Homematic Alarmanlage – Beschreibung der Geräte: aktive, passive und akustische Glasbruchmelder

Homematic Alarmanlage – Beschreibung der Geräte: aktive, passive und akustische Glasbruchmelder

Einbrüche sind auf vielfältige Weise möglich, insbesondere über Fenster oder Terrassentüren. EQ-3 bietet für die Fenstersicherheit im HomeMatic- und HomeMatic IP-Portfolio entsprechende Fenster-/Türkontakte an. Diese Sensoren überwachen die Öffnung der Türen. Leider fehlen Glasbruchmelder im Angebot von eQ-3. Ein Glasbruchmelder überwacht die Scheibe selbst und löst Alarm aus, wenn das Glas zerstört wird. In diesem Artikel möchte ich euch die verschiedenen Glasbruchmelder vorstellen, ihre Unterschiede aufzeigen und die Funktionsweise erklären.

Aufgabe eines Glasbruchmelders

Bei meinen jährlichen Beratungsseminaren bei der Kriminalpolizei erfahre ich, dass Einbrecher auf zwei verschiedene Weisen Zugang zum Objekt durch das Glas erhalten:

Glasdurchgriff

Beim Glasdurchgriff schlägt der Einbrecher die Scheibe nahe des Fenster-/Türgriffs ein, um dann durch das entstandene Loch im Glas mit der Hand den Griff zu betätigen und das Fenster zu öffnen.

Glasdurchstieg

Beim Glasdurchstieg versucht der Einbrecher, die gesamte Scheibe aus dem Rahmen zu entfernen, um dann durch die entstandene Öffnung in das Objekt zu gelangen.

Laut der Polizei wurden im Jahr 2015 bei bis zu 10% aller Einbrüche in Deutschland die Methode des Glasdurchgriffs und bei etwa 1% die Methode des Glasdurchstiegs genutzt.

Außenhautsicherung

Ein Glasbruchmelder, auch Glasbruchsensor genannt, löst in beiden oben beschriebenen Fällen Alarm aus, wenn Glas in seinem Überwachungsbereich zerstört wird. Er erweitert somit die bereits beschriebenen Fenster-/Türkontakte, die die Öffnung eines Fensters oder einer Tür überwachen. Er dient somit auch der Außenhautsicherung des zu schützenden Objekts, indem er die Glasflächen überwacht. Der Schutz vor Einbrechern, die sich über Fenster oder Terrassentüren unbefugten Zutritt verschaffen wollen, wird gewährleistet.

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Die Außenhautsicherung beginnt mit der mechanischen Sicherung der Fenster und Türen, z. B. mit Pilzkopfbeschlägen, die das Aufhebeln von Fenstern und Türen erschweren. Als Erweiterung folgt die elektronische Überwachung der Außenhautsicherung mit Fenster-/Türkontakten, Türdrehgriffkontakten oder eben Glasbruchmeldern.

Manche Glasbruchmelder verfügen über eingebaute Leuchtdioden, die potenzielle Einbrecher darauf hinweisen sollen, dass in diesem Objekt Sicherheitstechnik installiert ist. Die Polizei empfiehlt außerdem die Anbringung von Sicherheitsaufklebern, die über den Einsatz von Sicherheitstechnik informieren.

Arten von Glasbruchmeldern

Es gibt drei verschiedene Arten von Glasbruchmeldern, die sich durch ihre Funktionsweisen und Anwendungen unterscheiden.

Aktive Glasbruchmelder

Ein aktiver Glasbruchmelder besteht aus einem Ultraschallsender und mindestens einem passenden Empfänger, die direkt auf die zu überwachende Glasscheibe geklebt werden. Die Sender- und Empfängerteile sind im gleichen Gehäuse untergebracht, sodass nur ein Bauteil an der Scheibe angebracht werden muss.

Die Funktionsweise besteht darin, dass der Sender die Scheibe dauerhaft mit Ultraschall zum Schwingen bringt. Die entstehenden Schallwellen werden vom Empfänger erfasst und ausgewertet. Wird die überwachte Scheibe zerstört oder eingedrückt, verändert sich das Schallwellensignal zwischen Sender und Empfänger. Der Empfänger erkennt diese Abweichung und löst einen Alarm aus.

Aktive Glasbruchmelder benötigen eine eigene Versorgungsspannung, da sie elektrisch arbeiten. Sie entsprechen in der Regel der höchsten Sicherheitsklasse (bis VDS-Klasse: C).

Passive Glasbruchmelder

Ein passiver Glasbruchmelder wird ebenfalls auf die zu überwachende Fensterscheibe geklebt und reagiert über einen integrierten Sensor auf Erschütterungen, genauer gesagt auf Körperschallwellen.

Der passive Glasbruchmelder funktioniert akustisch durch den integrierten piezoelektrischen Sensor. Dieser reagiert ausschließlich auf Schwingungen um die 100 Kilohertz (kHz), wie sie beim Bersten einer gläsernen Scheibe typischerweise entstehen.

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Passive Glasbruchmelder können eine Scheibe mit einem Radius von bis zu zwei Metern überwachen. Sie erkennen jedoch Geräusche, die durch einen Glasschneider verursacht werden, in der Regel nicht.

Es gibt drei Ausführungen von passiven Glasbruchmeldern:

  • Glasbruchmelder mit Linienspeisung, der direkt über die Alarmanlage mit Spannung versorgt wird (bis VDS-Klasse: B).
  • Glasbruchmelder mit separater Versorgungsspannung, der über potentialfreie Relaiskontakte verfügt und eine eigene Stromversorgung benötigt. Diese Melder können an jede Einbruchmeldeanlage angeschlossen werden (bis VDS-Klasse: B).
  • Glasbruchmelder ohne Versorgungsspannung, bei denen der Sensor eigenständig einen Alarm auslöst. Diese Art von Glasbruchmeldern kann problemlos in HomeMatic oder HomeMatic IP integriert werden.

Akustische Glasbruchmelder

Akustische Glasbruchmelder reagieren auf Luftschall und werden nicht auf die Scheibe selbst, sondern im Raum der zu überwachenden Glasfläche angebracht. Sie enthalten ein Mikrofon, das auf charakteristische Frequenzen reagiert, die beim Brechen einer Glasscheibe auftreten.

Diese Melder reagieren auf tiefe Frequenzen (Einschlagen des Glases), hohe Frequenzen (Splittern des Glases) und gegebenenfalls auch Infraschallwellen, die beim Durchbruch von Glas entstehen.

Akustische Glasbruchmelder können mehrere Fenster gleichzeitig überwachen, indem sie im Raum einen Bereich mit “Sichtverbindung” zu allen Glasflächen haben. Sie benötigen eine Versorgungsspannung, die entweder von Batterien oder über eine Verdrahtung bereitgestellt werden kann.

Fazit

Die günstigste Möglichkeit der Fenstersicherung sind passive Glasbruchmelder, die auch eine gute abschreckende Wirkung haben. Leider gibt es derzeit keine praktikable Möglichkeit, einen Glasbruchmelder zu testen, abgesehen von einem teuren Gerät zum Testen eines akustischen Glasbruchmelders.

Bei der Wahl des richtigen Gerätes sind einige weitere Faktoren zu beachten, wie die Unabhängigkeit vom Stromnetz, die Lautstärke des Alarms und die Möglichkeit einer eigenständigen Nutzung.

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Bildquelle: Originalartikel