Herzrhythmusstörungen: Wie gefährlich sind Vorhofflimmern und Kammerflimmern?

Herzrhythmusstörungen: Wie gefährlich sind Vorhofflimmern und Kammerflimmern?

Wenn das Herz aus dem Takt gerät und losgaloppiert… dann kann das eine ungefährliche Unregelmäßigkeit sein oder aber ein Vorbote eines plötzlichen Herzstillstands! Nur ein Facharzt kann den Unterschied erkennen. Das Problem: Es gibt keine eindeutigen Symptome, der Übergang zwischen normal und krankhaft ist fließend und individuell.

Vorhofflimmern: Nicht sofort lebensbedrohlich, aber Risiko für Schlaganfall

Bei Vorhofflimmern können sich die Vorhöfe nicht mehr kontrolliert zusammenziehen und flimmern unkoordiniert. Dadurch fließt das Blut im Herzen langsamer und beginnt manchmal zu gerinnen. Um ein Entstehen von Gerinnseln zu verhindern, die ins Gehirn gelangen und dort Gefäße verstopfen könnten, werden den betroffenen Patienten in der Regel gerinnungshemmende Medikamente verabreicht. Etwa eine Million Menschen in Deutschland sind von Vorhofflimmern betroffen, und jeder fünfte Schlaganfall ist darauf zurückzuführen. Vorhofflimmern erhöht also das Risiko für Embolien und Schlaganfälle.

Kammerflimmern: Ein plötzlicher Herztod

Kammerflimmern tritt häufig während eines Infarkts auf. Dabei zuckt das Herz nur noch schnell (über 300 Schläge pro Minute), pumpt jedoch kein Blut mehr in den Körper. Dies führt innerhalb weniger Sekunden zu Krämpfen, nach etwa fünf Minuten zu einem Hirnschaden durch Sauerstoffmangel und Bewusstlosigkeit, und innerhalb weniger Minuten zum Tod. Jährlich sterben rund 100.000 Menschen an diesem “plötzlichen Herztod”.

Symptome und Behandlung

Es ist bemerkenswert, dass manche Menschen sich durch scheinbar harmlose Zusatzschläge regelrecht geplättet fühlen, während andere kaum lebensbedrohliche Rhythmusstörungen wahrnehmen. Ob eine Behandlung erforderlich ist, hängt von der Schwere der Symptome, der Art der Rhythmusstörung und dem Zustand des Herzens ab. Eine genaue Untersuchung durch einen Kardiologen ist daher unerlässlich.

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Herzfrequenz, Sorgen und Untersuchungen

Die normale Herzfrequenz liegt zwischen 60 und 90 Schlägen pro Minute. Bei gut trainierten Sportlern kann sie zwischen 40 und 50 Schlägen pro Minute liegen. Unter Belastung kann der Puls kurzzeitig auf 160 ansteigen, was völlig normal ist. Es besteht Grund zur Sorge, wenn der Herzschlag abrupt von einer normalen auf eine sehr niedrige oder sehr hohe Frequenz umspringt oder anfallsartig Zusatzschläge auftreten. In diesem Fall sollte man schnellstmöglich einen Herz-Check beim Kardiologen durchführen.

Die Untersuchung erfolgt mithilfe einer Elektrokardiographie, die Aufschluss über alle elektrischen Aktivitäten des Herzmuskels gibt. Dadurch erhält man eine charakteristische Herzstromkurve, das Elektrokardiogramm (EKG). Um weitere Informationen über den Zustand des Herzens zu erhalten, kann auch ein Ultraschall durchgeführt werden. Es gibt zahllose Varianten von Rhythmusstörungen, die in den Vorhöfen oder den Kammern entstehen können, ständig oder nur zeitweise auftreten können und unterschiedlich gefährlich sind. Schwankungen, die von den Vorhöfen ausgehen, sind jedoch grundsätzlich weniger gefährlich als solche, die in den Kammern entstehen.

Ursachen und Vorbeugung

Rhythmusstörungen gehen in der Regel auf Fehler in der “Elektrik” des Herzens zurück, die angeboren oder im Laufe des Lebens entstanden sein können. Oft sind Herzmuskelentzündungen der Grund dafür. Ein Mangel an Mineralstoffen wie Kalium oder Magnesium kann ebenfalls Schwankungen beim Herzschlag verstärken. Ausdauersportler sollten daher den Verlust dieser Mineralstoffe durch den Konsum von Mineralwasser oder Elektrolytlösungen ausgleichen. Bei ausgeprägter Magersucht kann ein extremer Elektrolytmangel zu lebensbedrohlichen Frequenzwechseln führen.

Herzrhythmusstörungen sind ein wichtiges Thema für die Gesundheit des Herzens. Es ist daher ratsam, sich bei www.apotheken-umschau.de weitergehend zu informieren.