Hörbare Unterschiede: Soundkarte oder Onboard-Chip?

Hörbare Unterschiede: Soundkarte oder Onboard-Chip?

Heutzutage sind die meisten Mainboards mit einem Onboard-Soundchip ausgestattet. Aber lohnt es sich immer noch, in eine Soundkarte zu investieren? In diesem Ratgeber erfahren Sie, warum der Kauf einer Soundkarte nach wie vor sinnvoll ist, wie Sie sich durch den Fachjargon rund um Soundkarten navigieren können und wie Sie die richtige Entscheidung zwischen einer Soundkarte, einem Onboard-Chip oder einer anderen Lösung treffen können.

Was genau macht eine Soundkarte?

Die Aufgabe einer Soundkarte und eines Onboard-Soundchips ist die gleiche: Sie stellen den Sound für Wiedergabegeräte wie Lautsprecher oder Kopfhörer bereit. Um diesen Prozess zu verstehen, ist der D/A-Wandler (Digital-Analog-Wandler) wichtig.

Der D/A-Wandler wandelt binäre digitale Daten von Videos, Computerspielen oder anderen Soundquellen in analoge Stromschwankungen um. Diese Signale werden dann an die Lautsprecher weitergeleitet, die in Schwingungen versetzt werden, um Schallwellen zu erzeugen. So verwandeln der PC, die Soundkarte und das Ausgabegerät Nullen und Einsen in Schall, der dann als Musik erklingt.

Wann ist eine Soundkarte sinnvoll?

Der bereits erwähnte D/A-Wandler ist heutzutage ein wesentlicher Bestandteil jedes modernen Mainboards. Trotzdem ist es berechtigt zu fragen, ob sich der Kauf einer eigenen Soundkarte lohnt. Denn vor allem in Bezug auf die Audioqualität gibt es oft Verbesserungspotenzial.

Verschiedene Komponenten können die Audioqualität beeinträchtigen. Andere Hardwarekomponenten können Störsignale erzeugen, die den oft ungeschützten Onboard-Soundchip auf dem Mainboard beeinflussen. Auch bei höheren Lautstärken können Qualitätsmängel deutlich bemerkbar sein. Der Sound kann schwächer wirken, der Bass weniger druckvoll oder der Sound beginnt ab einer bestimmten Lautstärke zu übersteuern. Onboard-Soundchips verhindern oft, dass Kopfhörer oder Lautsprecher ihr volles Potenzial entfalten können.

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Alles in allem verbessert eine Soundkarte im Preissegment über 30 Euro die Audioqualität im Vergleich zum Onboard-Sound. Ob dies hörbar ist, hängt jedoch von den angeschlossenen Lautsprechern oder Kopfhörern ab. Bereits Stereolautsprecher ab etwa 80 Euro und Kopfhörer ab 40 Euro machen den akustischen Unterschied durch eine Soundkarte spürbar.

Für jeden Topf ein Deckel: Intern, extern oder Interface?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Ihr Klangerlebnis zu verbessern. Hier stellen wir Ihnen einige Optionen vor, damit Sie entscheiden können, welche Lösung Ihren Wünschen am besten entspricht.

Interne Soundkarten: Besserer Surroundsound dank Simulation

Wenn Sie hauptsächlich mit Kopfhörern arbeiten, kann ein Kopfhörerverstärker mit USB-Anschluss die richtige Lösung sein. Mit einer entsprechenden Software kann Surroundsound für Ihre Kopfhörer simuliert werden. Über einen PCIe-Steckplatz auf dem Mainboard bieten interne Soundkarten wie die Creative Sound Blaster Audigy Fx verschiedene Funktionen: Sie stellen ein Upgrade gegenüber dem Onboard-Soundchip dar, verstärken die Leistung der Kopfhörer und bieten eine Surroundsound-Simulation über den Treiber.

Um Hintergrundrauschen zu vermeiden, benötigen interne Soundkarten eine besonders hohe Abschirmung, den sogenannten Signal-Rausch-Abstand (SNR), der in Dezibel ausgedrückt wird. Die Creative Sound BlasterX AE-5 Plus zum Beispiel hat einen SNR von 122dB. Dadurch werden gesendete Signale wie die Audiowiedergabe um 122dB lauter wahrgenommen als mögliches Hintergrundrauschen.

Surroundsound wird je nach Ausgabegerät unterschiedlich erzeugt. Bei Kopfhörern geschieht dies durch Software. Wenn Sie jedoch einen klaren Surroundsound über externe Lautsprecher wünschen, sollten Sie sicherstellen, dass der Onboard-Sound Ihres Computers mit den Formaten Dolby Digital Live, Dolby Digital Plus oder DTS Connect kompatibel ist. Andernfalls benötigt der Onboard-Chip ein Upgrade, um Surroundsound zu ermöglichen.

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Wenn kein interner Steckplatz vorhanden ist: Externe Soundkarte oder Audiointerface?

Externe Soundkarten bieten mittlerweile viele der Funktionen interner Soundkarten, benötigen jedoch einen USB-Anschluss. Es gibt in der Regel zwei Arten: USB-Sticks wie der DELOCK 63926 oder kleine Soundkarten-Boxen wie TERRATEC 324195 oder Creative Sound BlasterX G6.

Musiker oder Tontechniker sind mit einem Audiointerface besser bedient. Audiointerfaces sind im Grunde genommen Soundkarten, verfügen jedoch über eine Vielzahl spezieller Anschlüsse wie Line-Ins/Outs und Mic-Ins/Outs sowie Regler. So können Musikprofis ihr Equipment wie Mischpulte oder Instrumente mit einem PC verbinden. Im Gegensatz zu den zuvor genannten Lösungen liegt der Fokus bei Audiointerfaces auf der Latenz. Wenn ein Sänger zum Beispiel seine eigene Stimme über Kopfhörer hört, können verschiedene Effekte oder Verzögerungen bei der Übertragung das Klangerlebnis empfindlich stören.

Der Klang eines Upgrades

Die Vielfalt der Möglichkeiten kann anfangs überwältigend sein. Sobald Sie jedoch das Konzept einer Soundkarte verstanden haben und Ihre eigenen Wünsche formuliert haben, werden Sie schnell fündig. Alles in allem sind Soundkarten kein Muss, aber schon mit geringen Investitionen erzielen sie gute Ergebnisse. Oft sind die Voraussetzungen für ein kostengünstiges Upgrade, bei dem nur eine Soundkarte gekauft wird, durch gute Lautsprecher oder Kopfhörer bereits gegeben. Im reichelt-Onlineshop finden Sie mit Sicherheit auch die richtige Lösung für Ihre Bedürfnisse – Sie werden von den guten Ergebnissen begeistert sein.

Bild: Adobe Stock