Heidelbeeren und Blaubeeren – sind sie dasselbe? Diese leckeren Beeren in verschiedenen Größen und Blautönen begeistern uns im Sommer und Herbst mit ihrem einzigartigen Aroma. Doch nur die wenigsten von uns fragen sich, ob es tatsächlich einen Unterschied zwischen Heidelbeeren und Blaubeeren gibt. Die beiden Begriffe werden oft synonym verwendet, aber dahinter verbirgt sich mehr als man denkt.
Heidelbeere und Blaubeere: Was ist der Unterschied?
Die botanische Bezeichnung gibt Aufschluss
Ja, es gibt tatsächlich einen Unterschied zwischen Heidelbeeren und Blaubeeren, auch wenn er auf den ersten Blick kaum erkennbar ist. Beide Beeren gehören zur gleichen Gattung, nämlich zu Vaccinium. Diese Gattung umfasst bis zu 500 Arten, die größtenteils auf der nördlichen Halbkugel vorkommen. Neben Heidel- und Blaubeeren gehören auch Preiselbeeren und Moosbeeren zur Vaccinium-Gattung. Die beiden Arten, die oft als eine Beere zusammengefasst werden, haben folgende lateinische Namen:
- Vaccinium corymbosum (Amerikanische Heidelbeere)
- Vaccinium myrtillus (Waldheidelbeere)
Wie Sie sehen, gibt es Unterschiede zwischen den beiden Beeren. Die eigentliche Heidelbeere ist die Waldheidelbeere (Vaccinium myrtillus), die ursprünglich aus Europa stammt und in der Regel wild wächst. Die Vaccinium corymbosum wird in Europa dagegen nie als Heidelbeere bezeichnet, sondern immer als Blaubeere. Ein weiterer Begriff für Vaccinium corymbosum ist “Kulturheidelbeere”, da sie aufgrund ihrer Eigenschaften in großem Maße kultiviert wird. Im Gegensatz dazu werden Waldheidelbeeren hauptsächlich von Liebhabern angepflanzt oder wachsen wild.
Ein interessanter Fakt: In den USA sind die beiden Arten unter unterschiedlichen Begriffen bekannt, obwohl sie oft unter dem Begriff “blueberry” zusammengefasst werden. Der Name “bilberry” dagegen beschreibt die europäischen Heidelbeeren, insbesondere die Vaccinium myrtillus, und verdeutlicht den Unterschied zwischen den beiden Arten noch einmal.
Kulturheidelbeere: Die eigentliche Blaubeere
Die Kulturheidelbeere ist im eigentlichen Sinne die Blaubeere, wie wir sie kennen. Sie stammt ursprünglich aus Nordamerika und wird dort genauso lange genutzt wie die Waldheidelbeere in Europa. Der große Unterschied ist jedoch, dass Kulturheidelbeeren nicht so stark färben. Das Innere der Beeren ist nicht blau und auch die Schale enthält nur wenige Farbstoffe. Daher können Sie im Laden problemlos “Heidelbeeren” kaufen, ohne befürchten zu müssen, mit einer blau gefärbten Zunge herumzulaufen. Hier sind weitere Informationen zur Kulturheidelbeere auf einen Blick:
- Wächst als Halbstrauch mit einer Höhe von bis zu vier Metern
- Beeren haben je nach Sorte einen Durchmesser von 1-3 Zentimetern
- Geschmack variiert je nach Sorte
- Farben der Beeren sind sehr unterschiedlich und reichen von hellem Rosa bis zu einem tiefen Schwarzblau
Da die Kulturheidelbeere ursprünglich in Nordamerika verbreitet ist, stammen die meisten Sorten der Blaubeeren aus den USA. Jedes Jahr werden dort neue Sorten gezüchtet, die problemlos im eigenen Garten angepflanzt werden können.
Ein Tipp: Neben der Kulturheidelbeere gibt es weitere Heidelbeerarten aus Nordamerika, die jedoch hauptsächlich kommerziell genutzt werden. Dazu gehören die Huckleberrys (Vaccinium ovatum), die äußerlich an sehr dunkle Heidelbeeren erinnern und sofort an die Romanfigur des US-amerikanischen Autors Mark Twain erinnern.
Waldheidelbeere: Die heimische Heidelbeere
Wenn Sie in heimischen Wäldern spazieren gehen und auf einen Heidelbeerstrauch stoßen, handelt es sich höchstwahrscheinlich um Waldheidelbeeren, also Vaccinium myrtillus. Diese Art kommt in ganz Europa vor, wie die Namen “myrtille” in Französisch oder “mirtillo” in Italienisch zeigen. Waldheidelbeeren sind deutlich kleiner als kultivierte Blaubeerensorten und haben einen intensiv-aromatischen Geschmack, der immer gleich ist. Nur der Boden, auf dem der Strauch wächst, kann den Geschmack leicht beeinflussen. Hier sind die typischen Merkmale der Waldheidelbeere:
- Wächst als Zwergstrauch mit einer Höhe von bis zu 60 Zentimetern
- Kann bis zu 30 Jahre alt werden
- Laub färbt sich im Herbst rot
- Sommergrünes Gewächs
- Beeren haben einen maximalen Durchmesser von etwa einem Zentimeter
- Beeren sind dunkelblau und können blaugraue Ringe haben
- Blätter sind leicht giftig
Aufgrund ihres intensiven Geschmacks eignen sich Waldheidelbeeren hervorragend zur Herstellung von Marmelade und Kompott.
Heidelbeeren im eigenen Garten
Aufgrund der genannten Unterschiede zwischen den beiden Arten ist offensichtlich, welche für den Anbau im eigenen Garten beliebter sind. Kulturheidelbeeren werden im Vergleich zu Waldheidelbeeren in großem Maße gezüchtet, und es gibt zahlreiche Sorten auf dem Markt, die sich für jeden Garten eignen. Waldheidelbeeren werden ebenfalls für die eigene Anzucht angeboten, sind aber aufgrund enthaltener Inhaltsstoffe nicht besonders beliebt, es sei denn, Sie möchten sie zum Färben verwenden. Es gibt auch bei weitem nicht so viele Sorten wie bei den Blaubeeren, was die Auswahl weniger interessant macht. Dennoch gibt es Gärtner, die die einheimische Heidelbeere bevorzugen.
Jetzt wissen Sie also, dass Heidelbeeren und Blaubeeren nicht dasselbe sind. Beide Beeren haben ihre eigenen Merkmale und Eigenschaften, die sie einzigartig machen. Egal ob Sie Kulturheidelbeeren oder Waldheidelbeeren bevorzugen, in beiden Fällen können Sie sich auf einen köstlichen Genuss freuen. Also, ran an die Beeren und lassen Sie es sich schmecken!