Die Frage nach dem Sterbeort beschäftigt viele Menschen in Deutschland. Während Hospize oft hochgelobt werden, klagen Pflegeheime oft über mangelnde Ausstattung. Doch es gibt eine einfache Lösung, um Abhilfe zu schaffen.
Mehr als nur Pflege: Ein Besuch im Konzert
Ein Konzertbesuch klingt einfach, kann jedoch bei schwerkranken Menschen im Hospiz zu einer logistischen und personellen Herausforderung werden. Doch im bundesweit ersten Mehrgenerationenhospiz in Nordhessen gehören solche Sonderwünsche zum Alltag. Viviane Clauss, die Pflegedienstleiterin im Kasseler Heilhaus, erklärt: “Wir sind immer dann da, wenn es zu Hause nicht mehr geht.” Sie erfüllte einem Bewohner kürzlich seinen Herzenswunsch, indem sie ihn zu einem Konzert begleitete. Im Heilhaus gibt es immer jemanden, der für Spaziergänge und Gespräche zur Verfügung steht.
Individuelle Wünsche im Pflegeheim schwer umzusetzen
Auch im Seniorenheim Parkhöhe Lindenfels versucht Leiter Andreas Männicke mit seinem Team alles, um individuelle Wünsche zu erfüllen. Doch aufgrund des knappen Personals gestaltet sich dies häufig schwierig. Männicke betont: “Der Sterbeprozess ist aufwendiger als die normale Pflege. Wir müssen das mit unserem begrenzten Budget irgendwie stemmen.” Oft stoßen sie dabei an ihre Grenzen. Eine Entlastung ist kaum in Sicht. Dabei kennt Männicke die Lösung: “ein Palliativ-Aufschlag für Pflegeheime”. Die ärztliche Dokumentation ist bereits vorhanden und der administrative Aufwand würde sich in Grenzen halten. Dadurch könnten die Qualitätsunterschiede zwischen Pflegeheimen und Hospizen schnell verwischen.
“Zu Hause sterben – Wunsch wird selten Wirklichkeit”
Die Mehrheit der Menschen in Deutschland möchte zu Hause sterben. Doch tatsächlich sterben drei von vier Personen im Krankenhaus oder Pflegeheim. Dies ergab eine Studie der Krankenkasse DAK-Gesundheit. Nur sechs Prozent der Deutschen bevorzugen das Krankenhaus oder Pflegeheim als Sterbeort. Dagegen starb jeder fünfte im Krankenhaus und jeder dritte im Pflegeheim. Nur sieben Prozent starben zu Hause, ohne jemanden in ihrer Nähe zu haben.
Der große Unterschied zwischen Heimen und Hospizen
Zwischen Hospizen und Pflegeheimen liegen Welten. Die Anzahl des Personals ist im Hospiz fast doppelt so hoch wie im Pflegeheim, berichtet Herbert Mauel, Geschäftsführer des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste (bpa). “Nur eine kleine, privilegierte Gruppe stirbt im Hospiz.” Dabei sind Heime die eigentlichen Sterbeorte, betont Mauel. Die Versorgung dort sei gut, aber im Hospiz sei sie deutlich besser. Mauel fordert von der Politik eine Reduzierung der Vorschriften und finanzielle Unterstützung für die Sterbephase seitens der Krankenkassen.
Benno Bolze, Geschäftsführer des Deutschen Hospiz- und Palliativ Verbands (DHPV), bestätigt, dass nur rund drei Prozent der Menschen in Deutschland im Hospiz sterben. Die Mehrheit möchte dort sterben, wo sie gelebt haben – zu Hause. Nicht selten ist das Pflegeheim zu einem Zuhause geworden. Bolze betont die Notwendigkeit, die hospizliche und palliative Arbeit in Pflegeeinrichtungen weiter auszubauen. Mehr Personal und qualifiziertes Personal seien unerlässlich.
