Heizen im Wohnmobil – Clevere Möglichkeiten für kuschelige Wärme

Heizen im Wohnmobil – Clevere Möglichkeiten für kuschelige Wärme

Besonders die Überwinterer unter den Campern stellen sich Jahr für Jahr dieselbe Frage: Wie können sie ihr Zuhause im Wohnmobil kuschelig warm halten, ohne dabei ihr ganzes Geld für Heizkosten ausgeben zu müssen?

Wohnmobilisten, die ein serienmäßig integriertes Heizsystem besitzen, haben normalerweise schon eine Lösung parat. Doch was ist, wenn man gerne “off grid” überwintern möchte, also abseits von Campingplätzen ohne Stromversorgung?

In diesem Artikel zeigen wir Ihnen verschiedene Möglichkeiten, die Kosten und wichtige Überlegungen dazu.

Wärmequellen für das Wohnmobil – Diese Optionen gibt es

Manche Camper, die ihr Wohnmobil selbst ausgebaut haben (auch bekannt als “Expeditionals”), setzen immer noch auf alte “Bolleröfen”. Die meisten Wohnmobilisten verfügen jedoch über ein werksseitig integriertes Heizsystem.

Bei älteren Modellen handelt es sich oft um eine gasbetriebene Heizung. Hier muss darauf geachtet werden, dass genug Luftzufuhr im Raum gewährleistet ist. Bei neueren Modellen kommen entweder verbesserte gasbetriebene Heizungen oder elektrische Heizungen zum Einsatz. Letztere werden mit einer Sekundärbatterie betrieben, um die Starterbatterie des Wohnmobils zu schonen.

Es ist jedoch offensichtlich, dass diese Sekundärbatterie deutlich schneller entladen wird. Deshalb sind die meisten Wohnmobilisten auf Campingplätzen mit externer Stromversorgung angewiesen. Je nach Land, Verbrauch und Strompreis kann das zu erheblichen Kosten führen.

Besonders interessant sind innovative Infrarotheizungen, die eine geringe Innenraumdämmung gut ausgleichen können. Allerdings verbrauchen sie eine beträchtliche Menge Energie. Dies steht im Gegensatz zum eigentlichen Konzept der direkten Wärmeeinwirkung auf Gegenstände und Personen und hat sich in der Praxis als umwelt- und verbraucherunfreundlich erwiesen.

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Autarkes Wohnen – Die Stromversorgung jenseits der Campingplätze

Für eine komplett autarke Stromversorgung stehen uns folgende Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Windkraft
  • Wasserkraft
  • Gasflaschen/-tanks
  • Solarenergie

Windkraftanlagen sind sperrig und schwer mitzuführen, und die Suche nach geeigneten Standorten für Wasserkraft oder Windkraft ist eher eine Frage des Glücks als der Planung.

Bleiben also die altbewährten Gasflaschen/-tanks und Solarenergie. Nicht jeder möchte seinen Wohnmobil-Trip immer in sonnige Gefilde verlegen, und selbst ausgeklügelte Solaranlagen sind in nördlichen Ländern nicht geeignet.

Daher ist es ratsam, zumindest eine Kombination aus Gasbetrieb und Solarenergie oder eine Umschaltmöglichkeit zu konventionellem Strom in Betracht zu ziehen. Hybridtechnologien, die Gas und Strom kombinieren, werden immer beliebter. Dabei können auch Notstromaggregate, Windräder oder Wasserkraft als zusätzliche Energiequellen genutzt werden.

Luft- oder Wasserheizung?

Die Wahl des effizientesten Heizsystems hängt nicht nur von der Energiequelle ab, sondern auch von der Wärmeeffizienz des Systems.

Wasserbetriebene Systeme, wie sie von Zentralheizungen bekannt sind, kommen meist nur in Oberklasse-Wohnmobilen vor oder werden nachgerüstet. Luftbetriebene Heizungen sind hingegen am weitesten verbreitet.

Ein Test in einer Kältekammer hat gezeigt, dass luftbetriebene Heizungen schneller die gewünschte Innenraumtemperatur erreichen. Dies liegt daran, dass Wasser länger braucht, um sich aufzuheizen. Allerdings behält eine Wasserheizung die Wärme länger, sodass beide Systeme ihre Vor- und Nachteile haben.

Luftbetriebene Heizungen heizen den Raum eher punktuell, während eine gut durchdachte Warmwasserheizung das ganze Wohnmobil auf angenehme Temperaturen bringt, ohne Kältebrücken an den Fenstern entstehen zu lassen.

Die maßgeschneiderte Lösung für Ihren Bedarf

Bei all diesen Möglichkeiten kann einem schnell der Kopf schwirren. Ist eine standardisierte Lösung wirklich die beste Wahl?

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Jeder Camper muss diese Frage für sich selbst beantworten. Diejenigen, die häufiger in den kalten Monaten unterwegs sind, haben meist schon eine Vorliebe für luft- oder wasserbetriebene Heizungen entwickelt.

Es ist auch wichtig zu überlegen, wie oft man “off grid” stehen möchte oder bereits steht, also ohne Stromanschluss auf Campingplätzen.

Die nächste Frage betrifft die geografische Richtung der Reisen. Ob es in den sonnigen Süden oder in nördlichere Regionen geht, beeinflusst die Entscheidung für eine Solaranlage.

Für individuelle Antworten, die auf Ihre Bedürfnisse und bevorzugten Orte zugeschnitten sind, ist es ratsam, einen Fachmann vor Ort zu konsultieren. Nur so können Montage und Beratung auf Ihre spezifischen Probleme und Herausforderungen abgestimmt werden. Im Internet finden sich oft übertriebene Angaben zur Leistung von Solaranlagen. Doch wenn es in kalten Winternächten wirklich kalt wird, ist der Camper derjenige, der die Konsequenzen tragen muss.