Seit dem Firmwareupdate der Homematic Zentrale 2 (CCU2) können nun offiziell Micro-SD-Karten verwendet werden. Außerdem stehen seit dem Update auf die Firmwareversion 2.7.8 in der WebUI die Menüpunkte “Diagramme” zur Verfügung.
Sie fragen sich vielleicht, was das alles bedeutet? Nun, mit der Homematic Zentrale 2 (CCU2) können Sie jetzt die Messdaten verschiedener Aktoren auf der micro-SD-Karte speichern und grafisch in Verlaufsdiagrammen auf der Homematic WebUI Bedienoberfläche anzeigen lassen.
Das bedeutet, dass Sie beispielsweise Temperaturverläufe Ihres Homematic Thermostats grafisch darstellen können. Mit dem offiziellen Start der Homematic-Funksteckdose mit Leistungsmesser werden auch Leistungskurven von Strom & Spannung sowie des integrierten Energiezählers möglich sein.
Einlegen der micro-SD-Karte
Nachdem Sie die halbrunde Kabelabdeckung entfernt haben, können Sie die Micro-SD-Karte einfach über der Netzwerkschnittstelle einstecken.
Ich gebe zu, ich habe eine ganze Weile nach dem Schlitz gesucht und schließlich einen Freund gebeten, mir ein Bild seiner CCU2 zu schicken. Sehen Sie selbst:
Wo ist nur der kleine feine Unterschied? 😉 Um die Karte herauszunehmen, drücken Sie sie einfach leicht hinein und sie schnappt dann heraus. Übrigens, ich verwende derzeit eine 4GB Micro-SD-Karte, die für einige Messdaten durchaus ausreichend sein sollte.
Nach dem Einlegen der Micro-SD-Karte wechseln Sie zur Weboberfläche der Homematic Zentrale. Unter dem Menüpunkt “Einstellungen -> Systemsteuerung” finden Sie den Button “Speichereinstellungen”. Nach einem Klick darauf wird der Status “Micro-SD-Karte ist eingelegt” angezeigt. Jetzt können Sie die eingelegte Karte initialisieren.
Damit ist die Micro-SD-Karte in der Homematic Zentrale einsatzbereit.
Diagramme erstellen
Die Voraussetzungen sind nun geschaffen. Über die Weboberfläche der CCU2 können Sie über den Menüpunkt “Einstellungen -> Diagramme” und den Button “Neu” individuelle Verlaufsdiagramme erstellen.
Geben Sie im Feld “Name” einen aussagekräftigen Namen ein, unter dem Sie später auf Ihre Diagramme zugreifen können. Im Punkt “Vorlage” stehen verschiedene Designs und Hintergründe zur Auswahl. Außerdem können Sie die Werte für die Achsen entweder manuell oder automatisch von der Homematic festlegen lassen.
Jetzt wird es interessant:
Nach einem Klick auf das “Plus-Zeichen” unten links öffnet sich ein Kontextmenü. Hier können Sie die Aktoren auswählen, deren Messwerte Sie in Ihr Diagramm aufnehmen möchten. Für jeden Aktor stehen in der Regel verschiedene Kanäle zur Verfügung.
Im Beispiel habe ich im Kinderzimmer, Schlafzimmer und Wohnzimmer das Heizkörperthermostat HM-CC-RT-DN verwendet und im Badezimmer das Wandthermostat mit Stellantrieb.
Hier zeigen sich die ersten Unterschiede.
Das neue Heizkörperthermostat HM-CC-RT-DN bietet neben der aktuellen Temperatur auch die Soll-Temperatur sowie den Ventilzustand als Messkanal an.
Obwohl das Homematic Funk-Wandthermostat + Stellantrieb weder eine Soll-Temperatur noch einen Ventilzustand als Kanal anbietet, kann es neben der Temperatur auch die Luftfeuchtigkeit messen. Ein absoluter Pluspunkt, wie ich finde.
Da Homematic inzwischen das Heizkörperthermostat HM-CC-RT-DN kompatibel ist, gehe ich davon aus, dass dieses auch den Luftfeuchtigkeits-Messkanal unterstützt.
Nachdem Sie das Diagramm hinzugefügt und gespeichert haben, können Sie die Messwerte über den Menüpunkt “Status und Bedienung” unter “Diagramme” einsehen. Links werden alle Ihre angelegten Diagramme aufgeführt. Nach ca. einer Stunde können Sie bereits die ersten Verlaufskurven sehen.
Im Beispiel wurde gerade in Wohn- und Kinderzimmer die Temperatur abgesenkt. Im Badezimmer wurde zwischenzeitlich gelüftet. Nach dem Schließen des Fensters wurde die Boost-Funktion aktiviert, daher die schnell ansteigende Temperaturkurve.
Tipp: Durch Klicken auf die Legende können Sie die Verlaufskurven ein- und ausblenden. Mit der Maus können Sie einen bestimmten Abschnitt vergrößern.
Für Temperatur und Luftfeuchtigkeit finde ich die Verlaufsdiagramme ein sehr nützliches Gimmick. Mit der neuen Homematic-Funksteckdose mit Leistungsmesser wird dies eine äußerst sinnvolle Erweiterung des Homematic Systems sein, denn beim Energiesparen gilt: Wissen ist besser als Vermuten! So können bald alle “Stromfresser” identifiziert werden.