Der Fokus auf das Sterben
Gerhard Paul, der Geschäftsführer des Kasseler Heilhauses, hat eine klare Forderung: “Es darf nicht zum Minutensterben kommen.” Das Sterben sollte in den Mittelpunkt gerückt werden, auch wenn sich das nicht finanziell rechnet. Im Kasseler Heilhaus wird dieses Konzept bereits umgesetzt. Nicht nur Konzertbesuche werden ermöglicht, auch die Teilnahme an Hochzeiten wurde im Mehrgenerationenhospiz schon verwirklicht.
“Rollstuhlfahrer gehören zum Alltag, Besucher im Bett ernten noch überraschte Blicke”, sagt Pflegedienstleiterin Clauss, die mit ihrem Team täglich daran arbeitet, dass der Gedanke “Sterben gehört zum Leben” in der Gesellschaft akzeptiert wird.
Die Palliativversorgung in Deutschland
Bei einer unheilbaren Krankheit stellt sich auch die Frage nach der bestmöglichen Versorgung bis zum Lebensende. Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) informiert darüber, dass eine Hospiz- und Palliativversorgung sowohl ambulant als auch stationär möglich ist. Eine detaillierte Übersicht mit Postleitzahlensuche findet man unter www.wegweiser-hospiz-palliativmedizin.de im Internet.
- Ambulante Palliativversorgung: Angehörige können sich entweder beim Hausarzt informieren oder einen Beratungstermin beim Hospiz- und Palliativdienst vor Ort vereinbaren. Laut DHPV gibt es deutschlandweit etwa 1500 ambulante Hospizdienste. Es gibt zwei Möglichkeiten: die spezialisierte und die allgemeine ambulante Palliativversorgung.
- Spezialisierte ambulante Palliativversorgung: Diese wird vom Haus- oder Krankenhausarzt verschrieben und umfasst die Versorgung durch ein SAPV-Team, bestehend aus Palliativmedizinern und entsprechend ausgebildeten Pflegekräften. Sie arbeiten eng mit niedergelassenen Ärzten und Pflegediensten zusammen.
- Allgemeine ambulante Palliativversorgung: Hier ist der Hausarzt der Ansprechpartner. Der Betroffene wird von ihm und einem Pflegedienst versorgt und erhält zusätzlich auf Wunsch Unterstützung von einem ehrenamtlichen Hospizbegleiter.
- Palliative Versorgung im Krankenhaus: Einige Kliniken haben einen Konsiliardienst oder Palliativstationen. Mitarbeiter der ambulanten Hospizdienste bieten auch in Krankenhäusern Unterstützung an.
- Stationäre Hospize: In Deutschland gibt es etwa 230 stationäre Hospize. Sie sind eine Option, wenn eine nicht heilbare und fortgeschrittene Erkrankung vorliegt und eine umfassende Versorgung zu Hause nicht mehr möglich ist.
Quelle: dpa
Die Frage nach dem Sterbeort beschäftigt viele Menschen in Deutschland. Während Hospize oft hochgelobt werden, klagen Pflegeheime oft über mangelnde Ausstattung. Doch es gibt eine einfache Lösung, um Abhilfe zu schaffen.
Mehr als nur Pflege: Ein Besuch im Konzert
Ein Konzertbesuch klingt einfach, kann jedoch bei schwerkranken Menschen im Hospiz zu einer logistischen und personellen Herausforderung werden. Doch im bundesweit ersten Mehrgenerationenhospiz in Nordhessen gehören solche Sonderwünsche zum Alltag. Viviane Clauss, die Pflegedienstleiterin im Kasseler Heilhaus, erklärt: “Wir sind immer dann da, wenn es zu Hause nicht mehr geht.” Sie erfüllte einem Bewohner kürzlich seinen Herzenswunsch, indem sie ihn zu einem Konzert begleitete. Im Heilhaus gibt es immer jemanden, der für Spaziergänge und Gespräche zur Verfügung steht.
