie auf pH-Wert und spezifisches Gewicht untersucht. Unter dem Mikroskop können Kristalle im Urin erkannt und anhand ihrer charakteristischen Form vermutet werden. Eine genaue Bestimmung der Kristalle kann auch in einem spezialisierten Labor erfolgen. Eine bakteriologische Untersuchung wird durchgeführt, wenn Anzeichen einer Infektion vorliegen. Nicht alle Harnsteine sind im Röntgenbild gut erkennbar, daher kann eine Kontrastmitteluntersuchung oder eine Ultraschalluntersuchung erforderlich sein. Eine Blutuntersuchung kann eine mögliche Harnvergiftung (Urämie) sowie Anzeichen für eine akute Entzündung oder Nierenfunktionsstörungen ausschließen.

Wie werden Harnsteinerkrankungen behandelt?

Harnsteine müssen häufig operativ entfernt werden, wenn sie in der Blase sitzen. Entfernte Harnsteine sollten zur genauen Analyse ihrer Zusammensetzung in ein Labor geschickt werden. Struvitsteine können in der Regel durch Ansäuern des Urins aufgelöst werden. Dieser Prozess dauert mehrere Wochen, abhängig von der Größe der Steine, und kann entweder durch spezielles Diätfutter oder harnansäuernde Ergänzungsfutter unterstützt werden. Bei großen Steinen oder akuten Problemen ist eine Operation jedoch die bessere Option. Es ist wichtig zu beachten, dass harnansäuernde Medikamente oder Ergänzungsfutter nur bis zur Auflösung der Harnsteine gegeben werden sollten und nicht gleichzeitig mit harnansäuerndem Diätfutter.

Um ein Wiederauftreten von Harnsteinen zu verhindern, ist die dauerhafte Fütterung eines speziellen Diätfutters die wichtigste Maßnahme. Betroffene Tiere sollten auch viel trinken und häufig Urin absetzen, um den Harn zu verdünnen und die Harnwege besser durchzuspülen, damit sich weniger neue Kristalle bilden können.

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Welche Komplikationen können Harnsteine verursachen?

Manchmal werden Harnsteine aus der Blase in die Harnröhre geschwemmt. Insbesondere bei männlichen Tieren besteht das Risiko einer Verstopfung der Harnröhre, wodurch kein Urin mehr abgesetzt werden kann. Diese Komplikation ist lebensbedrohlich, da die Abfallstoffe im Körper bleiben und zu einer Vergiftung führen können. Außerdem kann sich der Urin in der Blase stauen, was in seltenen Fällen sogar zu einem Riss der Blase führen kann. Der Druck des gestauten Urins kann das Nierengewebe schädigen. In einem solchen Notfall wird der Tierarzt versuchen, die Blockade der Harnröhre zu beseitigen. Dies kann durch Spülen der Harnsteine in die Blase oder durch eine Operation erfolgen. Ein künstlicher Ausgang wird gelegentlich geschaffen, bedeutet jedoch nicht, dass die Katze inkontinent wird.

Was bewirken Diätfutter gegen Harnsteine?

Diätfutter für Tiere mit Harnsteinen sollen die Menge an Mineral- oder Eiweißstoffen im Harn verringern, aus denen sich Harnsteine bilden können. Diese Futtersorten enthalten in der Regel etwas geringere Mengen an Magnesium, Phosphor, Kalzium und Oxalaten sowie hochwertiges Eiweiß. Diätfutter, die vom Tierarzt empfohlen werden, sind speziell zusammengesetzt, um eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten, selbst bei lebenslanger Fütterung. Zusätzlich sollen sie die Harnmenge erhöhen, damit Harnwege besser durchgespült werden und kleine Harnkristalle ausgeschwemmt werden können. Häufig enthalten diese Diäten auch entzündungshemmende Inhaltsstoffe zur Vorbeugung von Harnwegsentzündungen und Nährstoffe zur Stärkung der Blasenschleimhaut.

Jetzt bist du bestens informiert über Harnsteine bei Katzen und weißt, wie du sie erkennen und behandeln kannst. Denke daran, dass es wichtig ist, bei Verdacht auf Harnsteine einen Tierarzt aufzusuchen, damit die bestmögliche Behandlung gewährleistet wird. Die Gesundheit deiner Samtpfote liegt in deinen Händen!