Wer die Qual der Wahl hat, braucht Unterstützung. Die Suche nach der besten Hochschule ist eine Herausforderung, mit der sich Studieninteressierte jedes Jahr aufs Neue konfrontiert sehen. Jetzt, wo die Entscheidungen getroffen werden, die den Grundstein für das ganze Leben legen, ist eine Orientierungshilfe von unschätzbarem Wert.
Welche Faktoren sind bei der Wahl der richtigen Hochschule ausschlaggebend?
Es ist nicht leicht, sich inmitten von über 600 Hochschulen in Deutschland für die passende Universität oder Fachhochschule zu entscheiden. Es gibt viele Aspekte, die bei dieser wichtigen Entscheidung eine Rolle spielen. Folgende Fragen können auftauchen:
- Wie wichtig ist die Nähe zum Wohnort?
- Wie wichtig ist die Nähe zur Familie?
- Wo leben oder studieren meine Freunde?
- Wo wird mein Studiengang angeboten (bei einzigartigen Angeboten)?
- Wo gibt es meinen Studien-Schwerpunkt (individuelle Ausrichtung des Studiums)?
- Soll es eine große oder kleine Uni sein?
- Wie ist die Ausstattung?
- Was sagt der Mietspiegel vor Ort?
- Wie hoch sind die Studiengebühren im jeweiligen Bundesland? Gibt es überhaupt welche?
- Welche Vorstellungen habe ich vom Freizeitwert und der Natur der Umgebung?
Wo haben Rankings ihren Platz in der Studienwahl?
Ein Ranking ist eine Möglichkeit, bestimmte Themen, Institute oder Objekte zu vergleichen und zu ordnen. Hochschulrankings haben ihren Ursprung in den USA und sind mittlerweile auch in Deutschland sehr beliebt. Es existieren zahlreiche Hochschulbewertungen in Zeitungen, Zeitschriften und im Internet – mal mehr, mal weniger aktuell und präzise.
Wenn du dich bereits für einen bestimmten Studiengang entschieden hast, aber noch unsicher bist, welche Hochschule die richtige für dich ist, können dich Rankings inspirieren. Sie sind ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu deiner Entscheidung.
Unser Tipp: Mach dich im Vorfeld über die verschiedenen Rankings und deren Methodik schlau, damit du die Ergebnisse richtig einordnen kannst.
Welche bekannten Rankings gibt es?
CHE-Hochschulranking: Ein umfassendes Ranking in Deutschland
Das CHE-Hochschulranking analysiert 35 Fächer an 300 Universitäten. Im Gegensatz zu anderen Rankings gibt es beim CHE-Hochschulranking keine Rangplätze. Die Bewertung basiert auf Fakten zu Studium, Forschung, Lehre und Ausstattung. Zudem werden die Einschätzungen von rund 250.000 Studierenden zu den Studienbedingungen an ihren Hochschulen berücksichtigt.
Wirtschaftswoche: Ranking der Personalverantwortlichen
Die WirtschaftsWoche veröffentlicht in Zusammenarbeit mit der Beratungsgesellschaft Universum Communications und dem Personaldienstleister Access ein Uni-Ranking, das auf den Einschätzungen von rund 600 Personalchefs deutscher Unternehmen basiert.
“Times”-Ranking: Die weltweiten Top-Unis
Das “World Ranking” der “Times Higher Education Supplement” (THES) basiert auf sechs Indikatoren aus den Bereichen Lehre und Forschung und erstellt eine Gesamtliste der weltweiten Top-Universitäten.
Was sagen die Befürworter von Rankings?
- Rankings steigern den Wettbewerb.
- Rankings sorgen für mehr Transparenz.
- Gute Platzierungen führen zu einer höheren Nachfrage, was für Hochschulen mehr Studienbewerber bedeutet.
- Schlechte Platzierungen erhöhen den Druck zur Qualitätsverbesserung.
Wo sehen Kritiker Probleme?
- Rankings erfordern Hintergrundwissen für eine realistische Interpretation der Ergebnisse.
- Nicht alle relevanten Kriterien können berücksichtigt werden, und individuelle Vorlieben und lokale Besonderheiten werden oft nicht beachtet.
- Die Ergebnisse suggerieren eine hohe Präzision, obwohl sie auf geringen Fallzahlen beruhen und nicht alle Aspekte der Studienqualität berücksichtigen.
Wie sollte ich mit Rankings umgehen? Habt ihr noch einen Tipp für mich?
Natürlich ist eine “gute” Hochschule wichtig, aber zum subjektiven Wohlbefinden gehört noch viel mehr. Es gibt viele persönliche Kriterien, die bei der Wahl der Hochschule eine Rolle spielen, und jeder Mensch hat individuelle Vorstellungen von seiner Zukunft. Der persönliche Eindruck vor Ort sollte nicht unterschätzt werden.
Mit gesundem Menschenverstand ist es offensichtlich, dass ein Studienabschluss von einer “guten Uni” wenig nützt, wenn alle Freunde an einer Hochschule in einer anderen Stadt studieren. Erfolg im Studium hat man nur, wenn man sich auch im sozialen Umfeld wohlfühlt. Praktika und Kontakte, die während des Studiums geknüpft werden, sind oft entscheidend für den beruflichen Erfolg. Rankings können diesen späteren Erfolg nicht vorhersagen.
Vielleicht ist der gerankte Fachbereich herausragend, aber deine individuellen Interessen liegen auf einem Schwerpunkt, der dort nicht angeboten wird. Ein Studium an einer Hochschule mit weniger Renommee, aber mit dem gewünschten Schwerpunkt, kann erfüllender sein.
Was kann ich sonst noch tun, um die richtige Hochschule für mich zu finden?
Es gibt viele Möglichkeiten, um sich der Wunschhochschule anzunähern. Du kannst zum Beispiel an Veranstaltungen teilnehmen oder Kontakt zur Fachschaft aufnehmen. Die Mitglieder der Fachschaft, erfahrene Studierende, können dir viel über den Studienalltag an der jeweiligen Hochschule erzählen. Und nicht zuletzt zählt auch dein persönlicher Eindruck, den du zum Beispiel bei der Studienberatung gewonnen hast.