Individuelle Wünsche im Pflegeheim schwer umzusetzen
Auch im Seniorenheim Parkhöhe Lindenfels versucht Leiter Andreas Männicke mit seinem Team alles, um individuelle Wünsche zu erfüllen. Doch aufgrund des knappen Personals gestaltet sich dies häufig schwierig. Männicke betont: “Der Sterbeprozess ist aufwendiger als die normale Pflege. Wir müssen das mit unserem begrenzten Budget irgendwie stemmen.” Oft stoßen sie dabei an ihre Grenzen. Eine Entlastung ist kaum in Sicht. Dabei kennt Männicke die Lösung: “ein Palliativ-Aufschlag für Pflegeheime”. Die ärztliche Dokumentation ist bereits vorhanden und der administrative Aufwand würde sich in Grenzen halten. Dadurch könnten die Qualitätsunterschiede zwischen Pflegeheimen und Hospizen schnell verwischen.
“Zu Hause sterben – Wunsch wird selten Wirklichkeit”
Die Mehrheit der Menschen in Deutschland möchte zu Hause sterben. Doch tatsächlich sterben drei von vier Personen im Krankenhaus oder Pflegeheim. Dies ergab eine Studie der Krankenkasse DAK-Gesundheit. Nur sechs Prozent der Deutschen bevorzugen das Krankenhaus oder Pflegeheim als Sterbeort. Dagegen starb jeder fünfte im Krankenhaus und jeder dritte im Pflegeheim. Nur sieben Prozent starben zu Hause, ohne jemanden in ihrer Nähe zu haben.
Der große Unterschied zwischen Heimen und Hospizen
Zwischen Hospizen und Pflegeheimen liegen Welten. Die Anzahl des Personals ist im Hospiz fast doppelt so hoch wie im Pflegeheim, berichtet Herbert Mauel, Geschäftsführer des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste (bpa). “Nur eine kleine, privilegierte Gruppe stirbt im Hospiz.” Dabei sind Heime die eigentlichen Sterbeorte, betont Mauel. Die Versorgung dort sei gut, aber im Hospiz sei sie deutlich besser. Mauel fordert von der Politik eine Reduzierung der Vorschriften und finanzielle Unterstützung für die Sterbephase seitens der Krankenkassen.
Benno Bolze, Geschäftsführer des Deutschen Hospiz- und Palliativ Verbands (DHPV), bestätigt, dass nur rund drei Prozent der Menschen in Deutschland im Hospiz sterben. Die Mehrheit möchte dort sterben, wo sie gelebt haben – zu Hause. Nicht selten ist das Pflegeheim zu einem Zuhause geworden. Bolze betont die Notwendigkeit, die hospizliche und palliative Arbeit in Pflegeeinrichtungen weiter auszubauen. Mehr Personal und qualifiziertes Personal seien unerlässlich.
Der Fokus auf das Sterben
Gerhard Paul, der Geschäftsführer des Kasseler Heilhauses, hat eine klare Forderung: “Es darf nicht zum Minutensterben kommen.” Das Sterben sollte in den Mittelpunkt gerückt werden, auch wenn sich das nicht finanziell rechnet. Im Kasseler Heilhaus wird dieses Konzept bereits umgesetzt. Nicht nur Konzertbesuche werden ermöglicht, auch die Teilnahme an Hochzeiten wurde im Mehrgenerationenhospiz schon verwirklicht.
“Rollstuhlfahrer gehören zum Alltag, Besucher im Bett ernten noch überraschte Blicke”, sagt Pflegedienstleiterin Clauss, die mit ihrem Team täglich daran arbeitet, dass der Gedanke “Sterben gehört zum Leben” in der Gesellschaft akzeptiert wird.
