HIV AIDS > Prävention

HIV AIDS > Prävention

Die Prävention von HIV-Infektionen ist entscheidend, um sich vor dieser Krankheit zu schützen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Ansteckung zu verhindern. Safer Sex und Safer Use spielen dabei eine wichtige Rolle. Darüber hinaus sind medikamentöse Präventionsmaßnahmen wie die PEP (Postexpositionsprophylaxe) und die PrEP (Prä-Expositions-Prophylaxe) effektive Optionen. Personen, die eine erfolgreiche antiretrovirale Therapie (ART) durchlaufen, gelten zudem als nicht mehr ansteckend.

Safer Sex

Bei Safer Sex geht es darum, Methoden anzuwenden, die vor einer HIV-Übertragung schützen. Folgende Methoden sind bei richtiger Anwendung gleichermaßen effektiv:

  • Erfolgreiche antiretrovirale Therapie (ART).
  • Verwendung von Kondomen oder Femidomen (Kondome für Frauen) beim Geschlechtsverkehr.
  • PrEP (Prä-Expositions-Prophylaxe): vorbeugende HIV-Medikamente.

Beim Oralverkehr ist das Übertragungsrisiko sehr gering, da die Mundschleimhaut in der Regel stabil ist. Es sind nur wenige Fälle weltweit bekannt, in denen HIV durch Oralverkehr übertragen wurde.

Erfolgreiche antiretrovirale Therapie (ART)

Durch die HIV-Therapie wird die Vermehrung der HI-Viren im Körper unterdrückt. Wenn die Virusmenge durch regelmäßige Medikamenteneinnahme mindestens ein halbes Jahr lang unter der Nachweisgrenze liegt, befinden sich in Sperma, Scheidenflüssigkeit, anderen Körperflüssigkeiten und der Mundschleimhaut kaum noch Viren. In diesem Fall ist eine Übertragung von HIV nicht mehr möglich. Trotzdem sollten HIV-positive Menschen regelmäßig ihre Viruslast überprüfen lassen, um das Risiko von Resistenzen und einer steigenden Viruslast zu minimieren.

Kondome und Femidome

Kondome sind leicht verfügbar und schützen vor einer Infektion mit dem HI-Virus sowie anderen sexuell übertragbaren Krankheiten (STI). Es ist jedoch wichtig, sie richtig anzuwenden. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Website der Deutschen Aidshilfe.

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Femidome sind eine Alternative für Frauen und können sowohl beim Vaginal- als auch beim Analverkehr verwendet werden. Sie sind teurer als Kondome und nicht so weit verbreitet. Weitere Anleitungen zur richtigen Anwendung finden Sie ebenfalls auf der Website der Deutschen Aidshilfe.

Wenn ein Kondom oder Femidom abrutscht oder reißt, sollte umgehend eine Klinik aufgesucht werden, die eine PEP durchführen kann.

PrEP

Die PrEP ist eine vorbeugende Maßnahme für Personen, die noch nicht mit HIV infiziert sind, aber ein erhöhtes Risiko haben. Dabei nehmen sie regelmäßig HIV-Medikamente ein, um sich vor einer Infektion zu schützen. Die Medikamente reichern sich in den Schleimhäuten an und verhindern eine Vermehrung der Viren. Es ist wichtig, die PrEP korrekt einzunehmen, entweder täglich oder anlassbezogen vor und nach dem Geschlechtsverkehr. Für eine dauerhafte PrEP mit täglicher Einnahme empfiehlt sich eine ausführliche Beratung bei einem spezialisierten Arzt.

Die Kosten für die PrEP werden von der Krankenkasse übernommen, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Website der Deutschen Aidshilfe.

Safer Use

Safer Use bezieht sich auf Maßnahmen zur Verhinderung einer HIV-Infektion beim Drogenkonsum. Der Einsatz von eigenem, sterilen Spritzenbesteck unter hygienischen Bedingungen ist hierbei besonders wichtig, da die Gefahr einer Übertragung von Krankheitserregern beim Spritzen sehr hoch ist. Beim Schnupfen von Drogen besteht ebenfalls ein Infektionsrisiko, weshalb immer ein eigenes Röhrchen verwendet werden sollte. Im medizinischen Bereich ist die Einhaltung der Hygienerichtlinien, wie z.B. die Verwendung von Einwegspritzen, entscheidend, um eine Ansteckung zu vermeiden.

Praxistipps

Die Deutsche Aidshilfe hat die wichtigsten Informationen zur Risikominderung beim Drogenkonsum in der Broschüre “Safer Use” zusammengefasst. Sie können die Broschüre auf der Website der Deutschen Aidshilfe herunterladen. In einigen Städten gibt es zudem Einrichtungen und Spritzenautomaten, in denen günstiges, steriles Spritzenbesteck erhältlich ist. Standorte finden Sie auf der Website www.spritzenautomaten.de.

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Maßnahmen nach einem ungeschützten HIV-Kontakt

PEP

Wenn der Verdacht auf eine HIV-Infektion besteht, sollte umgehend ein Facharzt aufgesucht werden. Die PEP (Postexpositionsprophylaxe) kann verhindern, dass sich das HI-Virus im Körper festsetzt. Hierbei werden HIV-Medikamente über einen Zeitraum von 4 Wochen eingenommen. Eine wirksame PEP sollte so früh wie möglich, idealerweise innerhalb von 2 Stunden nach dem potenziellen Risikokontakt, jedoch spätestens nach 48 Stunden begonnen werden. Es ist umstritten, ob eine PEP nach 72 Stunden noch wirksam ist. Die Kosten für eine PEP werden von der Krankenkasse nur übernommen, wenn tatsächlich ein Infektionsrisiko bestanden hat. Ein Arzt entscheidet im Einzelfall, ob ein relevantes Risiko vorliegt.

Sofortmaßnahmen nach ungeschütztem Sex

Bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr mit einer HIV-positiven Person können durch folgende Maßnahmen das Übertragungsrisiko etwas reduziert werden:

  • Bei ungeschütztem Anal- oder Vaginalverkehr sollte der Penis unter fließendem Wasser mit Seife gewaschen werden, indem die Innenseite der Vorhaut und die Eichel vorsichtig gereinigt werden.
  • Wenn Samenflüssigkeit in den Mund gelangt ist, sollte sie sofort ausgespuckt und der Mund mit Wasser mehrmals kurz nachgespült werden. Bei Kontakt mit Sperma in den Augen sollten diese ebenfalls sofort mit Wasser ausgespült werden.
  • Es sollte keine Scheiden- oder Darmspülung durchgeführt werden, da dies die Aufnahme von HIV in den Körper begünstigen könnte.

Diese Sofortmaßnahmen reduzieren das Risiko einer Ansteckung nur geringfügig. Bei einem hohen Risiko sollte eine PEP angewendet werden.

Praxistipps

Die Deutsche AIDS-Gesellschaft (DAIG) und die Österreichische AIDS-Gesellschaft haben Leitlinien zur medikamentösen HIV-Prävention entwickelt. Diese können im Internet auf den entsprechenden Websites eingesehen werden. Weitere Informationen und Beratung erhalten Sie bei der GS:SG – Gemeinnützige Stiftung Sexualität und Gesundheit GmbH sowie bei Liebesleben, einer Initiative der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

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