Die Katze macht röchelnde Geräusche, kauert am Boden und würgt: Sie erbricht. Meistens sind die Ursachen dafür harmlos. Jedoch können ernstere Erkrankungen dahinter stecken, wenn das Erbrechen übermäßig ist. In diesem Artikel klären wir euch über mögliche Auslöser und die Behandlung der Symptome auf.
Wie äußert sich Erbrechen bei Katzen?
Wenn die Katze erbricht, entleert sie, durch einen Reiz verursacht, ihren Mageninhalt über den Mund. Jeder, der eine Katze hat, kennt das Geräusch des Erbrechens. Vor dem Erbrechen zeigen Katzen in der Regel Anzeichen von Übelkeit wie erhöhten Speichelfluss, Lecken des Mauls oder übermäßiges Schlucken. Das Erbrechen ist ein Reflex und kann von der Katze nicht kontrolliert werden. Daher ist es unsinnig, sie dafür zu bestrafen. Wenn eine Krankheit die Ursache für das Erbrechen ist, kann die Katze zusätzliche Symptome wie Appetitlosigkeit, Abgeschlagenheit oder Fieber aufweisen.
Mögliche Ursachen für Erbrechen bei Katzen
Erbrechen ist eine Reaktion des Immunsystems der Katze auf Schadstoffe oder Krankheitserreger. Oft hat die Katze nur zu viel gefressen oder Haare verschluckt. Beim Putzen ihres Fells nehmen Katzen unweigerlich Haare auf. Besonders Langhaarkatzen nehmen große Mengen Haare zu sich. Im Magen bilden sich Haarballen, die die Katze normalerweise mit dem Kot ausscheidet. Bei größeren Mengen provozieren Katzen jedoch bewusst das Erbrechen. Die Katze würgt Haarballen aus dem Magen hoch, um sie auszuspeien. Um das Würgen zu erleichtern, nehmen sie Gras zu sich. Wenn die Haare jedoch im Magen verbleiben, können sie zu einer Entzündung der Magenschleimhaut führen.
Wenn eure Katze keine Haarballen auswürgt, sondern ihr Futter erbricht, ist falsches Futter meistens die Ursache. Zum einen kann zu schnelles oder zu viel Fressen auf einmal zu einer Magenverstimmung führen. Andererseits kann eine plötzliche Umstellung des Futters ursächlich sein. Unverträglichkeiten oder Allergien gegenüber bestimmten Inhaltsstoffen können ebenfalls zu Erbrechen führen. Die Aufnahme von verdorbener Nahrung oder giftigen Substanzen kann ebenfalls der Auslöser sein. Manchmal verschlucken Katzen auch versehentlich Fremdkörper, die zu Erbrechen führen.
Krankheiten können ebenfalls die Ursache von Erbrechen sein. Ein Befall des Verdauungstrakts mit Viren, Bakterien, Pilzen oder Parasiten kann zu Erbrechen führen. So führt beispielsweise der Befall mit Würmern häufig zu Erbrechen. Ein Magen-Darm-Infekt kann ebenfalls zu Durchfall und Erbrechen führen. Eine chronische Entzündung des Magens oder ein Tumor können ebenfalls die Ursache sein. Es gibt auch einige Krankheiten, die nicht direkt mit dem Magen zusammenhängen, aber dennoch zu Erbrechen führen können. Das können Erkrankungen an inneren Organen wie Nieren, Leber, Bauchspeicheldrüse und Schilddrüse sein. Bei einer Nierenerkrankung trinken die Katzen übermäßig viel und erbrechen sich häufig.
Stress kann ebenfalls zu Erbrechen führen. Neben körperlichen Ursachen können Aufregung und Stress Verdauungsstörungen bei Katzen verursachen. Egal ob ein Umzug, eine neue Katze oder Vernachlässigung – die Gründe für Erbrechen durch Stress sind vielfältig und können auch vorkommen, wenn die Katze entlaufen ist.
Wann muss ich mit meiner Katze zum Tierarzt?