Die Palliativversorgung in Deutschland
Bei einer unheilbaren Krankheit stellt sich auch die Frage nach der bestmöglichen Versorgung bis zum Lebensende. Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) informiert darüber, dass eine Hospiz- und Palliativversorgung sowohl ambulant als auch stationär möglich ist. Eine detaillierte Übersicht mit Postleitzahlensuche findet man unter www.wegweiser-hospiz-palliativmedizin.de im Internet.
- Ambulante Palliativversorgung: Angehörige können sich entweder beim Hausarzt informieren oder einen Beratungstermin beim Hospiz- und Palliativdienst vor Ort vereinbaren. Laut DHPV gibt es deutschlandweit etwa 1500 ambulante Hospizdienste. Es gibt zwei Möglichkeiten: die spezialisierte und die allgemeine ambulante Palliativversorgung.
- Spezialisierte ambulante Palliativversorgung: Diese wird vom Haus- oder Krankenhausarzt verschrieben und umfasst die Versorgung durch ein SAPV-Team, bestehend aus Palliativmedizinern und entsprechend ausgebildeten Pflegekräften. Sie arbeiten eng mit niedergelassenen Ärzten und Pflegediensten zusammen.
- Allgemeine ambulante Palliativversorgung: Hier ist der Hausarzt der Ansprechpartner. Der Betroffene wird von ihm und einem Pflegedienst versorgt und erhält zusätzlich auf Wunsch Unterstützung von einem ehrenamtlichen Hospizbegleiter.
- Palliative Versorgung im Krankenhaus: Einige Kliniken haben einen Konsiliardienst oder Palliativstationen. Mitarbeiter der ambulanten Hospizdienste bieten auch in Krankenhäusern Unterstützung an.
- Stationäre Hospize: In Deutschland gibt es etwa 230 stationäre Hospize. Sie sind eine Option, wenn eine nicht heilbare und fortgeschrittene Erkrankung vorliegt und eine umfassende Versorgung zu Hause nicht mehr möglich ist.
Quelle: dpa
Die Frage nach dem Sterbeort beschäftigt viele Menschen in Deutschland. Während Hospize oft hochgelobt werden, klagen Pflegeheime oft über mangelnde Ausstattung. Doch es gibt eine einfache Lösung, um Abhilfe zu schaffen.
Mehr als nur Pflege: Ein Besuch im Konzert
Ein Konzertbesuch klingt einfach, kann jedoch bei schwerkranken Menschen im Hospiz zu einer logistischen und personellen Herausforderung werden. Doch im bundesweit ersten Mehrgenerationenhospiz in Nordhessen gehören solche Sonderwünsche zum Alltag. Viviane Clauss, die Pflegedienstleiterin im Kasseler Heilhaus, erklärt: “Wir sind immer dann da, wenn es zu Hause nicht mehr geht.” Sie erfüllte einem Bewohner kürzlich seinen Herzenswunsch, indem sie ihn zu einem Konzert begleitete. Im Heilhaus gibt es immer jemanden, der für Spaziergänge und Gespräche zur Verfügung steht.
Individuelle Wünsche im Pflegeheim schwer umzusetzen
Auch im Seniorenheim Parkhöhe Lindenfels versucht Leiter Andreas Männicke mit seinem Team alles, um individuelle Wünsche zu erfüllen. Doch aufgrund des knappen Personals gestaltet sich dies häufig schwierig. Männicke betont: “Der Sterbeprozess ist aufwendiger als die normale Pflege. Wir müssen das mit unserem begrenzten Budget irgendwie stemmen.” Oft stoßen sie dabei an ihre Grenzen. Eine Entlastung ist kaum in Sicht. Dabei kennt Männicke die Lösung: “ein Palliativ-Aufschlag für Pflegeheime”. Die ärztliche Dokumentation ist bereits vorhanden und der administrative Aufwand würde sich in Grenzen halten. Dadurch könnten die Qualitätsunterschiede zwischen Pflegeheimen und Hospizen schnell verwischen.
