Heilpflanzen: Mönchspfeffer

Heilpflanzen: Mönchspfeffer

Der Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus), auch Keuschlamm genannt, ist eine bedeutende Heilpflanze aus der Familie der Lippenblütengewächse. Schon in der Antike spielte er eine wichtige Rolle in der Medizin und bei rituellen Anwendungen.

Wie wirkt Mönchspfeffer?

Der Mönchspfeffer besitzt eine hohe Wirksamkeit bei hormonellen Beschwerden von Frauen. Er wird häufig bei Menstruationsstörungen und zur Linderung des prämenstruellen Syndroms (PMS) eingesetzt. Insbesondere bei unregelmäßigen und schmerzhaften Regelblutungen sowie schmerzhaft geschwollener Brust erweist sich Mönchspfeffer als wirksam. Auch in den Wechseljahren kann die Heilpflanze helfen.

Die getrockneten Keuschlammfrüchte greifen regulierend in den Zyklus ein, ähnlich wie der körpereigene Botenstoff Dopamin. Dadurch wird die Ausschüttung des Hormons Prolaktin gesenkt und das hormonelle Gleichgewicht wiederhergestellt. Symptome des prämenstruellen Syndroms wie Spannungs- und Schwellungsgefühle in den Brüsten werden gelindert, Reizbarkeit und Wasseransammlungen nehmen ab. Auch Kopfschmerzen und Verdauungsbeschwerden treten seltener auf.

Mönchspfeffer reguliert den Zyklus auch bei Kinderwunsch, indem er den Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht bringt. Durch Senkung erhöhter Prolaktinspiegel kann das follikelstimulierende Hormon (FSH) den Eisprung zuverlässig auslösen. Die Progesteronbildung wird in der zweiten Zyklushälfte angeregt, und die Gebärmutterschleimhaut bereitet sich optimal auf die Einnistung des befruchteten Eies vor.

Die Geschichte des Mönchspfeffers

Bereits im Altertum genoss der Mönchspfeffer eine hohe kultische Wertschätzung. Bei den Thesmophorien, einem Fruchtbarkeitsfest zu Ehren der Göttin Demeter, schmückten sich die Frauen Athens mit den Blüten der Pflanze und legten die Blätter auf ihr Nachtlager, um ihre Keuschheit zu symbolisieren. Schon Hippokrates, der Urvater der modernen Medizin, empfahl im 4. Jahrhundert v.Chr. die Einnahme der mit Wein vermischten Blätter gegen Blutfluss und zur Beschleunigung der Nachgeburt.

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In mittelalterlichen Klöstern wurde der Mönchspfeffer als Ersatz für Pfeffer in der Klosterküche verwendet. Er sollte Nonnen und Mönchen helfen, ihr Keuschheitsgelübde einzuhalten. Auch als Heilpflanze fand er Verwendung, etwa bei Verletzungen, Unterleibsleiden, Wasser-, Milz- und Lebererkrankungen.

Wo wächst der Mönchspfeffer?

Der Mönchspfeffer ist ursprünglich im Mittelmeerraum, Südwestasien und der Krim beheimatet. In Ländern wie Spanien und Italien wächst er auch heute noch wild. Er bevorzugt dichte Waldböden und Bachläufe, wo er im Sommer die Ufer von Gewässern mit seinen violett-blauen Blüten schmückt.

Woran erkennt man den Mönchspfeffer?

Der Mönchspfeffer ist ein bis zu sechs Meter hoher Strauch oder Baum. Seine langgestielten, fingerförmigen Blätter sind dunkelgrün auf der Oberseite, weiß, filzig und aromatisch duftend auf der Unterseite. Die Zweige sind vierkantig und graufilzig. Von Juli bis September blüht er mit kleinen, duftenden Blüten in zartblau bis Hellviolett oder Weiß, die ährenartige Blütenstände bilden. Aus ihnen entwickeln sich rot-schwarze Früchte in der Größe von Pfefferkörnern, die als getrocknete Arzneimittel verwendet werden.

Woher hat der Mönchspfeffer seinen Namen?

Der Mönchspfeffer ist auch als Keuschbaum, Keuschlamm, Liebfrauenstroh oder Tanis bekannt. Diese Namen basieren auf der Annahme, dass er den Geschlechtstrieb abschwächt. Der wissenschaftliche Name Vitex agnus-castus spiegelt das ebenfalls wider, da “agnus” für “Lamm” und “castus” für “keusch” steht. Der Name Mönchspfeffer leitet sich von seinem Einsatz als Pfefferersatz in der Klosterküche ab. Der Verzehr sollte die sexuelle Lust von Mönchen und Nonnen dämpfen und somit das Zölibat erleichtern.

In welchen pflanzlichen Arzneimitteln findet der Mönchspfeffer Verwendung?

Die Wirkung des Mönchspfeffers ist seit Langem bekannt und wird zur Behandlung verschiedener Beschwerden eingesetzt. Die Präparate Mastodynon® und Agnucaston® von Bionorica enthalten Mönchspfeffer. Der dort verwendete Vitex-agnus-castus-Spezialextrakt wird mit einer speziellen, patentierten Methode aus der Pflanze gewonnen und verspricht eine besonders gute Wirksamkeit.

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