Herzstolpern: Wenn das Herz aus dem Takt gerät

Herzstolpern: Wenn das Herz aus dem Takt gerät

Herzstolpern – ein unangenehmes Gefühl, das viele von uns wohl schon einmal erlebt haben. Doch was steckt eigentlich dahinter? In den meisten Fällen handelt es sich um sogenannte Extrasystolen, bei denen Extraschläge im normalen Herzrhythmus auftreten. Es kann aber auch sein, dass sich hinter dem unregelmäßigen Herzschlag Vorhofflimmern verbirgt. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die Ursachen von Herzstolpern und wie man damit umgehen kann.

Extrasystolen: Wenn das Herz aus dem Takt gerät

Extrasystolen sind eine häufige Ursache von Herzstolpern. Dabei schiebt sich ein zusätzlicher Herzschlag in den normalen Schlagrhythmus, was oft als kräftiger Schlag wahrgenommen wird. Es folgt eine kurze Pause, bevor der nächste reguläre Herzschlag kommt. Manchmal bleibt es bei einem einzelnen Extraschlag, aber es können auch zwei oder mehr Extrasystolen hintereinander folgen.

Extrasystolen können in jeder Situation auftreten, aber viele Menschen spüren sie vor allem im Liegen oder in anderen Ruhephasen, wie zum Beispiel nachts. Dies liegt daran, dass Extrasystolen in einem langsameren Schlagrhythmus eher auftreten als in einem schnellen Rhythmus, wie zum Beispiel beim Sport. Zudem nehmen wir Extraschläge in Ruhephasen eher wahr, da wir weniger abgelenkt sind.

Die meisten Fälle von Herzstolpern durch Extrasystolen haben harmlose Ursachen. Oft wird es durch psychische Faktoren wie Stress, Aufregung, Angst oder Freude ausgelöst. Auch Genussmittel wie Koffein, Nikotin oder Alkohol können Extrasystolen verursachen. Weitere mögliche Ursachen sind Fieber, Verschiebungen der Elektrolyte, das Roemheld-Syndrom, Schilddrüsenerkrankungen, Herzerkrankungen oder bestimmte Medikamente. Manchmal bleibt die Ursache von Extrasystolen jedoch ungeklärt.

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Vorhofflimmern: Wenn das Herz rast

Vorhofflimmern ist eine weitere Form von Herzrhythmusstörung, die häufig zu Herzstolpern führen kann. Betroffene beschreiben den unregelmäßigen Herzrhythmus oft eher als Herzrasen als plötzliches Herzstolpern. Vorhofflimmern kann Minuten, Stunden oder sogar Tage anhalten.

Hierbei liegen unkoordinierte elektrische Impulse vor, die sich über die Wände der Herzvorhöfe ausbreiten. Dadurch ziehen sich die Vorhöfe nicht mehr regelmäßig und koordiniert zusammen, sondern zittern oder flimmern unregelmäßig und schnell. Dies führt dazu, dass die Vorhöfe nicht genug Blut in die Herzkammern pumpen können, was zu einer geringeren Effizienz der Herzpumpe führt. Daher treten oft Symptome wie Leistungsschwäche auf.

Vorhofflimmern betrifft hauptsächlich ältere Menschen und Menschen mit Bluthochdruck. Es können jedoch auch andere Erkrankungen wie Koronare Herzkrankheit, Herzschwäche, Herzklappenfehler, Herzmuskelerkrankungen, Schilddrüsenüberfunktion, Diabetes mellitus oder Schlafapnoe als Ursache in Betracht kommen. Auch regelmäßiger oder übermäßiger Alkoholkonsum, Vergiftungen oder starkes Übergewicht können Vorhofflimmern auslösen. In einigen Fällen bleibt die Ursache jedoch ungeklärt.

Herzstolpern in der Schwangerschaft

Herzstolpern in der Schwangerschaft und kurz nach der Geburt ist oft harmlos, vor allem, wenn es nur gelegentlich und ohne weitere Symptome auftritt. Es kann durch Aufregung, Stress, Freude oder Kaliummangel verursacht werden.

Allerdings kann auch die sogenannte peripartale Kardiomyopathie hinter Herzstolpern in der Schwangerschaft stecken. Für diese Form der Herzschwäche ist möglicherweise das Schwangerschaftshormon Prolaktin verantwortlich, indem es das Herz in komplexer Weise schädigt. Zu den häufigen Symptomen dieser Erkrankung gehören Kurzatmigkeit, geschwollene Knöchel und Unterschenkel, Müdigkeit, Schwindel, Herzrasen oder Herzstolpern. Es ist wichtig zu beachten, dass ähnliche Beschwerden auch ohne Krankheitsursache gegen Ende der Schwangerschaft auftreten können.

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Insgesamt ist es beruhigend zu wissen, dass Herzstolpern meistens harmlose Ursachen hat. Dennoch sollte man bei anhaltenden oder starken Beschwerden einen Arzt aufsuchen, um mögliche ernsthafte Erkrankungen auszuschließen. So kann man sicher sein, dass das Herz weiter im Takt bleibt und wir uns voll und ganz auf das Leben konzentrieren können.