“Zu Hause sterben – Wunsch wird selten Wirklichkeit”
Die Mehrheit der Menschen in Deutschland möchte zu Hause sterben. Doch tatsächlich sterben drei von vier Personen im Krankenhaus oder Pflegeheim. Dies ergab eine Studie der Krankenkasse DAK-Gesundheit. Nur sechs Prozent der Deutschen bevorzugen das Krankenhaus oder Pflegeheim als Sterbeort. Dagegen starb jeder fünfte im Krankenhaus und jeder dritte im Pflegeheim. Nur sieben Prozent starben zu Hause, ohne jemanden in ihrer Nähe zu haben.
Der große Unterschied zwischen Heimen und Hospizen
Zwischen Hospizen und Pflegeheimen liegen Welten. Die Anzahl des Personals ist im Hospiz fast doppelt so hoch wie im Pflegeheim, berichtet Herbert Mauel, Geschäftsführer des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste (bpa). “Nur eine kleine, privilegierte Gruppe stirbt im Hospiz.” Dabei sind Heime die eigentlichen Sterbeorte, betont Mauel. Die Versorgung dort sei gut, aber im Hospiz sei sie deutlich besser. Mauel fordert von der Politik eine Reduzierung der Vorschriften und finanzielle Unterstützung für die Sterbephase seitens der Krankenkassen.
Benno Bolze, Geschäftsführer des Deutschen Hospiz- und Palliativ Verbands (DHPV), bestätigt, dass nur rund drei Prozent der Menschen in Deutschland im Hospiz sterben. Die Mehrheit möchte dort sterben, wo sie gelebt haben – zu Hause. Nicht selten ist das Pflegeheim zu einem Zuhause geworden. Bolze betont die Notwendigkeit, die hospizliche und palliative Arbeit in Pflegeeinrichtungen weiter auszubauen. Mehr Personal und qualifiziertes Personal seien unerlässlich.
Der Fokus auf das Sterben
Gerhard Paul, der Geschäftsführer des Kasseler Heilhauses, hat eine klare Forderung: “Es darf nicht zum Minutensterben kommen.” Das Sterben sollte in den Mittelpunkt gerückt werden, auch wenn sich das nicht finanziell rechnet. Im Kasseler Heilhaus wird dieses Konzept bereits umgesetzt. Nicht nur Konzertbesuche werden ermöglicht, auch die Teilnahme an Hochzeiten wurde im Mehrgenerationenhospiz schon verwirklicht.
“Rollstuhlfahrer gehören zum Alltag, Besucher im Bett ernten noch überraschte Blicke”, sagt Pflegedienstleiterin Clauss, die mit ihrem Team täglich daran arbeitet, dass der Gedanke “Sterben gehört zum Leben” in der Gesellschaft akzeptiert wird.
Die Palliativversorgung in Deutschland
Bei einer unheilbaren Krankheit stellt sich auch die Frage nach der bestmöglichen Versorgung bis zum Lebensende. Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) informiert darüber, dass eine Hospiz- und Palliativversorgung sowohl ambulant als auch stationär möglich ist. Eine detaillierte Übersicht mit Postleitzahlensuche findet man unter www.wegweiser-hospiz-palliativmedizin.de im Internet.
- Ambulante Palliativversorgung: Angehörige können sich entweder beim Hausarzt informieren oder einen Beratungstermin beim Hospiz- und Palliativdienst vor Ort vereinbaren. Laut DHPV gibt es deutschlandweit etwa 1500 ambulante Hospizdienste. Es gibt zwei Möglichkeiten: die spezialisierte und die allgemeine ambulante Palliativversorgung.
- Spezialisierte ambulante Palliativversorgung: Diese wird vom Haus- oder Krankenhausarzt verschrieben und umfasst die Versorgung durch ein SAPV-Team, bestehend aus Palliativmedizinern und entsprechend ausgebildeten Pflegekräften. Sie arbeiten eng mit niedergelassenen Ärzten und Pflegediensten zusammen.
