Bildquelle: wie-macht-man-ein-feuerwehr-kissen
Unfälle, bei denen Menschen unter eingestürzten Gebäuden, umgestürzten Containern oder verunglückten Fahrzeugen eingeklemmt werden, sind leider keine Seltenheit. In solchen Situationen stehen Retter vor großen Herausforderungen. Wie schwer ist der Gegenstand, den es zu heben gilt? Wo sollte man anfangen und wie kann man sich dem eingeklemmten Opfer nähern?
Hebekissen sind seit Jahren ein bewährtes Werkzeug in der Rettungstechnik. Sie sind verblüffend einfach, aber äußerst vielseitig einsetzbar. Für eine erfolgreiche Rettung ist es wichtig, den Hebekissen die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken.
Verwendung von Hebekissen
Praktisch jeder Retter ist mit Hochdruck-Hebekissen vertraut. Diese mit Luft gefüllten Säcke kommen in verschiedensten Rettungsszenarien zum Einsatz. Doch auch wenn Übungen mit Hebekissen manchmal nicht gerade aufregend wirken, sollte man sich ihrer Bedeutung bewusst sein. Im Ernstfall können sie das Leben eines Opfers retten.
Heben versus Kippen
Bei der Verwendung von Hebekissen sprechen wir oft vom “Heben” einer Last. Allerdings ist es selten notwendig, die gesamte Last anzuheben. In den meisten Fällen hat die Last noch Bodenkontakt, sodass wir beim Anheben darauf achten, dass die Last seitlich nicht umkippt.
Angenommen, ein Opfer befindet sich unter einem Auto. In diesem Fall werden die Hebekissen auf der entsprechenden Seite des Fahrzeugs positioniert. Die Räder auf der Opferseite heben sich, während die Räder auf der anderen Seite am Boden bleiben. Durch diesen Kippvorgang wird dem Opfer geholfen, ohne dass die Stabilität des Fahrzeugs gefährdet wird. Bei solchen Anwendungen wird also nicht wirklich gehoben, sondern gekippt.
Sicherheit geht vor
Bei Rettungsaktionen steht immer das Opfer im Mittelpunkt. Aber auch die Sicherheit der Retter sollte nicht vernachlässigt werden. Hochdruck-Hebekissen können ferngesteuert aufgeblasen oder entleert werden. Dadurch ist es nicht notwendig, dass sich der Retter in unmittelbarer Nähe der Last befindet. Eine klare Sicht auf die Situation und eine bessere Kommunikation mit dem Rettungsteam sind dadurch gewährleistet. Dennoch sollte während des Hebevorgangs immer eine Person als Sicherheitsbeauftragter benannt werden, um mögliche Störungen sofort zu erkennen und zu verhindern.
Praktische Tipps bei der Verwendung von Hebekissen
- Berücksichtigen Sie die Art der zu hebenden Last, insbesondere bei Flüssigkeiten oder Sand und Kies.
- Versuchen Sie das Gewicht der Last bestmöglich zu schätzen.
- Wählen Sie das passende Hebekissen entsprechend des Gewichts und der benötigten Hubhöhe.
- Stellen Sie eine Stützvorrichtung in der Nähe auf, um einen sicheren Arbeitsbereich zu gewährleisten.
- Halten Sie die Anfangsöffnung des Hebekissens so klein wie möglich und positionieren Sie gegebenenfalls Blöcke darunter, um eine größere Kontaktfläche zu schaffen.
- Stapeln Sie die Hebekissen nur nach bestimmten Vorsichtsmaßnahmen.
Die Last ist angehoben: Was nun?
Sobald die Last angehoben und das Opfer befreit wurde, muss die Last sicher wieder auf den Boden gebracht werden. Auch hierbei spielt die Sicherheit eine entscheidende Rolle. Der zuvor benannte Sicherheitsbeauftragte sollte sicherstellen, dass die Stützvorrichtung allmählich entfernt wird, während der Abstand zur Last so gering wie möglich gehalten wird.
Fazit
Hebekissen sind unverzichtbar in Rettungssituationen, bei denen schwere Lasten sicher bewegt werden müssen. Um dies erfolgreich umzusetzen, sind Vorsicht und eine gründliche Beurteilung der Situation unerlässlich. Das Wohl des Opfers steht dabei immer an erster Stelle. Doch auch die Sicherheit der Retter sollte nicht vernachlässigt werden. Mit Hebekissen lässt sich eine Rettungsaktion effektiv und kontrolliert durchführen.
