Herzschmerz total: Warum Liebeskummer so weh tut

Herzschmerz total: Warum Liebeskummer so weh tut

Wer denkt, dass Liebeskummer nur ein Teenager-Problem ist und mit Schokolade und klugen Sprüchen leicht zu beheben ist, der hat noch nie echten Liebeskummer erlebt. Jeder, der schon einmal darunter gelitten hat, weiß: Liebeskummer tut verdammt weh und ist schwer zu bewältigen. Es geht dabei oft um mehr als nur um das Ende einer Beziehung.

Was tun gegen Liebeskummer?

Liebeskummer macht vor niemandem Halt, unabhängig von Alter, Beruf oder Geschlecht. Frauen sprechen offen über ihren Schmerz, während Männer ein Beziehungsende oft verschweigen. Silvia Fauck, Psychologische Beraterin und Gründerin der ersten Liebeskummerpraxis Deutschlands, sagt: „Männer halten Liebeskummer für eine Schwäche und bevorzugen es, mit einem professionellen Berater zu sprechen, der Stillschweigen bewahrt.“

Körperliche und seelische Schmerzen

Liebeskummer hat nicht nur seelische, sondern auch körperliche Auswirkungen. Liebeskranke leiden unter Kopfschmerzen, Antriebslosigkeit, Schlaf- und Essstörungen. Forscher der Universität Tübingen haben herausgefunden, dass bestimmte Hirnareale bei Frauen nach einer Trennung vorübergehend beeinträchtigt sind. Die Gedanken kreisen pausenlos um das verlorene Liebesglück.

Warum tut Liebeskummer so weh?

Liebeskummer lässt uns nicht nur verzweifeln, weil wir die Zuneigung des Partners verloren haben, sondern auch aus Angst, alleine zu sein. Wenn das gemeinsame Leben und Ziele plötzlich wegfallen, fühlen wir uns leer. Insbesondere im fortgeschrittenen Alter kann die Aussicht auf einen neuen Partner schwieriger sein. Der soziale Druck verstärkt das Gefühl der Einsamkeit. Der Gedanke, dass der andere uns nicht mehr will, beherrscht unser Denken.

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Die einzelnen Phasen der Trauer

Wichtig ist, dass sich Liebeskranke nicht in ihrer Trauer festfahren, sondern verschiedene Phasen durchlaufen, die zur Besserung führen. In Phase eins wird der Verlust oft verleugnet. In Phase zwei folgt Wut auf den Ex-Partner. Irgendwann beginnt die Akzeptanz der Trennung und die Bereitschaft, sich neu zu orientieren. Dr. Frauke Höllering, Allgemeinärztin mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin, empfiehlt, den Kontakt zum Ex-Partner komplett abzubrechen und die Wut für sich zu nutzen.

So kommt man aus dem Kummer heraus

Es ist wichtig, sich der Realität zu stellen und nicht nur an die guten Zeiten zu denken. Paare, die sich einvernehmlich trennen und Freunde bleiben können, sind eher die Ausnahme. Nach einem Seitensprung leidet der Zurückgewiesene doppelt. Durch einen kalten Entzug, das komplette Abbrechen des Kontakts zum Ex-Partner und das Verwahren von Erinnerungsgegenständen kann man sich nach und nach von dem Kummer loslösen. Es ist auch wichtig, sich auf sich selbst zu verlassen, gute Eigenschaften zu pflegen und zu lernen, zunächst selbst genug zu sein.

Was kann man bei Liebeskummer tun?

Betroffene sollten sich selbst verwöhnen, Zeit mit Freunden verbringen und sich bewusst machen, dass sie wertvoll und geschätzt werden. Der Kummer wird jeden Tag ein bisschen weniger, bis man sich irgendwann nicht mehr vorstellen kann, was einen an diesem Mann oder dieser Frau so fasziniert hat. In den meisten Fällen können Betroffene ihren Liebeskummer alleine überwinden. Falls Schwierigkeiten beim Bewältigen des Alltags bestehen, sollte jedoch ärztlicher Rat eingeholt und gegebenenfalls eine Gesprächstherapie in Betracht gezogen werden. Die gute Nachricht ist: Der Schmerz lässt irgendwann nach. Früher oder später.