Glauben Sie, Ihr Hund könnte Herpes haben? Das Canine Herpesvirus ist eine ernstzunehmende Infektion bei Hunden, insbesondere bei Welpen. Erfahren Sie mehr über die Symptome und wie Sie vorbeugen können.
Können Hunde Herpes bekommen?
Ja, Hunde können sich mit dem Caninen Herpesvirus infizieren. Die Ansteckung erfolgt in der Regel oral, ist aber auch beim Deckakt möglich. Ähnlich wie beim Menschen bleiben die Herpesviren dauerhaft im Körper des Tieres, ohne sich zu bemerkbar zu machen. Stress oder eine geschwächte Gesundheit können jedoch zu einer Aktivierung des Virus führen und zu sichtbaren Symptomen führen. Einige Medikamente wie cortisonhaltige Arzneimittel können ebenfalls eine Reaktivierung des Herpesvirus auslösen.
Wie äußert sich Herpes beim Hund?
Bei gesunden erwachsenen Hunden verläuft eine Infektion mit dem Caninen Herpesvirus in der Regel unauffällig oder zeigt nur leichte Atemwegssymptome. Allerdings können auch Augenerkrankungen auftreten, wie Entzündungen der Lid- und Hornhaut oder Bindehautentzündungen. Hündinnen können zusätzlich eine Genitalherpes-Form mit Bläschen auf der Vaginalschleimhaut entwickeln, während Rüden Entzündungen an der Vorhaut oder Penisschleimhaut haben können.
Wie gefährlich ist Herpes für Welpen?
Besonders für Welpen unter 3 Wochen ist eine Herpesinfektion äußerst gefährlich. Sie entwickeln schwerwiegende Symptome wie Appetitlosigkeit, Durchfall, einen aufgeblähten Bauch und punktförmige Einblutungen in die Haut. In einigen Fällen kommt es sogar zu einem plötzlichen Tod ohne vorherige Symptome. Je älter die Welpen sind, desto weniger gefährlich verläuft die Infektion in der Regel. Es besteht jedoch weiterhin das Risiko von Spätfolgen wie Taubheit oder Blindheit.
Wie wird Herpes beim Hund diagnostiziert?
Die Diagnose von Herpes beim Hund gestaltet sich schwierig, da erwachsene Tiere nur selten und in geringen Mengen das Virus ausscheiden. Bei Augenentzündungen kann eine Analyse des Augensekrets oder ein Abstrich der Vagina Aufschluss geben. Bei Welpen erfolgt die Diagnose oft anhand der Symptome, die in einigen Zuchten oder Zwingern zu vermehrten Welpentoden führen.
Gibt es eine Behandlung für Herpes beim Hund?
Es gibt keine direkte Behandlung für das Canine Herpesvirus. Die Therapie konzentriert sich meist darauf, die Symptome zu lindern. Hunde mit Augenentzündungen müssen daran gehindert werden, sich zu kratzen, und bei zusätzlichen bakteriellen Infektionen kann ein Antibiotikum verschrieben werden. Leider können sehr kleine Welpen, die Symptome zeigen, oft nicht gerettet werden. Für erwachsene Hunde ist Herpes meistens harmlos, aber denken Sie daran, dass der Hund den Erreger nie wieder loswird. Stress oder eine Unterdrückung des Immunsystems können das Virus reaktivieren. Für Welpen unter 2 Wochen ist die Infektion in der Regel tödlich.
Wie kann Herpes beim Hund vorgebeugt werden?
Die wichtigste Maßnahme zum Schutz der Welpen ist die Impfung gegen Herpes bei der Hündin. Die Hündin sollte etwa zwei Wochen vor dem Deckakt und ein bis zwei Wochen vor der Geburt geimpft werden, um Antikörper zu entwickeln, die sowohl sie selbst als auch die Welpen schützen. Eine vorherige Testung auf Herpes ist nicht notwendig, da die Impfung auch bereits infizierte Hündinnen schützt. Zusätzlich ist es wichtig, die Temperatur in der Welpenkiste auf 38°C zu halten, um die Vermehrung des Virus zu verhindern.
Können Hunde sich mit Gürtelrose anstecken?
Nein, Herpesviren sind artspezifisch und können keine anderen Tiere infizieren. Sie müssen sich also keine Sorgen machen, dass Ihr Hund sich mit Gürtelrose anstecken könnte.
Herpes beim Hund mag für erwachsene Hunde meistens harmlos sein, aber für Welpen kann es tödlich sein. Eine frühzeitige Impfung und angemessene Vorsichtsmaßnahmen sind entscheidend, um Herpesinfektionen zu vermeiden.
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