Wenn eure Katze hin und wieder einen Haarballen auswürgt, ist das kein Grund zur Sorge. Auch gelegentliches Erbrechen des Mageninhalts ist bei gutem Allgemeinzustand unbedenklich. Falls die Katze mehrmals hintereinander erbricht und nach zwei Tagen keine Besserung zu sehen ist, solltet ihr einen Tierarzt aufsuchen. Länger anhaltendes Erbrechen führt zu einem starken Flüssigkeitsverlust und zur Dehydrierung. Ebenso solltet ihr handeln, wenn das Erbrochene stark verfärbt ist oder nach Kot riecht. Blut im Erbrochenen ist ein weiteres Warnsignal. Wenn ein berechtigter Verdacht auf eine Vergiftung besteht, solltet ihr sofort einen Tierarzt aufsuchen.
Sobald neben Erbrechen andere Symptome auftreten, ist ein Besuch beim Tierarzt ebenfalls empfehlenswert. Wenn die Katze Schmerzen oder glasige Augen hat, sind das eindeutige Zeichen, dass noch etwas anderes dahinter steckt. Auch Apathie, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust können auf eine Erkrankung hindeuten. Messt außerdem die Temperatur eures Stubentigers und sucht bei Fieber (über 38 bis 39,2 Grad) umgehend einen Tierarzt auf. Besonders bei Kitten oder alten Katzen solltet ihr lieber öfter zum Tierarzt gehen. Zur schnelleren Diagnose ist es sinnvoll, eine Probe des Erbrochenen mitzubringen.
Wie kann ich meiner Katze bei Erbrechen helfen?
Wenn euer Liebling erbricht, fragt ihr euch sicher, ob ihr ihn irgendwie bei der Genesung unterstützen könnt. Die Antwort ist ja! Wenn ihr wisst, warum eure Katze erbricht, solltet ihr entsprechend handeln. Besonders wichtig ist es, ihr viel Ruhe zu gönnen. Achtet zudem darauf, dass euer Vierbeiner ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. Wenn der Tierarzt keine Krankheit feststellen konnte, handelt es sich vermutlich um eine Verstimmung des Magen-Darm-Traktes.
Diese könnt ihr am besten bekämpfen, indem ihr einen Fastentag einlegt. Gebt eurer Katze 24 Stunden lang kein Futter, damit sich die Magenschleimhaut erholen kann. Währenddessen solltet ihr dem Stubentiger genügend Wasser zur Verfügung stellen, damit er nicht dehydriert. Bei Jungtieren ist diese Null-Diät nicht zu empfehlen! Wenn die Symptome abklingen, könnt ihr mit einer magenfreundlichen Schonkost beginnen. Dazu eignet sich beispielsweise gekochte Hähnchenbrust oder gedämpfter Fisch. Sobald es der Samtpfote wieder besser geht, könnt ihr sie wie gewohnt füttern.
So könnt ihr Erbrechen vorbeugen
Bei übermäßig vielen Haarballen könnt ihr eurem Stubentiger mit intensiver Fellpflege helfen. Je weniger lose Haare die Katze mit ihrer Zunge aufnehmen kann, desto besser. Außerdem ist es hilfreich, die Katze im Fellwechsel mit Malzpaste zu versorgen. Viele schwören auch auf Weizenkeimöl, Lachsöl, Olivenöl oder Butter zur besseren Ausscheidung der Haare durch den Darm. Achtet generell beim Katzenfutter auf eine ausgewogene Zusammensetzung und wechselt nicht zu oft. Ebenso ist es wichtig, dass die Katze nicht zu viel oder zu schnell frisst. Dazu solltet ihr am Futterplatz für Ruhe sorgen und jeder Katze ihren eigenen Napf zur Verfügung stellen. Bei Katzen, die schlingen, solltet ihr den Napf etwas erhöht aufstellen. Um Erbrechen durch Vergiftungen zu vermeiden, ist es wichtig, keine für Katzen giftigen Pflanzen in der Wohnung aufzustellen.
Habt ihr auch schon erlebt, dass eure Katze erbricht? Welche Mittel könnt ihr empfehlen? Erzählt es uns in den Kommentaren!