Wenn es darum geht, eine neue Armatur für Ihr Badezimmer oder Ihre Küche zu installieren, stellt sich früher oder später die Frage, ob Sie eine Hochdruck- oder Niederdruckarmatur benötigen. In unserem Ratgeber zum Thema Hoch- und Niederdruckarmaturen erklären wir Ihnen den Unterschied und wie Sie die richtige Armatur für sich finden können.
Hochdruck oder Niederdruck – Was ist der Unterschied?
Bevor Sie entscheiden, welche Armatur Sie benötigen, müssen Sie klären, wie Ihr Wasser erwärmt wird. Wenn Sie sowohl eine Kalt- als auch eine Warmwasserleitung haben und Ihre Spültischarmatur oder Waschtischarmatur direkt daran anschließen können, benötigen Sie eine Hochdruckarmatur mit 2 Anschlussschläuchen. Wenn Sie jedoch nur eine Kaltwasserleitung haben und das warme Wasser durch einen Warmwasserspeicher bereitet wird, benötigen Sie eine Niederdruckarmatur mit 3 Anschlussschläuchen.
Wie funktioniert die Hochdruckarmatur?
Hochdruckarmaturen werden bei Durchlauferhitzern und zentraler Warmwasserbereitung eingesetzt. Die beiden Anschlussschläuche der Hochdruckarmatur werden direkt an die Eckventile der Wasserleitungen angeschlossen. Sie finden einen roten Anschluss für Warmwasser und einen blauen Anschluss für Kaltwasser an der Wand oder am Durchlauferhitzer. Das kalte oder warme Wasser fließt direkt aus der Leitung und wird im Wasserhahn gemischt, bevor es in der gewünschten Temperatur aus dem Hahn fließt. Eine Hochdruckarmatur kann einen Wasserdruck von bis zu 10 bar aushalten.
Wie funktioniert eine Niederdruckarmatur?
Für die Warmwasserbereitung über einen Boiler oder Untertischspeicher ist die Niederdruckarmatur zuständig. Diese hat drei Anschlussschläuche, zwei für den Warmwasserspeicher und einen für den Anschluss an die Kaltwasserleitung in der Wand. Das kalte Wasser fließt aus dem Hahn in den Boiler und drückt das dort erwärmte Wasser nach oben. Während oder nach der Aufheizphase kann es zu Nachtropfen kommen, was völlig normal ist. Eine Niederdruckarmatur erkennt man an einem roten Blitz auf der Verpackung.
Anschluss und Besonderheiten bei Niederdruckarmaturen
Bei Niederdruckarmaturen kann es bei der Montage zu Problemen kommen, wenn sie nicht korrekt angeschlossen werden. Es ist wichtig, die Montageanleitung zu lesen und die darin enthaltenen Anweisungen zu befolgen. Außerdem sollten Durchflussbegrenzer verwendet werden, um den Wasserdruck zu reduzieren. Niederdruckarmaturen haben einen groben Strahlregler, der nicht gegen einen engmaschigen Luftsprudler ausgetauscht werden sollte.
Kann eine Niederdruckarmatur als Hochdruckarmatur verwendet werden?
Nein, eine Niederdruckarmatur kann grundsätzlich nicht als Hochdruckarmatur verwendet werden, da sie eine andere Bauweise und drei Schläuche hat. Außerdem kann sie dem normalen Hauswasserdruck von etwa drei bis sechs Bar nicht standhalten.
Kann eine Hochdruckarmatur als Niederdruckarmatur verwendet werden?
Auch von der grundsätzlichen Bauweise her ist das nicht möglich. Eine Hochdruckarmatur hat nur zwei Schläuche, während eine Niederdruckarmatur drei Schläuche hat.
Woran erkenne ich, ob ein Hochdruck- oder Niederdruckanschluss vorhanden ist?
In Bädern oder Küchen ist das sehr einfach zu erkennen. Ein Hochdruckanschluss besteht aus einer getrennten Kaltwasser- und Warmwasserleitung, die üblicherweise mit Blau und Rot markiert sind. Bei einem Niederdruckanschluss ist nur ein Anschluss für Kaltwasser vorhanden.
Fazit
Die Wahl zwischen einer Hochdruck- und Niederdruckarmatur hängt von der Art der Warmwasserbereitung ab. Eine Hochdruckarmatur wird bei zentraler Warmwasserbereitung oder Durchlauferhitzern verwendet, während eine Niederdruckarmatur für den Anschluss an einen Warmwasserspeicher geeignet ist. Beachten Sie immer die Montageanleitung und informieren Sie sich vor dem Kauf, welche Armatur für Ihren Anschluss geeignet ist.
