Heizungsmodernisierung – Welches Heizsystem ist das günstigste?

Heizungsmodernisierung  – ein Kostenvergleich

Steht eine Erneuerung des Heizsystems an, so hat der Hausbesitzer heutzutage die Qual der Wahl aus einer Vielzahl von Heizungstechnologien. Die Entscheidung ist dabei jedoch alles andere als einfach, denn eine neue Heizanlage ist eine langfristige Investition, die gut überlegt sein will. Um die Frage zu beantworten, welches Heizsystem das günstigste ist, reicht eine reine Betrachtung der Brennstoffkosten oder ein Vergleich der Anschaffungskosten nicht aus. Es gilt eine Vollkostenrechnung aufzustellen und verschiedene Faktoren zu berücksichtigen.

Heizkostenvergleich – ein Beispiel

In einem beispielhaften Vergleich für ein typisches Einfamilienhaus, das bisher mit Heizöl beheizt wurde, werden verschiedene Heizsysteme und ihre Kosten betrachtet. Die jährlichen Vollkosten setzen sich zusammen aus kapitalgebundenen Kosten (Annuität), bedarfsgebundenen Kosten (Brennstoffkosten, Strom) und betriebsgebundenen sowie sonstigen Kosten (Kaminkehrer, Instandhaltung, Gebühren). Zusätzlich werden auch aktuelle kostenrelevante Positionen dargestellt, wie die Reduzierung der kapitalgebundenen Kosten durch mögliche Investitionszuschüsse aus der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) und die Erhöhung der bedarfsgebundenen Kosten durch Preisveränderungen der Energieträger aufgrund der weltpolitischen Situation.

Heizungsmodernisierung - ein Kostenvergleich

Die wichtigsten Aussagen des Vergleichs

  • Wärme hat ihren Preis: Die jährlichen Heizkosten der betrachteten Varianten liegen bei aktuellen Energieträgerpreisen zwischen 4.000 und 6.300 Euro. Die Wärmegestehungskosten belaufen sich auf 16 bis 25 Cent pro Kilowattstunde. Dabei gehören Gasheizungen trotz vergleichsweise niedriger Anschaffungskosten aufgrund hoher bedarfsgebundener Kosten zu den teuersten Heizsystemen. Bei Holzheizungen, die hohe Investitionen erfordern, führt der Ausschluss von reinen Holzfeuerungen aus der Bundesförderung zu höheren Wärmegestehungskosten. Eine Kombination aus Holzkessel und Solarthermieanlage oder Brauchwasserwärmepumpe kann jedoch weiterhin von Förderungen profitieren und die Heizkosten langfristig senken. Regenerative Heizvarianten können auch bei niedrigeren Ölpreisen wirtschaftlich mithalten. Bei der Modernisierung sollten jedoch auch die Klimaschutzleistung, die technische Sinnhaftigkeit und die zukünftige Verfügbarkeit der Energieträger berücksichtigt werden.

  • Wärmepumpe oder Pelletheizung als Alternative zu Öl: Langfristig investiert man am besten in eine Wärmepumpe mit Erdsonden, um unter den aktuellen Marktverhältnissen die niedrigsten Heizkosten zu erreichen. Eine Wärmepumpe kann ihre Vorteile jedoch nur dann ausspielen, wenn Heizkörper und Warmwasserbereitung optimiert werden. Eine Pelletheizung stellt keine Ansprüche an die Gebäudesubstanz und das Heizverteilsystem und ist daher im unsanierten Altbau eine bewährte Alternative ohne Effizienzrisiken.

  • Förderprogramme für die Elektrifizierung des Wärmemarktes: Die Bundesregierung setzt auf den Austausch alter Öl- und Gaskessel durch Wärmepumpen und möchte bis 2024 500.000 neue Wärmepumpen pro Jahr installieren. Mit deutlichen Förderanreizen werden Wärmepumpen doppelt so hoch bezuschusst wie hybride Holzheizsysteme und haben dadurch deutliche Auswirkungen auf die jährlichen Heizkosten.

  • CO2-Bepreisung verteuert fossile Heizsysteme: Die CO2-Preisgestaltung auf fossile Brennstoffe wie Heizöl und Erdgas beeinflusst die Heizkosten im Laufe der Lebensdauer der Anlage. Allein die CO2-Steuer führt im Jahr 2025 bei Heizvarianten mit fossilen Brennstoffen zu Mehrkosten zwischen 280 und 510 Euro.

  • Nahwärme als attraktive Alternative: Der Anschluss an ein regenerativ gespeistes Nahwärmenetz ist eine preisstabile und klimafreundliche Möglichkeit zu heizen, ohne hohe Anfangsinvestitionen zu tätigen. Der Ausbau von Wärmenetzen wird durch politische Ziele und Förderprogramme attraktiv gemacht.

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Generell sollten die Vollkosten eines Heizsystems individuell von Heizungsbaufirmen kalkuliert werden, da auch die Preise für Energieträger variieren können. Weitere Entscheidungskriterien beim Heizungstausch werden in einer Informationsschrift zum Heizkostenvergleich erläutert.

Es ist empfehlenswert, sich frühzeitig mit der Heizungsmodernisierung auseinanderzusetzen und sich von unabhängigen Experten beraten zu lassen. Moderne Heizungen arbeiten energieeffizienter, verbrauchen weniger Brennstoffe und entlasten die Umwelt.