Oberflächen aus Holz werden in der Regel nicht unbehandelt gelassen, sondern mit Holzlacken oder Holzlasuren versehen. Diese dienen nicht nur der Betonung der natürlichen Optik des Materials, sondern auch dem effektiven Schutz vor Umwelteinflüssen. Doch wo genau liegt der Unterschied zwischen Holz lackieren und Holz lasieren? Wir stellen Ihnen hier alles Wichtige dazu vor.
Die wichtigsten Funktionen von Lacken und Lasuren
Lacke und Lasuren haben eine Schutzfunktion
Holzlacke und Holzlasuren bieten einen guten Schutz für Holzprodukte im Innen- und Außenbereich – sei es vor UV-Strahlung, Feuchtigkeit, Kratzern oder Schmutz. Sie sind effektiver Wetterschutz und pflegen das natürliche Material gleichzeitig. Einige Produkte enthalten Fungizide und Biozide, chemische Wirkstoffe, die Bakterien, Pilze, Algen oder Insekten abtöten. Dies ist besonders wichtig, wenn sich das Holz im Außenbereich befindet.
Lacke und Lasuren haben auch einen optischen Effekt
Holzoberflächen erhalten die Beschichtung nicht nur zum Schutz des Materials, sondern auch zur Aufwertung der Optik. Türen im Innenbereich werden beispielsweise häufig mit Weißlack gestrichen, da die Farbe zu jedem Einrichtungsstil passt und die Tür gepflegt wirken lässt.
Lasur und Lack: Wo liegen die Unterschiede?
Viele Menschen verwechseln Holzlasuren und Lacke miteinander, aber sie sind nicht dasselbe. Lack bildet immer eine homogene, deckende Schicht auf dem Holz, die sich durch eine glatte Haptik und einen leichten Glanz auszeichnet.
Holzlasuren hingegen betonen den natürlichen Charme des Holzes und haben eine etwas unebenere Oberfläche. Die Maserung des Holzes ist auch nach dem Anstrich gut erkennbar.
| Lasur | Lack |
|---|---|
| Nicht deckend | Deckend |
| Betont Maserung | Glatte Oberfläche |
| Ideal für unbehandeltes oder lasiertes Holz | Schutz vor äußeren Einflüssen |
Ob man sich für Klarlack oder eine Holzlasur entscheidet, bleibt jedem selbst überlassen.
Die Dickschichtlasur: Eine Besonderheit unter den Holzlasuren
Eine Holzlasur dringt tiefer in das Material ein, während ein Holzlack eine farblich deckende Schicht auf der Oberfläche bildet. Dies erklärt den wichtigsten Unterschied zwischen den beiden Produkten. Dennoch gibt es einige Grauzonen, bei denen diese Unterscheidung nicht wirklich korrekt ist. Ein Beispiel dafür sind Dickschichtlasuren. Sie sind transparent wie Holzlasur – entweder farblos oder mit Farbpigmenten – und bilden gleichzeitig eine dicke Schicht auf dem Holz. Sie sind wasserabweisend und bieten einen hervorragenden Schutz. Im Vergleich zu dünnen Lasuren enthalten Dickschichtlasuren einen höheren Feststoffanteil. Sie halten länger, sind jedoch anfälliger für kleine Abplatzungen. Diese können jedoch oft problemlos nachträglich ausgebessert werden.
Diese Stoffe sind in Lacken und Lasuren enthalten
Wenn man Produkte wie Dickschichtlasuren oder Klarlack genauer betrachtet, wird deutlich, dass sich vieles nicht klar voneinander abgrenzen lässt. Das ist zunächst nicht verwunderlich, da diese Beschichtungsprodukte größtenteils aus ähnlichen oder identischen Inhaltsstoffen bestehen. Sowohl Holzlack als auch Holzlasur enthalten hauptsächlich Lösungsmittel, Farbpigmente und Bindemittel.
Darüber hinaus sind Füllstoffe und weitere Chemikalien enthalten. Der Anteil von Füllstoffen und Pigmenten ist bei Holzlasuren geringer. Nach dem Auftragen benötigen Möbel mit Holzlasur oder Holzlack mehrere Stunden, um vollständig zu trocknen. In dieser Zeit verdunsten die Lösungsmittel im Anstrich. Die zurückbleibenden Feststoffe bilden einen deckenden Film. Die Lösungsmittel bringen die Filmbildner in flüssiger Form, so dass sie verstrichen werden können. Lösungsmittel können andere Inhaltsstoffe lösen, ohne ihre chemische Form zu verändern.
In klassischen Holzlacken und Holzlasuren werden hauptsächlich sogenannte Alkyde verwendet. Wasserbasierte Anstrichmittel enthalten in der Regel wasserlösliche Acrylverbindungen. Darüber hinaus enthalten sie häufig geringe Mengen an Bioziden und Fungiziden, die bestimmte Eigenschaften der Beschichtungsstoffe verändern können.
Holz lackieren oder lasieren: Verwendungsmöglichkeiten von Holzlasuren und Holzlacken
Holzlasuren und Holzlacke sind besonders für Möbel eine wunderbare Lösung. Wenn der alte Lack abgeblättert ist, kann durch erneutes Lackieren oder Lasieren eine neue Farbschicht aufgetragen werden. Selbst alte Innentüren sehen nach dem Lackieren oder Lasieren wie neu aus, besonders wenn sie weiß lackiert werden sollen. Auch das Lasieren von Holztischen bietet sich auf vielen Oberflächen an, insbesondere bei unbehandeltem Holz, das im Laufe der Zeit Flecken, Kratzer und andere unschöne Abnutzungsspuren aufweist.
Besonders Holzmöbel im Freien, die ständig UV-Licht, Regen und Temperaturschwankungen ausgesetzt sind, verschleißen schneller und profitieren von einem schützenden und pflegenden Anstrich. Das Lasieren von Gartenmöbeln erfordert keine besonderen handwerklichen Kenntnisse. Alles, was benötigt wird, ist ein Produkt in der gewünschten Farbe und ein geeigneter Pinsel. Arbeiten Sie am besten im Freien und verwenden Sie eine Unterlage wie Zeitungspapier, um unschöne Farbtropfen auf dem Boden zu vermeiden.
Die Möbel sollten mehrere Stunden lang vor Witterungseinflüssen geschützt trocknen. Geeignete Produkte zum Lasieren sind unter anderem Sikkens Cetol, Capadur F7-Langzeitlasur oder Jansen Vario Solid.
