Honig- oder Wildbiene? Entdecke den Unterschied!

Honig- oder Wildbiene? So erkennst du den Unterschied

Es ist wichtig, den Unterschied zwischen Wildbienen und Honigbienen zu kennen, um diesen gefährdeten Insekten besser helfen zu können.

Weltweit gibt es nur neun Arten von Honigbienen, während es über 2.500 Arten von Wildbienen gibt. In Deutschland sind 560 Wildbienenarten heimisch, während es nur eine einzige Honigbienenart gibt – die Apis mellifera. Dennoch sprechen wir in der Regel von Bienen und meinen damit die Honigbiene. Dabei gibt es einige Unterschiede zwischen Wildbienen und Honigbienen.

Äußerliche Unterschiede zwischen Wild- und Honigbiene

Honig- oder Wildbiene? So erkennst du den Unterschied
Bild: Die Honigbiene erkennst du an den bräunlichen Streifen, dem pelzigen Brustteil und den Sammelkörbchen. (Foto: CC0 / Pixabay / PublicDomainPictures)

Es ist nicht immer einfach, den Unterschied zwischen Wildbienen und Honigbienen zu erkennen. Wenn du im Garten ein summendes Insekt beobachtest, das von Blüte zu Blüte fliegt, kann es aufgrund der Vielfalt der Bienenarten schwierig sein, genau zu bestimmen, um welche Art es sich handelt.

Äußerlich lassen sich Wildbienen und Honigbienen folgendermaßen unterscheiden:

  • Honigbienen: Honigbienen sind 1,1 bis 1,3 Zentimeter groß und haben pollengefüllte Sammelkörbchen an den Hinterbeinen. Anders als oft in Kinderfilmen gezeigt, sind Honigbienen nicht schwarz-gelb, sondern braun-schwarz gestreift. Der Brustteil ist behaart und der Hinterleib weist helle und dunkle Streifen auf.

  • Wildbienen: Wildbienen sind in ihrer Erscheinung vielfältiger als Honigbienen. Sie können in Farbe, Größe und Form variieren. Einige Wildbienenarten können größer oder kleiner als Honigbienen sein und eine schwarze, schwarz-gelbe oder rötlich-braune Färbung haben. Die meisten Arten sind pelzig, während andere nur wenig behaart sind. Manche von ihnen sammeln Pollen wie Honigbienen an ihren behaarten Beinen, andere transportieren ihn an der Unterseite des Hinterleibs oder verschlucken und würgen ihn im Nest wieder aus.

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Weitere Unterschiede zwischen Wildbienen und Honigbienen

Neben dem Äußeren gibt es noch weitere Unterschiede zwischen Wildbiene und Honigbiene.
Bild: Neben dem Äußeren gibt es noch weitere Unterschiede zwischen Wildbiene und Honigbiene. (Foto: CC0 / Pixabay / jggrz)

Neben den äußerlichen Merkmalen gibt es noch weitere Unterschiede zwischen Wildbienen und Honigbienen:

  • Lebensweise: Honigbienen leben in großen Staaten, während die meisten Wildbienen Einzelgänger sind und nicht in Völkern leben. Eine Ausnahme bilden Hummeln, deren Völker jedoch nur ein Jahr alt werden.

  • Nistplatz: Honigbienen leben ausschließlich in Bienenstöcken, während Wildbienen je nach Art ganz spezifische Anforderungen an ihren Nistplatz haben. Einige Arten leben unterirdisch in Höhlen mit unterschiedlichen Bodenarten wie Lehmboden oder Sandboden. Andere nisten überirdisch in hohlen Pflanzenstängeln, abgestorbenen Ästen, Mauerritzen oder alten Schneckenhäusern. Manche Arten bauen auch eigene Nester aus Baumharz.

  • Futterpflanzen: Honigbienen sind nicht auf bestimmte Blüten angewiesen und sammeln Nektar und Pollen vorzugsweise von Massentrachtpflanzen, also Pflanzen, die in großer Menge blühen. Wildbienen hingegen nutzen eine breite Palette von Blüten als Nahrungsquelle, sind jedoch hoch spezialisiert. Viele Wildbienen sammeln Pollen und Nektar nur von einer oder wenigen Pflanzenarten.

  • Bedrohung: Wildbienen sind stärker vom sogenannten “Bienensterben” bedroht als Honigbienen. In Deutschland stehen die Hälfte aller Wildbienenarten auf der Roten Liste. Der Verlust von geeigneten Nistplätzen und der Rückgang der ökologischen Vielfalt durch die industrielle Landwirtschaft und den Einsatz von giftigen Chemikalien sind hierfür maßgeblich verantwortlich. Honigbienen stellen auch eine Konkurrenz um das schwindende Nahrungsangebot dar.

Honigbienen und Wildbienen im Ökosystem

Auch bei ihrer Rolle im Ökosystem gibt es Unterschiede zwischen Wildbienen und Honigbienen.
Bild: Auch bei ihrer Rolle im Ökosystem gibt es Unterschiede zwischen Wildbienen und Honigbienen. (Foto: CC0 / Pixabay / Pexels)

Trotz ihrer Unterschiede spielen sowohl Wildbienen als auch Honigbienen eine wichtige Rolle im Ökosystem. Honigbienen sind nach Rind und Schwein das drittwichtigste Nutztier des Menschen. Wildbienen sind jedoch als Bestäuberinsekten essenziell für die Artenvielfalt und das ökologische Gleichgewicht. Tatsächlich sind Wildbienen doppelt so effizient im Bestäuben wie ihre domestizierten Verwandten. Dies wurde durch eine internationale Studie an 41 Kulturen weltweit bestätigt. Honigbienen können die schwindenden Wildbienen nicht ersetzen, sondern nur ergänzen.

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Honigbienen werden hauptsächlich für die Honigproduktion gehalten, während Wildbienen den Großteil der Bestäubung übernehmen und somit für ein intaktes Ökosystem von großer Bedeutung sind.

Unterschiedliche Gefährdung von Wild- und Honigbienen

Wenn du deinen Garten bienenfreundlich gestalten möchtest, solltest du wissen, dass nicht die Honigbiene, sondern Wildbienen vom Aussterben bedroht sind. Wildbienen haben spezifische Ansprüche an Lebensräume, Nistplätze und Nahrungsquellen, die eine immer eintöniger werdende Landschaft nicht erfüllen kann. Honigbienen sind zwar auch betroffen, werden jedoch von Imkern betreut.

Übrigens: Es gibt mittlerweile Studien, die untersuchen, wann Imker Wildbienen mehr schaden als helfen.

Du kannst Wildbienen schützen und ihnen helfen, indem du eine große Auswahl heimischer Blütenpflanzen in deinem Garten anpflanzt. Weitere Informationen dazu findest du hier: Wildbienen schützen: 8 Pflanzen, mit denen du ihnen helfen kannst. Von diesen Pflanzen profitieren dann natürlich auch weniger spezialisierte Bienenarten. Außerdem kannst du eine Wildbienen-Nisthilfe installieren und ihnen somit einen Lebensraum bieten.