Helicobacter pylori: Die unsichtbare Gefahr im Magen

Helicobacter pylori: Die unsichtbare Gefahr im Magen

Gesundheitsexperten warnen vor einer Infektion mit dem Keim Helicobacter pylori, der als häufigste Ursache für eine chronisch entzündete Magenschleimhaut gilt. Diese unsichtbaren Erreger können die Magenschleimhaut schädigen und zu gefährlichen Folgeerkrankungen führen, wie Magengeschwüre, Geschwüre im Zwölffingerdarm und sogar Magenkrebs. In diesem Artikel erfährst du, wie du eine Infektion erkennen kannst, welche Tests es gibt und welche Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.

Symptome einer Helicobacter-Infektion

Eine Infektion mit Helicobacter pylori kann zu chronischer Magenentzündung führen und verschiedene Symptome verursachen, darunter Völlegefühl, Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit, Aufstoßen, Appetitlosigkeit und Mundgeruch. Diese Symptome können auch bei anderen Infektionskrankheiten auftreten, daher ist es wichtig, besonders aufmerksam zu sein, wenn sie länger anhalten. Wenn du solche Beschwerden hast, solltest du zusammen mit deinem Hausarzt auch eine mögliche Helicobacter-Infektion in Betracht ziehen.

Laut aktuellen Studien tragen etwa 30 Prozent der deutschen Bevölkerung das Helicobacter-pylori-Bakterium in sich, wobei 80 Prozent der Infizierten keine Symptome haben.

Wie wird Helicobacter pylori diagnostiziert?

Es gibt verschiedene Untersuchungsmethoden, um eine Infektion mit Helicobacter pylori nachzuweisen. Eine Magenspiegelung mit Gewebeprobenentnahme aus der Magenschleimhaut bietet die höchste diagnostische Sicherheit. Allerdings ist diese Methode aufwendig und mit gewissen Risiken verbunden. Alternativ können Atem- und Stuhltests durchgeführt werden. Diese Untersuchungen sind für die Patienten unkompliziert und risikolos, liefern aber weniger genaue Ergebnisse als eine Magenspiegelung.

Bestimmte Personengruppen, wie Menschen mit familiärer Vorgeschichte von Magenkrebs oder regelmäßiger Einnahme von bestimmten Medikamenten, haben ein erhöhtes Risiko für eine Helicobacter-Infektion und sollten vorsorglich getestet werden, auch ohne Symptome.

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Selbsttests: Die eingeschränkt empfehlenswerte Option

In Apotheken sind Blut- und Stuhltests auf Helicobacter pylori für die Selbsttestung erhältlich. Bei Bluttests können Antikörper auf Helicobacter-Bakterien nachgewiesen werden, jedoch geben sie keinen Hinweis darauf, ob die Infektion aktuell oder bereits ausgeheilt ist. Frei verkäufliche Stuhltests sind aussagekräftiger, aber die Ergebnisse sollten immer von einem Arzt bestätigt und das weitere Vorgehen besprochen werden.

Welche Therapie ist bei Helicobacter pylori nötig?

Bei einer nachgewiesenen Infektion mit Helicobacter pylori ist eine Therapie unbedingt erforderlich. Das Ziel der Behandlung ist es, die Keime abzutöten und die Magenschleimhautentzündung abklingen zu lassen. Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten empfiehlt eine Vierfach-Behandlung mit zwei Antibiotika, Bismut und einem Säureblocker. Bei Kindern gelten teilweise andere Therapieempfehlungen.

Während der Therapie ist es wichtig, auf die Ernährung zu achten. Antibiotika und Bismut bekämpfen die Helicobacter-Bakterien direkt, während der Säureblocker die Säurebildung im Magen unterdrückt, um den Antibiotika die bestmögliche Wirksamkeit zu ermöglichen. Während dieser Zeit solltest du auf Lebensmittel verzichten, die zu einer vermehrten Magensäurebildung führen, wie Kaffee, säurehaltige Fruchtsäfte, scharfe Gewürze, Gebratenes, Geräuchertes und Frittiertes.

Nach der Behandlung: Was kommt danach?

Die Behandlung dauert in der Regel zwei Wochen. Einige Wochen nach Abschluss der Therapie sollte eine Kontrolluntersuchung durchgeführt werden, in den meisten Fällen reicht hierfür ein Atem- oder Stuhltest aus. Bei über 80 Prozent der Behandelten lässt sich nach der Therapie kein Helicobacter pylori mehr nachweisen. Wenn die Behandlung nicht erfolgreich war, liegt dies in den meisten Fällen an einer Antibiotikaresistenz der Bakterien. In diesem Fall ist eine erneute Behandlung mit möglicherweise anderen Antibiotika erforderlich.

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Das Risiko einer erneuten Infektion nach überstandener Helicobacter-Infektion ist gering, man geht von einer Wiederansteckungsrate von unter drei Prozent aus.

Ist Helicobacter pylori ansteckend?

Helicobacter pylori kann von Mensch zu Mensch übertragen werden, insbesondere wenn infizierte Personen sich nach dem Toilettengang nicht gründlich die Hände waschen. Eine Infektion kann auch über verschmutztes Wasser oder verunreinigte Lebensmittel erfolgen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass in Deutschland wahrscheinlich die Übertragung von Mensch zu Mensch vorherrscht und häufig im Vorschulalter stattfindet. Der wichtigste Risikofaktor ist eine infizierte Mutter.

Es war bisher wissenschaftlich unbekannt, dass Bakterien im sauren Magenmilieu überleben können. Forscher entdeckten jedoch, dass Helicobacter pylori ein Enzym produziert, das ihn vor der Magensäure schützt.

Um sicherzustellen, dass du die neuesten Informationen zum Thema Helicobacter pylori erhältst, empfehlen wir, dich an Expertinnen und Experten auf diesem Gebiet zu wenden.