Hilfe, meine Katze pinkelt auf die Couch!

Hilfe, meine Katze pinkelt auf die Couch!

Immer wieder hört und liest man davon: Meine Katze pinkelt auf die Couch! Tatsächlich handelt es sich dabei um ein häufiges Problem, das viele Katzenbesitzer betrifft. Doch was kann man tun, wenn es einen selber betrifft?

Das Problem verstehen

Zuerst einmal gilt es die Ursache für das Verhalten der Katze zu finden. Die Katze pinkelt sicherlich nicht aus Bosheit auf die Couch, sondern weil sie ein Problem hat. Das Pinkeln ist ein Hilferuf, den man nicht mit Schimpfen beantworten sollte. Stattdessen ist jetzt Verständnis und Einfühlungsvermögen gefragt.

Markieren oder Benutzung als Toilette?

Es ist wichtig zu unterscheiden, ob die Katze die Couch lediglich markiert oder wirklich als Toilette benutzt. Beim Markieren befindet sich der Urin in einer aufrechten Position auf der Rückenlehne, den Kissen oder sogar an der Wand oberhalb der Couch. Es kann sein, dass die Menge des Urins gering ist, aber auch zu einer Pfütze anschwellen kann.

Häufige Gründe für das Pinkeln auf die Couch

Bei Markierungen auf der Couch ist der häufigste Grund eine andere Katze. Ein Fall aus meiner Praxis war zum Beispiel ein Kater, der regelmäßig sein Revier im Garten und im Haus markierte. Nach genauer Abklärung stellte sich heraus, dass die Nachbarskatze der Auslöser war. Der Kater markierte sein Revier, um es zu verteidigen. Er fühlte sich unsicher und markierte im Haus vor allem dann, wenn er nicht raus konnte. Die Lage der Markierstellen auf der Couch zeigte deutlich, dass er sein Revier nach außen absicherte, insbesondere in Richtung des Reviers der Nachbarskatze.

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Die Lösung: Neben vielen kleinen Maßnahmen zur Steigerung der Sicherheit des Katers wurden alle Markierstellen mit Hilfe einer UV-Lampe aufgefunden und gründlich gereinigt. So lange noch kleinste Urinspritzer vorhanden sind, erinnern diese die Katze daran, die Stelle erneut zu markieren. An den für den Kater wichtigen Stellen im Haus wurden Kratzstellen als Alternative angeboten. Zusätzlich hatte er jederzeit Zugang zum Garten und musste nicht mehr auf seine Besitzer warten.

Das Ergebnis: Der Kater wurde entspannter und reduzierte das Markierverhalten im Haus deutlich. Nach einigen Wochen beschränkte es sich vorwiegend auf den Garten, im Haus gibt es nur selten Rückfälle, und keiner davon bisher auf der Couch.

Unerwünschte Besucher und ihre Auswirkungen

Nicht nur eine andere Katze kann Markierverhalten auslösen, sondern auch unerwünschte Besucher wie zum Beispiel ein Hund. Ein Beispiel aus meiner Praxis war eine Katze, die immer auf eine bestimmte Seite der Couch “gepinkelt” hat. Es stellte sich heraus, dass die Besitzerin einmal in der Woche Besuch von einem Hund bekam, den die Katze überhaupt nicht mochte. Der Hund hatte ein Hundebett, das die Besitzerin immer in der Couch versteckte, wenn der Hund nicht da war. Genau über diesem Bett markierte die Katze täglich.

Die Lösung: In diesem Fall war es relativ einfach. Die Besitzerin verstaute das Hundebett nicht mehr unter der Couch, sondern brachte es immer in den Keller. Noch besser wäre es allerdings gewesen, den Hund nicht mehr in die Wohnung zu lassen, da sich die Katze durch ihn massiv gestört fühlte.

Das Ergebnis: Die Katze war zwar weiterhin nicht begeistert von regelmäßigen Hundebesuchen, hörte aber vollständig auf, auf der Couch zu markieren.

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Die Couch als Toilette?

Wenn eine Katze die Couch als Toilette benutzt, haben die Besitzer oft schon einiges versucht, bevor sie professionelle Hilfe suchen. Der Tierarzt hat vielleicht schon zu Feliway geraten und die Einstreu wurde auch schon ausgetauscht. In solchen Fällen sollte man immer die Toilettensituation überprüfen. Ist der Ort ruhig und angenehm für die Katze? Bei mehr als einer Katze ist es auch wichtig, die Beziehung der Katzen untereinander zu beurteilen. Fühlt sich die unsaubere Katze eventuell von der Zweitkatze auf der Toilette belästigt?

Ein Beispiel aus meiner Praxis war ein Fall, bei dem eine Katze täglich auf die Couch pinkelte. Der Grund war der Kater, der mit ihr in der Wohnung lebte. Die Katzentoilette stand in einem sehr kleinen Badezimmer und hatte eine Haube. Die Besitzer hatten beobachtet, dass der Kater vor der Badtür auf die Katze wartete und sie dann angriff. Das Entfernen der Haube von der Katzentoilette brachte keinen nennenswerten Erfolg.

Die Lösung: Die Katze pinkelte auf die Couch, weil sie von dort aus alles im Blick hatte und gut flüchten konnte. Eine Katzentoilette wurde gegenüber der Couch in eine Ecke gestellt, die von einer großen Pflanze abgedeckt wurde. Die Katze konnte in zwei verschiedene Richtungen flüchten und war nicht eingesperrt. Die Haube von der Toilette wurde selbstverständlich entfernt. Zusätzlich wurde eine zweite Katzentoilette auf den Balkon gestellt.

Das Ergebnis: Schon nach kurzer Zeit akzeptierte die Katze die neue Katzentoilette gegenüber der Couch und benutzte sie zuverlässig.

Fazit

Katzen pinkeln häufig auf die Couch, weil der Urin in den Polstern versickern kann. Dies gilt auch für Badvorleger, das Bett und Teppiche. In solchen Fällen sollte man immer den Standort der Katzentoilette und die Wahl der Einstreu überprüfen. Die beschriebenen Lösungen sind nur ein kurzer Abriss der wichtigsten Maßnahmen. In allen Fällen wurden zusätzlich weitere Maßnahmen ergriffen, die einen positiven Einfluss auf das Verhalten der Katzen hatten.

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Zur Unterstützung empfehle ich in vielen Fällen neben ausreichender Beschäftigung auch Bachblüten für Katzen.

Über den Autor: Manuela Filzmaier war jahrelang als Verhaltensberaterin für Katzen tätig und ist die Inhaberin von meinKatzenshop.de.

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