Heilung einer nicht-thymomassoziierten exfoliativen Dermatitis bei einer Katze durch Behandlung mit Ciclosporin A

Heilung einer nicht-thymomassoziierten exfoliativen Dermatitis bei einer Katze durch Behandlung mit Ciclosporin A

Einleitung:
Katzen sind bekannt für ihr schönes Fell und ihre sorgfältige Pflege. Aber manchmal kommt es vor, dass selbst die gründlichste Katze mit einem Hautproblem zu kämpfen hat. Im Fall dieser 6 Jahre alten Katze sorgten Juckreiz und Haarausfall für Verzweiflung. Doch dank einer innovativen Behandlung mit Ciclosporin A konnte die Katze wieder ein gesundes und glückliches Leben führen.

Fallbeschreibung

Die 6 Jahre alte, kastrierte Europäische Kurzhaar-Katze hatte Zugang zum Freien und hatte nur gelegentlich Kontakt zu anderen Haustieren. Sie wurde wegen intermittierendem Juckreiz und Haarausfall über einen Zeitraum von einem Jahr überwiesen. Zuvor hatte die Katze eine systemische Behandlung gegen Flohbefall erhalten, die den Juckreiz leicht verbesserte, jedoch nicht den Haarausfall. Darüber hinaus wurden ihr kurzzeitig subkutan Amoxicillin/Clavulansäure und oral Prednisolon verabreicht, ohne jegliche Besserung. Abgesehen von diesen Symptomen war die Katze ansonsten gesund und erhielt hochwertiges Trockenfutter.

Bei der körperlichen Untersuchung wurden keine Abnormalitäten festgestellt, abgesehen von den dermatologischen Anzeichen. Die Katze litt unter großflächigem Haarausfall und abgebrochenen Haaren. Die gesamte Haut war mit kleinen weißen Schuppen bedeckt, insbesondere im Gesichtsbereich. Es wurden auch Follikelgüsse am Bauch und an den Extremitäten beobachtet, die mit Komedonen am Bauch verbunden waren. Die Besitzer berichteten von leichtem Lecken, das jedoch nach der dermatologischen Untersuchung nicht als alleinige Ursache für den Haarausfall angesehen wurde.

Diagnose

Die differentialdiagnostischen Überlegungen umfassten verschiedene mögliche Ursachen wie seboreische Adenitis, lymphozytisches Epitheliotropes T-Zell-Lymphom, Dermatophytose, Demodikose, exfoliative Dermatitis, ausgelöst durch ein Thymom oder andere Faktoren, Arzneimittelreaktionen, felines Immunschwäche-Virus- oder Felines Leukämie-Virus-assoziierte Dermatosen sowie Malassezia-Hefen oder bakterielles Wachstum.

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Nach verschiedenen Untersuchungen und Tests wurden keine Hinweise auf diese verschiedenen Ursachen gefunden. Ein umfangreiches Blutbild und eine Blutuntersuchung ergaben keine Auffälligkeiten. Darüber hinaus war die Katze negativ auf Retroviren getestet worden. Hautabstriche, Trichogramme und Pilzkulturen waren negativ. Bei der Hautzytologie konnte keine Überwucherung von Mikroorganismen festgestellt werden, und Röntgenaufnahmen der Brust zeigten keine Anhaltspunkte für Thymusneoplasien.

Behandlung und Fortschritt

Unter Vollnarkose wurden mehrere Hautbiopsien zur histologischen Untersuchung entnommen. Die histologische Untersuchung ergab eine diffus acanthotische Epidermis mit orthokeratotischer Hyperkeratose. Es wurde ein hauptsächlich lymphozytäres Infiltrat an der Grenze zwischen Dermis und Epidermis beobachtet, das auch die Haarfollikelwand betraf. Dieses Infiltrat schien um den Haarfollikel-Isthmus herum dichter zu sein und war mit hydropischer Degeneration der basalen Keratinozyten verbunden. Bei der Untersuchung mittels CD3-Immunfärbung wurde festgestellt, dass es sich bei den Lymphozyten hauptsächlich um T-Zellen handelte.

Die Katze erhielt eine Behandlung mit Ciclosporin A (CsA) in einer Dosierung von 6,75 mg/kg alle 24 Stunden. Bereits nach 3 Wochen Behandlung konnte eine deutliche Verbesserung beobachtet werden. Der Juckreiz war verschwunden, die Schuppen waren abgefallen und das Fell begann wieder nachzuwachsen. Die Dosierung von CsA wurde auf 2/3 Tage reduziert. Fünf Wochen später zeigte die Katze weiterhin Verbesserungen und hatte ein dichtes Fell ohne Follikelgüsse oder Komedonen. Lediglich die dorsale Seite der Schwanzbasis wies leichten Haarausfall auf. Die Dosierung von CsA wurde auf zweimal pro Woche reduziert. Vier Monate nach der Erstkonsultation berichtete der Besitzer von einer sehr guten allgemeinen Verfassung und einem normalen Hautbild. Eine genaue dermatologische Untersuchung ergab jedoch das Vorhandensein einiger Follikelgüsse, Komedonen und Schuppen auf dem Rücken. Die Dosierung wurde erneut auf einmal alle 2 Tage erhöht, was zu einem Rückgang der dermatologischen Symptome führte.

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Drei Monate später wurde die Katze aus anderen Gründen in Narkose versetzt und es wurden erneut Hautbiopsien entnommen. Die histologische Untersuchung zeigte eine Auflösung der Hyperkeratose. Eine sehr leichte perivaskuläre lymphoplasmazelluläre Dermatitis wurde festgestellt. Talgdrüsen waren vorhanden und zeigten keine Anzeichen einer entzündlichen Infiltration. Die Blutwerte wurden 6 und 24 Monate nach Beginn der CsA-Behandlung überprüft und waren normal.

Die Behandlung mit Ciclosporin A war also ein großer Erfolg und ermöglichte der Katze eine vollständige Genesung von ihrer exfoliativen Dermatitis.

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