- Allgemeine ambulante Palliativversorgung: Hier ist der Hausarzt der Ansprechpartner. Der Betroffene wird von ihm und einem Pflegedienst versorgt und erhält zusätzlich auf Wunsch Unterstützung von einem ehrenamtlichen Hospizbegleiter.
- Palliative Versorgung im Krankenhaus: Einige Kliniken haben einen Konsiliardienst oder Palliativstationen. Mitarbeiter der ambulanten Hospizdienste bieten auch in Krankenhäusern Unterstützung an.
- Stationäre Hospize: In Deutschland gibt es etwa 230 stationäre Hospize. Sie sind eine Option, wenn eine nicht heilbare und fortgeschrittene Erkrankung vorliegt und eine umfassende Versorgung zu Hause nicht mehr möglich ist.
Quelle: dpa
Die Frage nach dem Sterbeort beschäftigt viele Menschen in Deutschland. Während Hospize oft hochgelobt werden, klagen Pflegeheime oft über mangelnde Ausstattung. Doch es gibt eine einfache Lösung, um Abhilfe zu schaffen.
Mehr als nur Pflege: Ein Besuch im Konzert
Ein Konzertbesuch klingt einfach, kann jedoch bei schwerkranken Menschen im Hospiz zu einer logistischen und personellen Herausforderung werden. Doch im bundesweit ersten Mehrgenerationenhospiz in Nordhessen gehören solche Sonderwünsche zum Alltag. Viviane Clauss, die Pflegedienstleiterin im Kasseler Heilhaus, erklärt: “Wir sind immer dann da, wenn es zu Hause nicht mehr geht.” Sie erfüllte einem Bewohner kürzlich seinen Herzenswunsch, indem sie ihn zu einem Konzert begleitete. Im Heilhaus gibt es immer jemanden, der für Spaziergänge und Gespräche zur Verfügung steht.
Individuelle Wünsche im Pflegeheim schwer umzusetzen
Auch im Seniorenheim Parkhöhe Lindenfels versucht Leiter Andreas Männicke mit seinem Team alles, um individuelle Wünsche zu erfüllen. Doch aufgrund des knappen Personals gestaltet sich dies häufig schwierig. Männicke betont: “Der Sterbeprozess ist aufwendiger als die normale Pflege. Wir müssen das mit unserem begrenzten Budget irgendwie stemmen.” Oft stoßen sie dabei an ihre Grenzen. Eine Entlastung ist kaum in Sicht. Dabei kennt Männicke die Lösung: “ein Palliativ-Aufschlag für Pflegeheime”. Die ärztliche Dokumentation ist bereits vorhanden und der administrative Aufwand würde sich in Grenzen halten. Dadurch könnten die Qualitätsunterschiede zwischen Pflegeheimen und Hospizen schnell verwischen.
“Zu Hause sterben – Wunsch wird selten Wirklichkeit”
Die Mehrheit der Menschen in Deutschland möchte zu Hause sterben. Doch tatsächlich sterben drei von vier Personen im Krankenhaus oder Pflegeheim. Dies ergab eine Studie der Krankenkasse DAK-Gesundheit. Nur sechs Prozent der Deutschen bevorzugen das Krankenhaus oder Pflegeheim als Sterbeort. Dagegen starb jeder fünfte im Krankenhaus und jeder dritte im Pflegeheim. Nur sieben Prozent starben zu Hause, ohne jemanden in ihrer Nähe zu haben.
