Hopfen ist nicht nur für Bierliebhaber interessant, sondern auch für Hobbygärtner, die selbst Hopfen anbauen und vielleicht sogar ihr eigenes Bier brauen möchten. Aber wie gelingt der Hopfenanbau? Ganz einfach – auf dem Balkon, im Topf oder im Beet. In diesem Artikel erfahren Sie, was Sie beachten sollten, wenn Sie Hopfen im Garten pflanzen oder im Kübel hochziehen möchten, und wie Sie Hopfen vermehren können.
Hopfen (Humulus) gehört zur Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae). Die bekannteste und meistverwendete Sorte ist der Echte Hopfen (Humulus lupulus) – es gibt jedoch noch viele weitere Hopfenarten und -sorten zu entdecken. Doch bevor wir uns mit der Vermehrung befassen, schauen wir uns an, wie man Hopfen am besten pflanzt.
Hopfen pflanzen
Klassischerweise wird Hopfen im Garten angebaut, aber er kann auch im Topf auf dem Balkon wachsen oder als Sichtschutz zwischen zwei Grundstücken dienen. Die einfachste Methode ist der Kauf einer Jungpflanze, die an einem geeigneten Ort eingepflanzt wird. Aber auch die Aussaat ist mit etwas Geduld möglich.
Der ideale Standort
Beim Hopfenanbau ist ein sonniger Standort mit viel Sonneneinstrahlung wichtig. Der Boden sollte einen pH-Wert zwischen 6 und 6,5 haben und eher feucht sein. Ein lockeres, nährstoffreiches Substrat mit einem hohen Stickstoffanteil ist optimal als Pflanzerde. Bei der Kultur von Hopfen im Topf sollte ein gut vorgedüngtes Pflanzsubstrat verwendet werden.
Hopfen aussäen: Schritt für Schritt
Wenn Sie noch keine Hopfenpflanze haben, können Sie Hopfen aus Samen ziehen. Beachten Sie jedoch, dass Hopfensamen Kaltkeimer sind und einige Wochen in einer kalten Umgebung, z.B. im Kühlschrank, gelagert werden müssen, um zu keimen. Es ist ratsam, feminisiertes Saatgut zu verwenden, damit sich Hopfendolden entwickeln können. Die beste Zeit für die Aussaat im Freiland ist Mitte Mai. Bei Spätfrösten können Sie den Hopfen im Frühjahr in der Wohnung vorziehen. Gehen Sie wie folgt vor:
- Lockern Sie die Pflanzerde auf, am besten mit einer torffreien Anzuchterde.
- Bilden Sie kleine Pflanzlöcher mit einem Abstand von etwa 15 cm.
- Setzen Sie einen Samen in jedes Pflanzloch und bedecken Sie ihn leicht mit Erde.
- Gießen Sie das Substrat gut an und halten Sie es konstant feucht, aber nicht nass.
- Nach etwa einem Monat keimen die Samen und können nach 4 weiteren Wochen in einzelne Töpfe umgesetzt werden. Nach 6 bis 8 Wochen werden die Pflanzen schließlich ins Freiland ausgepflanzt.
Hopfen auspflanzen
Beim Auspflanzen sollten Sie einen Abstand von etwa 1 m zwischen den Pflanzen einhalten. Beachten Sie, dass Hopfen Rhizome bildet, unterirdische Sprossachsen, aus denen jedes Jahr Triebe wachsen. Wenn Sie den Standort des Hopfens ändern möchten, können die Rhizome mit dem Spaten geteilt werden. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass auch nach dem Teilen der Rhizome neue Triebe austreten können, wenn Teile im Boden zurückbleiben.
Hopfen als Sichtschutz
Da Hopfen eine beachtliche Größe erreicht, eignet er sich gut als Sichtschutz. Pflanzen Sie die Einzelpflanzen etwas dichter als üblich, um eine geschlossene Laubwand zu schaffen. Sie können den Hopfen auch teilweise wie ein Dach ziehen, achten Sie jedoch darauf, dass der Draht ausreichend steil gespannt ist, damit der Hopfen sich daran entlangranken kann.
Hopfen vermehren
Die übliche und empfehlenswerteste Methode, Hopfen zu vermehren, ist die Stecklingsvermehrung. Schneiden Sie dazu einen etwa 15 cm langen Trieb der Pflanze ab, entfernen Sie die unteren 5 cm der Blätter und stecken Sie den Steckling in Anzuchterde oder direkt ins Beet. Wenn Sie den Steckling konstant feucht halten, sollten sich Wurzeln bilden und eine neue Pflanze entstehen. Achten Sie bei der Vermehrung immer auf sauberes Werkzeug.
Wenn Sie sich dennoch für die Aussaat entscheiden, können Sie Eierschalen als Aussaatgefäße verwenden – das sieht nicht nur hübsch aus, sondern ist auch ressourcensparend.
Mit diesen Expertentipps können Sie Ihren eigenen Hopfen erfolgreich pflanzen und vermehren. Viel Spaß beim Gärtnern und vielleicht auch beim Brauen Ihres eigenen Biers!
