Holzbalkendecken haben schon immer ein Problem gehabt – den geringen Schallschutz. Durch ihre Leichtigkeit geraten sie leicht in Eigenschwingungen, was zu einer starken Schallausbreitung führt. Doch es gibt eine Lösung: Holz-Beton-Verbunddecken.
Eine alternative Lösung für Holzbalkendecken
Um das Trittschallproblem zu bekämpfen, wurden Holzbalkendecken in der Vergangenheit häufig mit speziellen Füllungen beschwert. Sand, Hochofenschlacke, Strohlehm oder Formteile aus Gips und Ton wurden verwendet, um die Freiräume zwischen den Balken auszufüllen. Dadurch wurden die Decken schwerer und weniger schwingungsanfällig, was zu einem besseren Schallschutz führte. Auch die Wärmedämmung verbesserte sich dadurch. Heutzutage werden diese Füllungen meist mit Mineralwolle-Dämmung ergänzt. So lässt sich der Nachteil der einfachen Holzbalkendecken im Vergleich zu Stahlbetondecken durchaus kompensieren.
Die Vorteile von Stahlbetondecken
Stahlbetondecken bieten von Natur aus einen guten Schallschutz. Sie können in geringerer Aufbauhöhe eingebaut werden als Holzbalkendecken und sind schnell und kostengünstig zu gießen. Zudem brennt Beton nicht. Doch auch Stahlbetondecken haben ihre Nachteile. Sie benötigen Zeit zum Aushärten und sind weniger zugfest als Holzbalken. Auch ihre Wärmedämmqualitäten sind schwach, jedoch ist die Wärmespeicherfähigkeit höher als bei Holz. Bei der Nutzung zur Bauteilaktivierung spielt Beton seine Stärken aus.
Die perfekte Lösung: Holz-Beton-Verbunddecken
Muss man sich jedoch zwangsläufig für Holzbalken- oder Betondecken entscheiden? Nicht unbedingt. Es gibt Holz-Beton-Verbunddecken, die die Vorteile beider Materialien vereinen. Diese Art von Decken wird heute vor allem im Neubau von modernen Holz-Hochhäusern immer beliebter. Auch alte, sanierungsbedürftige Holzbalkendecken können durch eine zusätzliche Stahlbetonschicht verstärkt werden, was unter Umständen günstiger ist als ein kompletter Abriss und Neuaufbau der Decke. Dabei bleibt die alte Holzbalkenoptik erhalten.
Eine Holz-Beton-Verbunddecke ist eine Holzbalkendecke, auf deren Oberseite eine dünne Schicht aus Stahlbeton gegossen wird. Durch spezielle Verbundschrauben oder -anker wird eine kraftschlüssige Verbindung zwischen Holz und Beton hergestellt. Das Ergebnis ist eine attraktive Holzoptik von unten und ein verbessertes Schallschutz- und Brandschutzniveau durch den Beton. Die Decke wird druckfester und tragfähiger, während die Holzbalken für eine verbesserte Zugfestigkeit sorgen. Das ermöglicht größere Decken-Spannweiten ohne zusätzliche Stützen. Zudem können durch den geringeren Betonanteil geringere Deckenstärken erreicht werden und das Gewicht der Gesamtkonstruktion wird reduziert.
Holz-Beton-Verbundkonstruktionen haben sich auch im mehrstöckigen Holzbau als geeignetes Mittel erwiesen, um Brandschutzauflagen einzuhalten. Die Decken verhindern eine Brandweiterleitung von Geschoss zu Geschoss. Bei modernen Holz-Hochhäusern wird die Holzdecke von oben und an den Seiten durch Betonbauteile eingefasst, um jeglichen Weg für das Feuer zu blockieren.
Holz-Beton-Verbunddecken bieten die perfekte Lösung, um die Vorteile von Holzbalken- und Betondecken zu kombinieren. Sie sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern bieten auch einen verbesserten Schallschutz und Brandschutz. Zudem ermöglichen sie größere Spannweiten ohne zusätzliche Stützen und reduzieren das Gewicht der Konstruktion. Wenn Sie also vor der Entscheidung stehen, welche Art von Gebäudedecke Sie wählen sollen, sollten Sie Holz-Beton-Verbunddecken in Betracht ziehen.
Bildquelle: wie macht man auf betondecke holzdecke