Der große Unterschied zwischen Heimen und Hospizen
Zwischen Hospizen und Pflegeheimen liegen Welten. Die Anzahl des Personals ist im Hospiz fast doppelt so hoch wie im Pflegeheim, berichtet Herbert Mauel, Geschäftsführer des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste (bpa). “Nur eine kleine, privilegierte Gruppe stirbt im Hospiz.” Dabei sind Heime die eigentlichen Sterbeorte, betont Mauel. Die Versorgung dort sei gut, aber im Hospiz sei sie deutlich besser. Mauel fordert von der Politik eine Reduzierung der Vorschriften und finanzielle Unterstützung für die Sterbephase seitens der Krankenkassen.
Benno Bolze, Geschäftsführer des Deutschen Hospiz- und Palliativ Verbands (DHPV), bestätigt, dass nur rund drei Prozent der Menschen in Deutschland im Hospiz sterben. Die Mehrheit möchte dort sterben, wo sie gelebt haben – zu Hause. Nicht selten ist das Pflegeheim zu einem Zuhause geworden. Bolze betont die Notwendigkeit, die hospizliche und palliative Arbeit in Pflegeeinrichtungen weiter auszubauen. Mehr Personal und qualifiziertes Personal seien unerlässlich.
Der Fokus auf das Sterben
Gerhard Paul, der Geschäftsführer des Kasseler Heilhauses, hat eine klare Forderung: “Es darf nicht zum Minutensterben kommen.” Das Sterben sollte in den Mittelpunkt gerückt werden, auch wenn sich das nicht finanziell rechnet. Im Kasseler Heilhaus wird dieses Konzept bereits umgesetzt. Nicht nur Konzertbesuche werden ermöglicht, auch die Teilnahme an Hochzeiten wurde im Mehrgenerationenhospiz schon verwirklicht.
“Rollstuhlfahrer gehören zum Alltag, Besucher im Bett ernten noch überraschte Blicke”, sagt Pflegedienstleiterin Clauss, die mit ihrem Team täglich daran arbeitet, dass der Gedanke “Sterben gehört zum Leben” in der Gesellschaft akzeptiert wird.
Die Palliativversorgung in Deutschland
Bei einer unheilbaren Krankheit stellt sich auch die Frage nach der bestmöglichen Versorgung bis zum Lebensende. Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) informiert darüber, dass eine Hospiz- und Palliativversorgung sowohl ambulant als auch stationär möglich ist. Eine detaillierte Übersicht mit Postleitzahlensuche findet man unter www.wegweiser-hospiz-palliativmedizin.de im Internet.
- Ambulante Palliativversorgung: Angehörige können sich entweder beim Hausarzt informieren oder einen Beratungstermin beim Hospiz- und Palliativdienst vor Ort vereinbaren. Laut DHPV gibt es deutschlandweit etwa 1500 ambulante Hospizdienste. Es gibt zwei Möglichkeiten: die spezialisierte und die allgemeine ambulante Palliativversorgung.
- Spezialisierte ambulante Palliativversorgung: Diese wird vom Haus- oder Krankenhausarzt verschrieben und umfasst die Versorgung durch ein SAPV-Team, bestehend aus Palliativmedizinern und entsprechend ausgebildeten Pflegekräften. Sie arbeiten eng mit niedergelassenen Ärzten und Pflegediensten zusammen.
- Allgemeine ambulante Palliativversorgung: Hier ist der Hausarzt der Ansprechpartner. Der Betroffene wird von ihm und einem Pflegedienst versorgt und erhält zusätzlich auf Wunsch Unterstützung von einem ehrenamtlichen Hospizbegleiter.
- Palliative Versorgung im Krankenhaus: Einige Kliniken haben einen Konsiliardienst oder Palliativstationen. Mitarbeiter der ambulanten Hospizdienste bieten auch in Krankenhäusern Unterstützung an.
- Stationäre Hospize: In Deutschland gibt es etwa 230 stationäre Hospize. Sie sind eine Option, wenn eine nicht heilbare und fortgeschrittene Erkrankung vorliegt und eine umfassende Versorgung zu Hause nicht mehr möglich ist.
Quelle: dpa