Wenn dein treuer Vierbeiner nach dem Aufstehen humpelt, ist es wichtig, die Ursache dafür herauszufinden. Dieses Verhalten kann harmlos sein, aber es kann auch auf ein ernsthaftes Problem mit dem Bewegungsapparat hinweisen. In diesem Artikel erfährst du, welche Ursachen das Hinken deines Hundes haben kann und wann du zum Tierarzt gehen solltest, um ihm zu helfen.
Mögliche Ursachen für das Humpeln nach dem Liegen
Manchmal ist eine kleine Wunde an der Pfote schuld, die sich schnell identifizieren und behandeln lässt. Wenn du jedoch keine Verletzung sehen kannst, gilt es herauszufinden, was genau hinter dem humpelnden Hund steckt.
Harmlose Ursachen
1. Bein eingeschlafen
Wenn dein Hund plötzlich nach dem Ruhen humpelt und danach wieder topfit ist, könnte sein Bein eingeschlafen sein. Ähnlich wie bei uns Menschen kribbelt das abgedrückte Körperteil unangenehm und braucht 2-3 Minuten, um wieder voll beweglich zu sein.
2. Muskelkater
Auch Hunde können Muskelkater haben! Wenn du mit deinem Hund außergewöhnlich lange spazieren warst oder einen neuen Hundesport ausprobiert hast, kann es gut sein, dass er am nächsten Morgen nach dem Aufstehen humpelt. Gönn ihm in solchen Fällen 2-3 Tage Ruhe, damit sich seine Muskeln erholen können.
3. Wachstumsschübe
Wenn dein Hund plötzlich auf einem Bein humpelt, dann auf dem anderen und dann wieder nicht, könnte ein Wachstumsschub die Ursache sein. Wachstumsschübe treten häufig bei (mittel)großen Hunderassen im 5. oder 6. und im 9. Lebensmonat auf und gehen normalerweise mit dem Älterwerden vorbei. Es ist dennoch ratsam, sich mit einem Tierarzt darüber zu unterhalten und gegebenenfalls Schmerzmittel oder eine Futterumstellung zu empfehlen.
Ernstere Ursachen
1. Arthrose
Arthrose tritt bei Hunden, genau wie bei Menschen, auf, wenn die Knorpelschicht zwischen den Gelenken abgenutzt ist. Vor allem ältere Hunde leiden häufig unter schmerzhaftem Gelenkverschleiß, aber auch jüngere Hunde können betroffen sein. Leider gibt es keine Heilung für Arthrose. Wenn dein alter Hund humpelt, versuche ihm den Alltag leichter zu machen, indem du beispielsweise eine Rampe für den Einstieg ins Auto verwendest oder ihn Treppen hochträgst, wenn er leicht genug ist.
2. Entzündung der Bänder oder Gelenke
Bei der sogenannten Osteoarthritis entzünden sich die Gelenke deines Hundes, was sehr schmerzhaft für ihn ist. Wenn du beim Abtasten seines Beines feststellst, dass seine Gelenke wärmer oder geschwollen sind, solltest du einen Tierarzt aufsuchen. Dieser kann bei Bedarf Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente verschreiben, um die Entzündung abklingen zu lassen.
3. Übergewicht
Wenn dein Hund zu dick ist, werden seine Gelenke stark belastet, was wiederum zu Schmerzen und Humpeln führen kann. In diesem Fall ist eine Diät für deinen Hund angebracht. Am besten arbeitest du einen Diätplan mit dem Tierarzt aus, um sicherzustellen, dass er gesund abnimmt.
4. Hüftdysplasie
Die Hüftdysplasie ist eine genetisch bedingte Fehlbildung des Hüftgelenks, von der bestimmte Hunderassen besonders betroffen sind. Wenn dein Hund nach dem Liegen humpelt, an den Hinterläufen knabbert und zunehmend Schmerzen hat, könnte dies auf eine Hüftdysplasie hinweisen. Je nach Schweregrad der Erkrankung kann der Tierarzt eine Psychotherapie oder eine Operation empfehlen.
5. Knochenkrebs
Knochenkrebs, auch bekannt als Osteosarkom, tritt hauptsächlich bei großen Hunden auf und verursacht Lahmheit und starke Schmerzen im betroffenen Bein. Wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund an Knochenkrebs leidet, solltest du so schnell wie möglich zum Tierarzt gehen, da sich der Tumor schnell ausbreiten kann. Der Tierarzt kann mithilfe von Röntgenaufnahmen und Gewebeproben die Diagnose stellen. Die Behandlung umfasst in der Regel eine chirurgische Entfernung des Tumors und eine Chemotherapie, um eine erneute Ausbreitung zu verhindern.
Wann sollte ich zum Tierarzt gehen?
Es ist ratsam, schnellstmöglich einen Tierarzt aufzusuchen, wenn dein Hund:
- beim Berühren des betroffenen Beins schnappt, knurrt, winselt oder andere Schmerzsymptome zeigt
- übergewichtig ist
- Treppensteigen und Sprünge vermeidet
- keine Freude mehr an langen Spaziergängen hat
- geschwollene oder warme Gelenke hat
- sich am Bein, an der Hüfte oder am Fuß knabbert oder beißt
- länger als zwei Tage ohne ersichtlichen Grund humpelt
Wie kann ich meinem Hund helfen?
Wenn dein Hund humpelt, lautet die erste Maßnahme: Schonung. Gönne ihm einige Tage Ruhe, verkürze die Spaziergänge und führe ihn an der Leine. Vermeide es, dass er springt, lange rennt oder schnelle Bewegungswechsel macht. Wenn das Humpeln anhält, kommst du um den Tierarztbesuch nicht herum.
Fazit
Wenn dein Hund nach dem Liegen humpelt – sei es sporadisch oder dauerhaft, auf einem Bein oder auf wechselnden Beinen – solltest du ihm ein paar Tage Ruhe gönnen und seine Gelenke schonen. Zeigt dein Hund jedoch weitere Schmerzsymptome oder hält das Hinken mehrere Tage an, solltest du einen Tierarzt aufsuchen. Lass dich auch beraten, wenn dein Hund nur gelegentlich humpelt und dann wieder nicht – manche Krankheiten schleichen sich langsam ein.