Besonders im Herbst zeigt sich die Schönheit des kleinblütigen Heidekrauts: Während viele andere Pflanzen bereits verblüht sind, präsentieren sich Heidegärten in farbenfroher Pracht.
Heidepflanzen benötigen sauren Gartenboden
Der Gartenboden sollte leicht sauer bis sauer, also kalkfrei und nährstoffarm sein. Ein pH-Wert von 4 bis 5 ist ideal. Wer von Natur aus einen sandigen Boden hat, kann sich freuen, lehmiger Boden lässt sich oft nur schwer zu heidefreundlichem Untergrund verbessern. Um den für Heidelandschaften typischen Farbenteppich zu erzielen, sollte das Heidekraut immer gruppenweise gepflanzt werden.
Vor dem Einpflanzen darauf achten, wie groß die jeweiligen Pflanzen letztendlich werden, damit sie genügend Platz zur Entwicklung haben. Bei Neupflanzung sind circa acht bis zwölf Pflanzen pro Quadratmeter zu empfehlen. Eine kleine Menge Hornspäne (etwa 30 Gramm pro Pflanze) gibt der jungen Heide Energie.
Der ideale Standort für Heide ist ein Platz an der Sonne
Heidegärten sind anspruchslos und pflegeleicht. Sie benötigen viel Sonne, daher ist eine Südlage ideal. Bei anhaltender Trockenheit muss – auch im Winter – zusätzlich gewässert werden – am besten mit kalkfreiem Regenwasser. Wer Platz für einen größeren Heidegarten hat, plant leichte Hügel, geschwungene Sandwege, große Steine und skurrile Baumwurzeln mit ein, dadurch wirkt die Gestaltung natürlicher.
Neben dem Genuss fürs Auge sind blühende Heidegärten gleichzeitig ein wertvoller Lebensraum für viele Insekten, Vögel und andere Kleinstlebewesen.
Besenheide und Erika im Beet kombinieren
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Besenheide (Calluna vulgaris), die typisch für Heidelandschaften ist, und vielen verschiedenen Erika-Arten, die glockenförmige Blüten haben. Wer bei der Pflanzung die richtigen Sorten auswählt und im Beet miteinander kombiniert, kann sich viele Monate lang an blühender Heide erfreuen. Glocken- oder Moorheide (Erica tetralix) etwa blüht bereits ab Juli und hat hübsche, auffällige Blüten. Sie bevorzugt feuchtere Böden und gilt als winterhart, verträgt aber wie alle Erika-Arten keinen strengen Frost. Nicht winterhart und deshalb für Beete ungeeignet ist die Erica gracilis, denn sie stammt aus Südafrika. Die Blüte der Besenheide beginnt im August und dauert bis November.
Knospenheide sorgt auch im Winter für Farbe
Eine besondere Form der Besenheide ist die Knospenheide. Ihr Vorteil: Die Entwicklung der Blüten bleibt im Knospenstadium stehen, sie blühen nicht auf und können somit auch nicht verblühen. Selbst an trüben Tagen leuchten sie so bis tief in den Winter hinein. Die farbigen Kelchblätter, die als Schutzhülle die Knospen umhüllen, überstehen sogar Temperaturen von bis zu minus zehn Grad problemlos. Knospenheide gibt es in allen klassischen Heidefarben. Einige Sorten haben außerdem gelbes Laub, das in der Herbstsonne leuchtet.
Schneeheide ist sehr pflegeleicht
Im Winter hat die immergrüne Schneeheide (Erica carnea) ihren Auftritt. Ihre Hauptblütezeit dauert von Dezember bis in den April, einige Knospen öffnen sich sogar schon im November und zeigen dann weiße, rote oder rosafarbene Blüten. Schneeheide ist abgesehen von sehr tiefen Frösten winterhart und sehr pflegeleicht, sollte aber niemals austrocknen. Die Pflanze sieht nicht nur schön aus, sie ist auch ideal, um Insekten wie Hummeln in der kalten Jahreszeit Nahrung zu bieten.
Baumheide benötigt ausreichend Frostschutz
Die hoch wachsende Baumheide (Erica arborea) ist mildere Temperaturen gewohnt, denn sie stammt aus dem Mittelmeerraum und den Gebirgen Zentralafrikas. Doch auch bei uns kann sie gedeihen – vorausgesetzt, man schützt sie im Winter mit Reisig und einem Vlies. Das Vlies, mit dem die Pflanze komplett umwickelt wird, dient als Sonnenschutz. Die Pflanze würde ohne diesen Schutz vertrocknen, wenn sie aus dem gefrorenen Boden trotz Verdunstung kein Wasser mehr aufnehmen kann. Hat sie den Winter unbeschadet überstanden, zeigen sich ihre weißen Blüten von Februar bis in den Juli hinein.
Schöne Begleitpflanzen für Heide
Als Begleitpflanzen eignen sich Zwergkiefern, Wacholder, Rhododendren und alle Arten von Ziergräsern, zum Beispiel das Pfeifen- oder das Blauschwingelgras. Die höher wachsenden Pflanzen durchbrechen die Fläche des Heidekrauts und setzen Akzente. Leuchtend rot sticht die Scheinbeere (Gaultheria procumbens) heraus, die als Bodendecker nicht sehr hoch, dafür aber bis zu 50 Zentimeter in die Breite wächst.
Heide richtig schneiden
Wo in der Natur die Heidschnucken für einen regelmäßigen “Rückschnitt” sorgen, müssen Gartenbesitzer selbst Hand anlegen: Im Frühjahr kappt man die verblühten Triebe – dabei nicht zu tief ins alte Holz schneiden, sonst treibt die Pflanze nur spärlich wieder aus. Eine Ausnahme ist die Schneeheide: Hier ist ein Rückschnitt nur alle paar Jahre erforderlich, nämlich in der letzten Blühwoche. Als Faustregel gilt: schwach Wachsendes kaum, üppig Wachsendes stark zurückschneiden.